Die schleichende Revolution des Badezimmers
(ra) In den Bauplanungen der Vergangenheit waren Badezimmer oft nicht viel mehr als funktionelle Räume, die auf ihren praktischen Nutzen ausgelegt waren. Inzwischen hat sich jedoch der Trend zur Wohlfühloase durchgesetzt. Die Räume werden größer, heller und haben den Anspruch, dem Rest der Wohnung in Sachen Design und Einrichtung in nichts nachzustehen.
Die Deutschen verbringen durchschnittlich drei Jahre ihres Lebens im Badezimmer, jeder Einzelne täglich rund 40 Minuten. Noch vor zwölf Jahren betrug die durchschnittliche Größe des Badezimmers lediglich 7,8 Quadratmeter, vor rund fünfzig Jahren sogar nur 4,5 Quadratmeter. Verglichen mit diesen Größen sind Bäder heutzutage mit 9,1 Quadratmetern geradezu luxuriös.
Bäder werden als Wohlfühlräume geplant
Auch die Einrichtung spielt eine immer größere Rolle. Ob extravagante Fliesen, hochwertige Designmöbel, große Badewannen oder eine indirekte Beleuchtung – Bäder haben heute den Anspruch, sowohl praktisch als auch elegant eingerichtet zu sein; sie sollen nicht bloß ihre Funktion erfüllen, sondern gleichzeitig als Rückzugs- und Wellnessort dienen.
Hausbesitzer haben hierbei den Vorteil, ihr Bad selbst planen und gestalten zu können. Daher sind Badezimmer in Eigenheimen häufig auch größer als die Bäder in Mietwohnungen. Von der Form der Badewanne über das Design der Toilette und der Waschbecken bis hin zur Platzierung der Spiegel können Hausherren selbst entscheiden, wie das Badezimmer aussehen soll. Bei der Wahl der Duschkabine können Seiten wie diese behilflich sein, die die unterschiedlichen Varianten und jeweiligen Einbausituationen erläutern.
Trend geht zum altersgerechten Bad
Ein beliebter Trend der letzten Jahre sind ebenerdige Duschen – häufig in Kombination mit einer Regenwaldbrause. Während 2011 nur 7 Prozent der deutschen Badezimmer eine bodengleiche Dusche besaßen, waren es sechs Jahre später mit 17 Prozent schon mehr als doppelt so viele. Ein Grund dafür ist der Wunsch von immer mehr Menschen, das Bad altersgerecht zu konstruieren. Dazu müssen die Räume groß genug sein, um etwa mit einem Rollstuhl sowohl zur Dusche als auch zur Toilette und zum Waschbecken zu gelangen. Bei einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung werden solche Badezimmer in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.
Nicht durchgesetzt haben sich dagegen Whirlpools, die das Gefühl eines privaten Spa-Bereichs vermitteln sollten. Heutzutage sind sie nicht zuletzt aufgrund ihrer Größe lediglich ein Nischenprodukt und nur für besonders große Badezimmer geeignet, wie man sie etwa in Luxushotels vorfindet. Als Alternative bevorzugen viele Menschen freistehende Badewannen, die ebenfalls mit Massagedüsen ausgestattet werden können.
Bei den Farben im Bad mögen es die meisten eher zurückhaltend und klassisch. Farbakzente tauchen eher selten auf. Stattdessen wird meist auf ein klassisches Weiß oder Grau gesetzt, häufig auch in Kombination mit warmen Naturmaterialien wie Massivholz oder Terrakotta. Dies soll nicht zuletzt den Wohlfühlfaktor unterstreichen, den moderne Bäder innehaben.