Volleyball

Erst 0:2, dann 3:2 – Rote Raben drehen Krimi gegen Münster um

(ms) Schon wieder ein echter Volleyball-Krimi in der Ballsporthalle, diesmal sogar mit einer eindrucksvollen Comeback-Komponente: Vor 1.274 Zuschauern drehten die Roten Raben im Heimspiel gegen den USC Münster einen 0:2-Satzrückstand und behielten am Ende dank einer enormen Leistungssteigerung und mit unbeugsamem Siegeswillen noch verdient mit 3:2 (19:25, 16:25, 25:13, 25:22, 15:12) die Oberhand.

Jubel bei den Roten Raben – Foto: Hermann Boxleitner

Die Raben änderten im Vergleich zum letzten Spiel in Schwerin ihre Starting Six auf einer Position: Als Zuspielerin startete Lindsay Flory. Dayana Segovia auf Diagonal, die Außenangreiferinnen Suvi Kokkonen und Lisa Arbos sowie Yeisy Soto und Britte Stuut im Mittelblock blieben in der Anfangsformation, Kirsten Knip agierte wieder als Libera.

Den besseren Zugang zu diesem Match fanden die Gäste, die das frühe 1:4 bis in die Spätphase des ersten Satzes transportierten. Bei 16:20 brachte Coach Florian Völker Wilma Rivera, die zunächst wegen Oberschenkelproblemen draußen geblieben war, auf der Zuspielposition, doch Münster zog den Satz durch; die überragende Diagonalangreiferin Iris Scholten besorgte mit ihrem zu diesem Zeitpunkt bereits neunten Punkt das 19:25. In unveränderter Aufstellung gingen die Raben in den zweiten Durchgang und sahen sich dort mit einem 8:16-Rückstand konfrontiert. Diesen konnte zwar Yeisy Soto mit einer starken Aufschlagserie auf 14:16 verkürzen, aber der USC konterte mit einem ähnlichen Lauf und setzte sich klar mit 16:25 durch.

Die Roten Raben verstehen es abzublocken – Foto: Hermann Boxleitner

Völlig andere Verhältnisse dann im dritten Satz: Vilsbiburg, jetzt mit Channon Thompson für Lisa Arbos und Avery Heppell für Britte Stuut, schaltete gleich mehrere Gänge hoch, griff mit Mut, Überzeugung und Power an. Münster hatte darauf keine Antwort, wurde vom Raben-Express in dieser Phase geradezu überrollt: Über 8:3 und 16:7 gewannen die Gastgeberinnen überdeutlich mit 25:13.

Nun wollten die Raben unbedingt am Drücker bleiben – die USC-Damen allerdings mit Vehemenz zurückkommen, so dass sich ein packender vierter Satz mit spektakulären Ballwechseln entwickelte. Das bessere Ende lag auf Seiten der Vilsbiburgerinnen, die ihren meist knappen Vorsprung (12:11, 20:18) zum 25:22 ins Ziel brachten.

Im Tiebreak steigerte sich die volleyballerische und atmosphärische Intensität in der Ballsporthalle nochmals. Das 10:8 der Raben war der erste Zwei-Punkte-Vorsprung einer Mannschaft im Entscheidungssatz – und es war auch jener Ballwechsel, bei dem sich Dayana Segovia eine blutende Wunde zuzog, mit mehreren Nasentampons setzte sie das Spiel fort und steuerte noch wichtige Punkte zum 15:12 bei, mit dem die Raben letztlich als umjubelter Sieger vom Feld gingen.

Werbung

Die Diagonalangreiferin wurde prompt als MVP ausgezeichnet, beste Raben-Scorerin war Suvi Kokkonen mit 22 Zählern. Bei Münster war Iris Scholten in Personalunion erfolgreichste Punktesammlerin (30) und wertvollste Spielerin.

Am kommenden Samstag gastieren die Schützlinge von Florian Völker bei Spitzenreiter SC Potsdam. Das nächste Heimspiel findet am Samstag, 18. Februar, gegen den VC Neuwied 77 statt.