14. Juni 2025
Landkreis Straubing-BogenStraubing

DIE LINKE: Diskussion um Flutpolder scheinheilig

(ra) Scheinheilig ist die Kritik aus den Reihen der niederbayerischen CSU und SPD an den Flutpolderplänen der neuen Staatsregierung aus Sicht des Kreisverbands der Partei DIE LINKE. CSU und Freie Wähler wollen mehrere Flutpolder in Oberbayern und der Oberpfalz streichen, an den niederbayerischen Flutpoldern hingegen festhalten. LINKEN-Kreisvorstandsmitglied Stefan Hölzl erklärte am Samstag gegenüber regio-aktuell24, es helfe nicht Regierungsbezirke gegeneinander auszuspielen.

DIE LINKE fordert stattdessen auf alle Polder zu verzichten und plädiert für ein ökologisches Hochwasserschutzkonzept. „Ein solches Hochwasserschutzkonzept“, so Hölzl, „ darf sich nicht wie bisher einseitig auf den technischen Hochwasserschutz fokussieren. Hier wird den Menschen eine falsche Sicherheit vorgegaukelt.“

Polder, also im Fall von Hochwasser gezielt geflutete Rückhalteflächen, sind in seinen Augen zum Hochwasserschutz ungeeignet. Sie kappen nur die Hochwasserspitze bei Extremwetterereignissen wie einem hundertjährigen Hochwasser, für alle anderen Hochwasserereignisse seien sie nutzlos. Selbst bei einem hundertjährigen Hochwasser ist die Wirkung von Poldern einer Studie der TU München aus dem Jahr 2004 zufolge unsicher, da der optimale Zeitpunkt der Polderflutung nur schwer zu bestimmen ist.

„Statt Geld in wirkungslose Maßnahmen wie die Polder zu investieren, braucht es dringend eine großangelegte Renaturierung der Donauauen in Verbindung mit Deichrückverlagerungen. So“, erläutert Hölzl, „kann die Hochwasserwelle wirksam verlangsamt werden.“ Ein solches ökologisches Hochwasserschutzkonzept für die Donau würde zudem einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten und wertvolle Naherholungsräume schaffen.