31. Mai 2025
Geld & Finanzen

Dispositionskredit – diese Fakten sollten Verbraucher kennen

(ra) Vielen Menschen ist diese Situation bekannt: Das Auto muss in die Werkstatt, die Spülmaschine streikt und der Computer gibt seinen Geist auf – dummerweise passieren diese Dinge nahezu zeitgleich. Leider verfügen nicht alle Personen über ein finanzielles Polster, um die Ausgaben für die unerwarteten Reparaturen oder Neuanschaffungen mühelos begleichen zu können. In diesen Fällen kann ein Dispositionskredit die Lösung sein, um wirtschaftlich flexibel zu bleiben.

Was ist ein Dispositionskredit?

Der Dispositionskredit, gleichfalls unter dem Namen Dispo oder Dispokredit bekannt, ist ein betraglich begrenzter monatlicher Kreditrahmen, den Banken ihren Kunden gewähren. Das bedeutet, dass der Kontoinhaber sein Verrechnungs- oder Girokonto bis zu dem im Vorfeld bestimmten Rahmen überziehen darf. Somit sind auch tägliche Verfügungen wie Barabhebungen, Lastschriften oder Überweisungen ohne Kontoguthaben möglich.

Wann erhalten Bankkunden einen Dispositionskredit?

Foto: flickr/Köhler

Dieser Kredit wird Verbrauchern lediglich auf den sogenannten Kontokorrentkonten gewährt, wozu das Verrechnungs- oder ein Girokonto wie das der Norisbank zählt. Als Voraussetzung für die Vergabe sind laut Norisbank regelmäßige Geldeingänge wie Rente, Gehalt, Pensionen, Unterhaltszahlungen oder BAföG auf dem Konto nötig. Die Höhe des Kreditrahmens hängt sowohl von den Zahlungseingängen als auch der Kreditwürdigkeit des Kontoinhabers ab. Insbesondere das Gehalt sowie die Auskunft der Schufa sind in diesem Zusammenhang entscheidend. Gemeinhin wird das Zwei- bis Dreifache von den entsprechenden Beträgen als Kreditlinie hinterlegt. Meist verlangen die Kreditinstitute keine weiteren Sicherheiten, da sie sich ein Pfandrecht gegenüber den Kunden einräumen. Das bedeutet, dass die Bank bei Nichtzahlung auf andere in ihrem Hause unterhaltene Konten wie Wertpapierdepots oder Tagesgeldkonten zurückgreift. Die Rückzahlung der beanspruchten Summe wird in der Regel innerhalb von drei Monaten erwartet.

Vorteile

Wie jeder Kredit, so hat auch der Dispokredit seine Vor- und Nachteile. Ein wesentlicher Vorzug des Dispokredites ist es, dass er oftmals ohne aufwendiges Verfahren beantragt werden kann. Ebenso sind meist keine Nachweise über bestehende finanzielle Rücklagen nötig. Zudem ist der Kreditrahmen sehr variabel, da Verbraucher diesen Kredit innerhalb des individuellen Kreditrahmens unbürokratisch nutzen können. Somit kann die Inanspruchnahme spontan erfolgen, um anfallende Rechnungen fristgerecht zu zahlen. Auch die Tilgung verursacht keinerlei Aufwand, da die Kreditsumme durch Zahlungseingänge zurückgezahlt wird. Zinsen sind die einzigen Kosten, die bei der Nutzung des Dispositionskredites anfallen. Weitere Gebühren dürfen seitens der Geldhäuser nicht belastet werden.

Woran erkennen Bankkunden einen guten Dispositionskredit?

Diese Frage ist einfach zu beantworten: an der Höhe des Zinssatzes. Dieser ist variabel und je nach Kreditinstitut unterschiedlich. Die Spanne der geforderten Prozentsätze ist jedoch enorm. So möchten einige Banken lediglich rund vier Prozent, während andere Finanzhäuser knapp 14 Prozent verlangen. Manche verzichten sogar bei bestimmten Kontomodellen oder bis zu bestimmten Summen auf die Sollzinsen.