Landkreis Landshut

Ein Einblick in die Arbeit des Landkreis-Impfzentrums

„Impfen ist der Weg aus der Pandemie“, „der größte Trumpf im Kampf gegen Corona“: Hier sind sich Politik und Wissenschaft, zumindest größtenteils, einig. Eine entscheidende Rolle spielen hier die Impfzentren, die einen enormen Anteil an einer riesigen Impfkampagne tragen, die wohl für jeden Beteiligten ziemliches Neuland ist. Seit Ende des Jahres 2020 ist das zentrale Impfzentrum des Landkreises Landshut in Kumhausen-Preisenberg angesiedelt.

Foto: Landratsamt Landshut

In den ehemaligen Geschäftsräumen in der Ziegelfeldstraße 1 werden nicht nur effizient und in großer Anzahl Menschen gegen das Corona-Virus geimpft – auch die gesamte Verwaltung wird hier abgewickelt: Von der Planung von Impfaktionen und den Einsatz mobiler Teams, über die Einteilung des Impfstoffs, bis hin zur Einsatzplanung des Impf- und Verwaltungspersonal.

Seit rund einem halben Jahr ist Patrizia Bauer Verwaltungsleiterin des Impfzentrums: Zuvor hat sie die mobilen Einsatzteams geleitet. Sie kennt deshalb alle Facetten dieser umfangreichen Tätigkeiten – auf denen viel Hoffnung auf die baldige Rückkehr in die Normalität ruht.

Werbung

Eine „großartige Unterstützung“ für diese Mammut-Aufgabe sind dem Impfzentrum auch die Rettungsorganisationen, wie die Malteser oder das Bayerische Rote Kreuz, die im Zuge einer Beauftragung bzw. Kooperation am Impfzentrum und in den mobilen Teams unterstützend tätig sind – sei es in der in der Verwaltung oder beim Impfvorgang selbst.

Gerade die schwankende Nachfrage nach Impfungen und die sich laufend ändernden Vorgaben erschweren die Planungen des Impfzentrums. Nach einem riesigen Ansturm vor allem auf die Auffrischungsimpfungen zwischen Mitte November und Mitte Dezember ist zuletzt die Nachfrage stark zurückgegangen, es sind viele Termine verfügbar. Warum, das können sich die Mitarbeiter des Impfzentrums nur bedingt erklären. „Vielleicht ist bereits ein gewisser Sättigungsgrad erreicht worden, weil wir alles dafür getan haben, um ein großes Impfangebot zu schaffen“, meint Verwaltungsleiterin Bauer. So wurde der Betrieb des Impfzentrums auf Sonntag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 18Uhr ausgedehnt. Jeden Montag, Dienstag und Freitag werden in der Mehrzweckhalle Rottenburg von 12 Uhr bis 20 Uhr Impfungen ermöglicht, selbes gilt am Donnerstag in der Vilsbiburger Ballsporthalle.

Foto: – Landratsamt Landshut

In den Außenstellen kümmern sich die Malteser um den Ablauf und die Impfungen. Um die Impfungen noch flexibler anbieten zu können, ist ab sofort in allen drei Stellen keine vorherige Terminvereinbarung mehr nötig. Anmeldungen sind aber weiter gewünscht und können jederzeit und mit nur wenigen Klicks unter www.impfzentren.bayern vorgenommen werden. Es können sich Impflinge auch telefonisch bei der Hotline des Impfzentrums einen Termin sichern (Tel. 0871 408-5560).

Zudem haben die wechselhaften rechtlichen Vorgaben und Verordnungen zu Verunsicherung in der Bevölkerung geführt: „Wir merken das deutlich an unserer Hotline im Impfzentrum. Hier kommen immer wieder dieselben Fragen auf, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten natürlich so gut es geht beantworten“, erklärt Bauer. Allein die Frage, wer nun als „geboostert“ gilt, war lange Zeit unklar. „Wir sind froh, dass dies nun seit ein paar Tagen geklärt ist“, führt die Verwaltungsleiterin aus. So wird eine zwischenzeitlich überstandene Infektion auch quasi als Impfung gewertet: Das heißt, dass zweifach geimpfte Personen, die sich dann aber mit Corona infiziert haben, nach Ende der Krankheit als geboostert gelten und in Fällen von 2G-plus keinen separaten negativen Corona-Test benötigen. Leider kommt es aktuell noch zu Problemen mit der Nummerierung der Zertifikate in den gängigen Apps zum Nachweis des Impfstatus. Laut Staatsministerium für Gesundheit und Pflege wird allerdings an einer Lösung gearbeitet.

Werbung

Eine weitere Hürde war die zwischenzeitliche Beschränkung der Liefermengen des bekannteren Impfstoffs des Herstellers von BioNTech/Pfizer zugunsten von Moderna, da hier vorhandene Impfdosen aufgrund des drohenden Verfallsdatums eher verimpft werden sollten. Doch auch wenn es sich im Grunde um einen fast identischen Impfstoff mit selber Wirkungsweise handelt, hat dies im Impfzentrum für viel Verwirrung gesorgt. Mittlerweile ist der Lieferengpass von BioNTech passé, am Impfzentrum können die Impflinge nun wieder frei wählen, mit welchem Präparat sie behandelt werden wollen. „Hoffentlich bietet dies wieder einen Anreiz für diejenigen, die sich eigentlich impfen lassen wollen, das bald zu tun“, meint die Leiterin des Impfzentrums.

Sehr gut hingegen sind die Impfungen von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren angelaufen – für sie ist erst vor wenigen Wochen der Impfstoff von BioNTech/Pfizer in angepasster Dosis zugelassen worden. Jeden Samstag werden von 9.00 bis 15.00 Uhr spezielle Kinder-Impftage angeboten, bei dem auch Kinderärzte die Beratung und Behandlung vornehmen. „Das war uns besonders wichtig. Denn gerade bei den kleinen Patienten und ihren Eltern haben wir mit besonderem Beratungsbedarf gerechnet. Und das hat sich bisher ausgezahlt, wir haben schon über 600 Kinder impfen können“, berichtet die Verwaltungsleiterin.

Werbung

Leider können nach wie vor keine direkten Termine für Kinder über das bekannte Verwaltungsportal BayIMCO (www.impfzentren.bayern) gebucht werden. Die Eltern können ihre Kinder aber gerne per E-Mail unter impftermine@landkreis-landshut.de anmelden oder per Telefon einen Termin vereinbaren (Tel. 0871 408-5560). Nächsten Samstag stehen bereits die ersten Zweitimpfungen auf dem Plan. Laut Bauer sind aber keine großen Impfreaktionen bei den bereits behandelten 5- bis 11-jährigen bekannt. Trotzdem sind geschulte Notärzte und Sanitäter vor Ort. Das vorsorglich angeschaffte Notfallset speziell für Kinder ist ebenfalls noch nicht zum Einsatz gekommen.