Landkreis Straubing-BogenStraubing

Es steht fest: Keine Gelbe Tonne beim ZAW-SR

(jh) Die Bürger*innen in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen haben sich gegen die Einführung der Gelben Tonne und somit für den Beibehalt der Wertstoffhöfe entschieden. Auf 53,49 Prozent der abgegebenen Stimmkarten hat sich die Bevölkerung dafür ausgespochen, auch weiterhin ihre Verpackungen aus Kunststoff, Alu und Weißblech zum Wertstoffhof zu bringen. Am Dienstagnachmittag wurde dieses Ergebnis bei der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) bekanntgegeben. Die Mitglieder der Versammlung nahmen diese Entscheidung der Bürger*innen an und beschlossen, bis 2029 keine Gelbe Tonne einzuführen.

Jetzt ist das Ergebnis der Haushaltsbefragung zur Erfassung von Leichtverpackungen öffentlich. Bis zur Verbandsversammlung wurde das Ergebnis – selbst bei den Mitarbeiter*innen des ZAW-SR – streng geheim gehalten. Eine deutliche Mehrheit sprach sich für die Sammlung am Wertstoffhof aus. Damit war auch für die Verbandsversammlng des ZAW-SR am Dienstagnachmittag die Entscheidung klar: Alle Verbandsräte votierten für den Beibehalt der aktuellen Handhabung und damit gegen die Einführung der Gelben Tonne.

Wie Geschäftsleiter Gangolf Wasmeier erklärte, sei die Meinung der Bürger*innen hinsichtlich des Sammelsystems für Leichtverpackungen wichtig. „Gerade bei dieser Entscheidung, die so weit in die persönliche Haushaltsplanung hineinreicht, wollten wir die Haltung der Bevölkerung erfragen“, sagte er. Von Dezember bis Ende Januar konnten die Haushalte an der Umfrage zum bevorzugten Sammelsystem teilnehmen. Insgesamt erhielten 78.588 Haushalte die Umfragekarte.

Hohe Anzahl der Beteiligung – Klare Aussage

Mit einem Rücklauf der Karten von knapp 30 Prozent (exakt 29,26 Prozent) kann nach den Worten Wasmeiers von einer hohen Beteiligung ausgegangen werden. Branchenprofis würden von zehn bis 15 Prozent bei kommunalen Bürgerbefragungen sprechen. 22.911 Karten trafen beim ZAW-SR ein. Zusätzliche 80 Karten mussten jedoch als ungültig bewertet werden, denn entweder wurden beide Systeme angekreuzt oder keines.

Nach Angaben des stellvertretenden Geschäftsleiters Tobias Jakob beteiligten sich in der Stadt Straubing 19,41 Prozent der Haushalte an der Befragung. Aus dem Landkreis Straubing-Bogen kamen 34,97 Prozent der Karten. Das Abstimmungsergebnis in beiden Gebieten liegt relativ gleich:

Landkreis Straubing-Bogen
Beibehaltung Bringsystem:9.17852,94 Prozent
Einführung Gelbe Tonne:815947,06 Prozent
Stadt Straubing
Beibehaltung Bringsystem:3.07755,20 Prozent
Einführung Gelbe Tonne:249744,80 Prozent
Insgesamt trafen 22991 Karten beim ZAW-SR ein. Hier mit dem Geschäftsleiter Gangolf Wasmeier. – Foto: Haas

Verbandsvorsitzender Landrat Josef Laumer sprach von einer „guten repräsentativen Beteiligung“. Eine offen und transparent durchgeführte Befragung sei die Grundlage für die am Dienstag gefällte Entscheidung der Verbandsversammlung gewesen. „Das Bringsystem habe sich bewährt“, stellte er persönlich fest. Nicht zuletzt sei dies auch auf den guten Ruf der Wertstoffhöfe zurückzuführen. Viele Mitbürger*innen würden ihm immer wieder bestätigten, dass sie an den Wertstoffhöfen stets freundlich und kompetent bedient werden.

„Mit den Menschen in Dialog zu treten“ war auch für Oberbürgermeister Markus Pannermayr wichtig. Das Ergebnis der Umfrage sei eine klare Bestätigung des Bringsystems. Und er stimmte dem Verbandsvorsitzenden zu: „Ich höre oft die Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Wertstoffhöfen.“

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Die Wertstoffhöfe haben nach Ansicht der Verbandsrätin Martha Altweck-Glöbl noch einen Nebeneffekt: „Der Wertstoffhof und der Supermarkt sind Orte, wo sich die Menschen treffen und miteinander reden – dann kommt an dritter Stelle erst der Friedhof.“

Fazit: Leichtverpackungen werden weiterhin im Bringsysten über die Wertstoffhöfe und die Dosencontainer an den Containerinseln erfasst. Dies gilt bis 2029. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass in drei Jahren erneut eine Entscheidung getroffen werde, wie es ab 2030 aussehen soll. Eines machte Gangolf Wasmeier jedoch deutlich: „Wenn einmal die Gelbe Tonne hier steht, dann gibt es kein zurück!“