Die Roten Raben müssen jetzt liefern
(hs) „Wir müssen uns auf unser eigenes Spiel fokussieren“, fordert Raben-Trainer Alberto Chaparro von seinen Spielerinnen. Nach der kurzen Weihnachtspause, in der sich die Spielerinnen der Roten Raben zu Hause bei ihren Familien eine kleine Auszeit gönnen konnten, hat für sie bereits am Donnerstag, 2. Januar, der Trainingsalltag wieder begonnen. „Wir gut und intensiv gearbeitet“ lautet das Resümee der ersten Trainingstage. Am Wochenende steigt die Mannschaft auch wieder in den Spielbetrieb ein. Dabei müssen gleich reisen: Sie treten am Samstag, 11. Januar, um 18.30 Uhr beim SSC Freisen an.
Die Mannschaft aus dem Landkreis St. Wendel im nordöstlichen Teil des Saarlandes steht in der Tabelle der 2. Bundesliga Pro derzeit auf dem letzten Tabellenplatz und hat noch kein einziges Spiel für sich entscheiden können. Magere drei Pünktchen aus bisher zwölf Spielen hat die Mannschaft von Trainer-Urgestein Brigitte Schumacher erst auf ihrem Habenkonto. Das heißt aber nicht, dass dieses Spiel für die Roten Raben bereits in trockenen Tüchern ist. Ganz im Gegenteil: Freisen hat sich noch lange nicht aufgegeben und möchte alles daran setzen, den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Pro zu erhalten.
So hatten sie beispielsweise Tabellenführer Borken Anfang Dezember am Rande einer Niederlage und auch die letzten Spiele gegen Leverkusen und Essen waren ziemlich eng. Der SSC Freisen war es auch, gegen den die Roten Raben ihre erste Begegnung in der 2. Bundesliga Pro bestreiten mussten. Zwar behielten die Roten Raben mit 3:1 in der Vilsbiburger Ballsporthalle die Oberhand, doch sie taten sich deutlich schwerer, einen Sieg einzufahren, als sie das erwartet hatten. „Wir durften nicht einmal nachgeben, sondern mussten immer kämpfen“, beschrieb es Madleen Piest, die Spielführerin der Roten Raben, nach dem Saisonauftakt. Es zeigte sich, dass die Gäste aus Freisen alles in die Waagschale warfen, um den Roten Raben Paroli zu bieten. Das wird natürlich vor eigenem Publikum am Samstag nicht anders sein.
Auf der Homepage des SSC Freisen ist sogar eine ziemlich kecke Einschätzung des Auftaktspieles zu lesen. Die Verantwortlichen attestieren ihrem Team eine bärenstarke Leistung“, das die Begegnung in Vilsbiburg durchaus auch gewinnen hätte können. Nach dem Verlauf der Vorrunde ist man aber auch der Meinung, dass ein Sieg im Rückspiel „eine veritable Sensation“ wäre. Doch es zeigt, dass die Freisener Damen alles geben werden, um sich so teuer wie möglich zu verkaufen.
Gerade davor warnt Raben-Trainer Alberto Chaparro. Es hat sich gezeigt, dass seine Mannschaft sich gerade bei vermeintlich schwächeren Teams immer schwer getan hat. „Gerade die jüngeren Spielerinnen kommen mit der manchmal unorthodoxen Spielweise dieser Teams nicht immer zurecht. Sie finden bei Problemen nicht immer die beste Lösung“.
Von daher fährt er „vorsichtig optimistisch nach Freisen“. Mit dazu bei trägt sicherlich, dass alle Spielerinnen gesund aus den Weihnachtsferien nach Vilsbiburg zurückgekommen sind und bei den ersten Trainingseinheiten auch gleich wieder „Vollgas gegeben haben“, so der Raben-Trainer.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich die Roten Raben keine Blöße geben dürfen, wenn sie weiter oben mitspielen wollen. Sie stehen mit 31 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz, dicht gefolgt von Nawaro Straubing, das nur auf einen Ausrutscher der Vilsbiburger Damen wartet und mit 28 Punkten auf Platz drei steht. Die Straubinger Damen erwarten im übrigen am Samstag den Tabellenelften ETV Hamburg und werden sich vermutlich keine Blöße geben. Damit müssen die Roten Raben aber auch liefern.