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Elektriker finden: Nehmen Sie nicht den Erstbesten!

(ra). Ein moderner Haushalt ohne elektrische Geräte? Unvorstellbar. Deshalb sind Elektriker wichtig. Sie kümmern sich im Neubau um die Hausinstallation, im Altbau um Sanierung, Wartung und Reparatur elektrischer Systeme und sie installieren bei Bedarf Geräte wie Elektroherde und Ladestationen. Aber wie lässt sich ein gut qualifizierter Elektriker finden, wenn man einen braucht? Und wie unterscheidet man gute von weniger guten?

Elektriker vor Schaltschrank
Elektriker vor einem Schaltschrank – Foto: Pixabay

Elektriker? Streng genommen gibt es gar keine (mehr)

Elektriker finden? Eigentlich unmöglich. 2003 wurde der Ausbildungsberuf des Elektrikers abgeschafft. Stattdessen gibt es heute den Beruf des Elektronikers mit Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Er ist Ihr Ansprechpartner bei allen Aufgaben rund um elektrische Installationen im Haus. Dennoch werden Sie weiterhin Elektriker finden, wenn Sie sie suchen. Warum? Weil dieser Berufsname kürzer und eingängiger ist. Die möglichen Aufgaben für Elektriker sind in den letzten Jahren komplexer geworden. Neben klassischen Arbeiten rund um das Leitungsnetz und Geräteanschlüsse können erfahrene Elektriker heute beispielsweise:

  • Netzwerke für Multimedia-Anlagen und Smart-Home-Technik aufbauen
  • Ladestationen für Elektroautos (Wallbox) installieren
  • Photovoltaik-Systeme (Solarstrom) ins hausinterne Stromnetz integrieren
  • Videoüberwachung und andere Sicherheitssysteme einrichten
  • Sat-Anlagen anschließen

Aufgrund der Vielzahl möglicher Aufgaben ist es unwahrscheinlich, dass Sie einen Elektriker finden, der alle gleich gut beherrscht. Schauen Sie sich deshalb genau das Leistungsspektrum des jeweiligen Betriebs an, wenn Sie gute Elektriker finden möchten. Insbesondere bei größeren Vorhaben wie die Elektroinstallation für einen Hausanbau sollten Sie zudem einen Elektriker finden, der Sie bereits bei der Planung des Projekts unterstützt.

Elektroinstallation: Für Eigenleistung bleibt kaum Spielraum

Außer Sie sind selbst ausgebildeter Elektriker oder haben eine vergleichbare Ausbildung, sind Ihnen enge Grenzen für Eigenleistungen gesetzt. Als Laie dürfen Sie beispielsweise LED-Leuchtmittel auswechseln oder einen ausgelösten Sicherungsautomaten wieder einschalten. Wenn Sie einen kooperativen Elektriker finden, können Sie nach Absprache mit ihm kostensparende Vorarbeiten übernehmen, etwa Leerrohre verlegen oder Unterputzdosen setzen. Aber bereits beim Anschluss einer Lampe oder einer neuen Steckdose ans Stromnetz dürfen Sie als Laie nicht mehr selbst ans Werk. Für solche Aufgaben müssen sie einen ausgebildeten Elektriker finden.

An diese Vorgabe hält sich nicht jeder. Aber Achtung: Nicht sachgerecht ausgeführte Elektroarbeiten führen im schlimmsten Fall zu schweren Schäden an Menschen oder Maschinen. Zusätzlich kann ein Versicherungsschutz bei solchen Arbeiten verloren gehen.

Übrigens: Bei manchen Installationen muss der Stromnetzbetreiber informiert werden und in einigen Fällen muss er der Installation sogar zustimmen. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn Sie für die Installation einer Wallbox einen Elektriker finden möchten.

Elektriker
Ausgebildete Elektriker sind zuständig dafür, dass alles ordnungsgemäß installiert und angeschlossen wird. – Foto: Pixabay

Elektriker finden: aber wo?

Allgemein haben Sie die Möglichkeit, on- oder offline einen qualifizierten Elektriker zu finden. Das Branchenbuch oder Mund-zu-Mund-Propaganda sind Offline-Varianten. Online sind Suchmaschinen und Fachportale gute Anlaufstationen. Geben Sie einfach den Begriff „Elektriker“ und Ihren Heimatort oder die nächste größere Stadt ein, um mit Ihrer Suche einen Elektriker zu finden.

Was kostet ein Elektriker?

Viele Menschen hoffen, einen günstigen Elektriker zu finden. Die Preise für Elektriker können aufgrund regionaler Unterschiede variieren. So werden Sie in Mecklenburg-Vorpommern wahrscheinlich einen günstigeren Elektriker finden als in Hessen.

Zur Handwerksstunde können Kosten für Materialien und die Anfahrt kommen. Einen Elektriker in der Nähe zu finden, kann die Anfahrtskosten senken. Gerade bei größeren Arbeiten ist ein Kostenvoranschlag sinnvoll.

Elektriker finden: Wo sind die guten?

Folgende Hinweise deuten auf einen guten Fachbetrieb hin:

  • Transparenz

Der Handwerker sollte Ihnen sowohl die auszuführenden Arbeiten als auch die Kosten möglichst transparent darstellen. Er sollte Ihre Fragen so beantworten können, dass Sie ihn als Laie verstehen.

  • Erfahrung

Aufgrund der Vielzahl möglicher Aufgaben rund um die Hauselektrik sollten Sie einen Elektriker finden, der Erfahrungen mit der konkreten, von Ihnen zu vergebenen Aufgabe besitzt.

  • Qualifikationen und Zertifikate

Wenn Sie einen qualifizierten Elektriker finden möchten, suchen Sie nach einem Meisterbetrieb oder nach Gesellen mit Sachkundenachweisprüfung (TREI-Prüfung). Ein Beispiel für ein Zertifikat ist die E-Marke.