Straubing

Die Stadtbibliothek – ein Juwel unter den städtischen Einrichtungen

(jh) Dass sich die Stadtbibliothek in der Gäubodenstadt Straubing über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf erworben hat, das weiß man in der Szene schon seit längerem. Es geht nicht nur um den Bestand der verschiedensten gedruckten Lektüren. In einer modernen Bibliothek erwartet man mehr. Am Dienstag präsentierte Georg Frisch, der Leiter der Stadtbibliothek, gemeinsam mit Mitarbeiterinnen interessante Erweiterungen im digitalen Bereich vor.

Bibliotheken erfahren bereits seit einiger Zeit einen gewaltigen Strukturwandel. Das gedruckte Buch wird seltener ausgeliehen. Dagegen ist das Interesse der Kunden hinsichtlich anderer Medien, wie CD’s, DVD’s, Hörbücher und Konsolenspiele, größer geworden. „Wir müssen extrem innovativ sein“, beschrieb Georg Frisch die Situation der Straubinger Stadtbibliothek. Er sieht den heutigen Status einer gern besuchten Bibliothek als einen „topmodernen Ort“. Für diesen Status engagiere er sich gemeinsam mit seinem Team. Deshalb hat die Stadtbibliothek auch ihr Angebot entschieden erweitert.

Georg Fisch (rechts) und seine Mitarbeiterinnen Regina Herbst (links) und Chrstiane Werneyer (3. v. links) präsentierten das neue digitale Angebot in der Stadtbibliothek Straubing. Aufmerksamt hörten OB Markus Pannermayr (5. v. links), Referatsleiter Alois Lermer (2. v. links) und Doris Gonegger von der Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken zu. – Foto: Haas

Das beginnt mit dem kostenlosen Musikservice „Freegal“. Als was der Nutzer braucht, ist die Nummer seiner Bibliothekskarte und seine PIN-Nummer. Dann erhält er Zugriff auf rund 15 Millionen Songs. „Free and legal“ kann Musik gehört werden. Regina Herbst, Mitarbeiterin der Straubinger Stadtbibliothek fasst das Angebot zusammen: „Es besteht sogar die Möglichkeit, seine Lieblingsmusik oder -interpreten in Playlisten zusammenzustellen, die man heute oder später anhören kann. Außerdem darf der Nutzer jede Woche drei Songs kostenlos herunterladen.“

Ein ähnlich interessantes Angebot stellte ihre Kollegin Christine Werneyer vor: Nachdem immer mehr Menschen auf die gedruckte Zeitung verzichten und lieber die neuesten Ereignisse online erfahren wollen, hat die Straubinger Stadtbibliothek mit der Genios-Datenbank einen Vertrag abgeschlossen. Dies hat zur Folge, dass sich Bibliothekskunden zu jeder Zeit aus fast 40 regionalen und überregionalen Zeitungen informieren können. Auch wer zu bestimmten Ereignissen oder Themen recherchiert, der findet mit der GENIOS eBIB-Solution sichere Quellen.

Wichtiges und Wissenswertes, Aktuelles und Hintergrund-Informationen sowie zuverlässige Angaben und nützliche Querverweise bietet schon seit Jahrzehnten die Datenbank von Munzinger. Regina Hebst weiß, dass diese Dantenbank für alle unverzichtbar ist, die mehr über bekannte Persönlichkeiten unserer Zeit aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wissen will. Neben nahezu 30.000 Biographien enthält Munzinger auch einen länderkundlichen Informatioinsdienst, der nie veraltet. Hier wird nach allen Ereignissen und neuen Erkenntnissen sofort ein Update. Wer sich im Bereich Literatur informieren will, findet bei Munzinger ebenfalls eine hervorragende Adresse.

Die Modernisierung der Straubinger Stadtbibliothek ist nach Darstellung von Georg Fisch kein Selbstläufer. Er weiß: „Intensive Beratungen sind notwendig. Und das macht das Aufgabenspektrum der Beschäftigen in der Bibliothek umfangreicher und noch interessanter.“ Neben dem neuen zusätzlichen digitalen Angebot, hat die Stadtbibliothek jüngst auch die Hardware erneuert. Besucher können sich Laptops oder Tabletts ausleihen, sich im Internet-Café oder an einem beliebigen Platz im Gebäude niederlassen, um dann zu lesen. „Insbesondere für Besuche von Schulklassen wird dieser Service gut ankommen“, ist Fisch überzeugt.

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Doris Glonegger von der Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken sollen sich Bibliotheken als ein wichtiger Bildungspartner entwickeln. Damit könne man sich den Herausforderungen des digitalen Wandels stellen. „Ihre Leistung ist beispielhaft und vorbildlich“, zollte sie Fisch und seinen Mitarbeiterinnen ihren Respekt.  Ziel müsse es sein, die Bibliothek so zu gestalten, dass sie für alle ein Ort ist, wo man sich wohlfühle. Die Straubinger Stadtbibliothek sei diesbezüglich bereits auf einem „superguten Stand“.

Das hörte natürlich auch Oberbürgermeister Markus Pannermayr gern. Für das Stadtoberhaupt zählt das Lesen zu den grundlegenden Kompetenzen der Menschen. „Mit unserer Bibliothek sind wir dafür herausragend aufgestellt“, bilanzierte er zum Schluss der Präsentation. „Wenn wir unsere Freiheit im Denken und in der Reflexion behalten wollen, dann ist dieser Ort wichtig.“