21. Oktober 2024
Mallersdorf-Pfaffenberg

Erweiterungsbau der Klinik Mallersdorf mit Staatsministerin Gerlach feierlich eröffnet

(ra) Die Klinik Mallersdorf ist mit dem Erweiterungsbau für die Zukunft gerüstet. Am Samstag wurde die Investition in eine wohnortnahe Patientenversorgung und in optimale Arbeitsbedingungen mit Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach feierlich eröffnet. Drei neue OP-Säle mit Aufwachraum, Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte, eine größere Intensivstation und weitere Funktionsräume sind im Erweiterungsbauteil im September in Betrieb gegangen.

Die Festgäste in einem der neuen OP-Säle mit Staatsministerin Judith Gerlach (mittig sitzend) und Impressionen von der Einweihung. – Foto: Klinik Mallersdorf/Elisabeth Landinger

Landrat Josef Laumer sprach von einem „schönen Ereignis in einer für kleinere Kliniken nicht einfachen Zeit“. Mit dem Neubau sei man „für die Zukunft gerüstet“ und dem Freistaat dankbar für die Weitsicht bei der Investition. Von den über 30 Millionen Euro habe der Landkreis den Eigenanteil von gut zehn Millionen Euro als eine „an die Zukunft gerichtete Investition“ getätigt. Im Hinblick auf die Krankenhausreform appellierte Laumer an den Freistaat Bayern, sich für den Erhalt der kleinen Kliniken einzusetzen, „denn ohne sie steigen die Anfahrts- und Wartezeiten.“

Es gehe um die Menschen. „Diese brauchen eine wohnortnahe Versorgung und wissen zu schätzen, dass an der Klinik Mallersdorf hochqualifizierte Arbeit geleistet wird“, berichtete er aufgrund zahlreicher Rückmeldungen von Patienten. Die Klinik erhält wegen ihrer geographischen Lage fernab anderer Kliniken einen Sicherstellungszuschlag. Eine weitere Einweihung ist dem Neubau im September vorangegangen: Um nicht nur räumlich, sondern auch personell zukunftsfähig zu sein, haben die Kreiskliniken im September eine neue, sehr gut angenommene Berufsfachschule für Pflege in Mallersdorf-Pfaffenberg gegründet, berichtete der Landrat.

Staatsministerin Gerlach lobte das Gesamtkonzept und den Erweiterungsbau, in dem die Abläufe und Arbeitsbedingungen für alle darin arbeitenden Menschen optimiert wurden. Gern habe der Freistaat das Bauvorhaben mit 20,6 Millionen Euro unterstützt, denn „nicht nur die Zentren sind wichtig, sondern auch die kleinen Kliniken im ländlichen Raum.“ Sie dankte den Kommunen für die Co-Finanzierung und lobte die Leistung, die seit Jahren vom Team vor Ort erbracht werde. Angesichts der bevorstehenden Änderungen der Krankenhauslandschaft plädierte sie für einen weitsichtigen Umgang mit dem Krankenhaussystem, „das wir alle, die wir heute hier sind, eines Tages einmal brauchen werden.“ Unter Applaus widersprach sie einer Grundannahme der Krankenhausreform mit den Worten: „Nur, weil es eine kleine Klinik ist, heißt es nicht, dass sie schlechte Qualität erbringt.“ Den Erweiterungsbau würdigte sie „als Beitrag zur flächendeckenden Versorgung in der Region“, mit dem die Klinik für künftige Anforderungen gerüstet sei.

Offizielle Schlüsselübergabe durch Ulrich Jonas von der Architekturfirma Felix + Jonas an Robert Betz, Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf – Foto: Klinik Mallersdorf/Elisabeth Landinger

Robert Betz, der als Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf den Schlüssel zum Neubau überreicht bekam, dankte dem Freistaat und dem Landkreis, die das Projekt ermöglicht haben, den am Bau beteiligten Firmen und Klinikverantwortlichen. Von letzteren haben sich insbesondere Michael Stöberl, Leiter für Bauwesen und Medizintechnik, und Verwaltungsleiter Bernhard Fürst engagiert, „als hätten Sie für sich selbst gebaut“. Für die gemeisterten logistischen Herausforderungen, im laufenden Krankenhausbetrieb die Umzüge zu stemmen, ohne dabei die Patientenversorgung zu unterbrechen, lobte Betz die jeweiligen Abteilungen.

Projektsteuerer Marcus Hartl von der Firma BPM dankte der Staatsministerin für die gute Abstimmung und entbürokratisierenden Gespräche im Ministerium. „Der Pflock in Mallersdorf ist geschlagen“, stellte er fest, „hier sind wir bereit für die Krankenhausreform.“

Seitens der Architekturfirma Felix + Jonas dankte Ulrich Jonas den Verantwortlichen für das Vertrauen. Nach zweieinhalb Jahren Planungsvorlauf und zweieinhalbjähriger Bauzeit sei das Projekt zu einem guten Ende geführt worden. 16 000 Kubikmeter Erdreich wurden dafür bewegt, Unmengen an Beton gegossen, „aber die entscheidenden Zutaten waren Engagement, Tatkraft, Wissen und Erfahrung“.

Pater Michael Raj und Pfarrer Jörg Gemkow erteilten dem neuen Bauwerk gemeinsam den Segen. Sie riefen zum Gedenken auf, dass es sich um einen Ort handelt, an dem Leben und Gesundheit oft „auf der Kippe stehen“ und der ein „Ort der Hoffnung und Heilung“ sei. Allen darin Tätigen wünschten sie „Liebe, Kraft und Umsicht“.