„Das Labyrinth der Wörter“ – Grünes Kino Parkstetten zeigt Spielfilm über Analphabetismus
(ra) Bereits zum 21. Mal wird Gemeinderat und Initiator des „Grünen Kinos Parkstetten“, Jörg Bachinger, am Dienstag, 2. Oktober „Film ab“ sagen und allen Interessierten – bei freiem Eintritt – viel Spaß wünschen. Gezeigt wird der französische Spielfilm „Das Labyrinth der Wörter“ aus dem Jahr 2010 mit Gérard Depardieu und Gisèle Casadesus in den Hauptrollen.
Seinem Umfeld galt Germain seit je her als schlicht. Und das nicht nur, weil der nach rund 50 Jahren auf dieser Welt immer noch nicht richtig Lesen und Schreiben gelernt hat. Eines Tages kommt der gutmütige Riese auf einer Parkbank ins Gespräch mit einer alten Dame. Die beiden mögen vierzig Jahr und hundert Kilo auseinander liegen, dennoch freundet sich Germain blitzgeschwind mit Margueritte an und lauscht bedächtig, wenn sie ihm aus Romanen vorliest und ihn damit in die fremde Welt der Wörter und Zeichen führt. Zwei ungleiche Menschen kommen sich durch die Literatur näher. Margueritte – ‚mit zwei „t“‘ – ist 95 Jahre alt und eine gebildete „Leseratte“, die im Laufe ihres Lebens sehr viel gelesen hat und viele Bücher besitzt.
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Germain, 45, ist nahezu Analphabet und verliefe sich regelmäßig und gründlich im „Labyrinth der Wörter“, verfügte er nicht über ein besonders gutes Hörgedächtnis. Das bewahrt Germain jedoch nicht davor, zeit seines Lebens für einen Trottel gehalten zu werden. Seine Freunde lachen ihn regelmäßig aus, auch wenn sie versuchen, ihn vor größeren sprachlich bedingten Dummheiten zu bewahren. Mit seiner Mutter, die ihn schon als Kind als lästiges Übel angesehen und ihm das auch deutlich zu verstehen gegeben hat, hat er noch immer Probleme. Schon während seiner Schulzeit wird er von seinem Lehrer und den Mitschülern gedemütigt.
Im Gegensatz zu Margueritte ist er ein Nichtleser und sein Vokabular ist entsprechend eingeschränkt: eher vulgär als gebildet. Doch als die beiden sich im Park begegnen und feststellen, dass sie einander gut verstehen, beginnt Margueritte ihn in die Welt der Bücher einzuführen, indem sie ihm bei ihren Treffen aus verschiedenen Romanen vorliest, ihm „Die Pest“ ausleiht und ein Wörterbuch schenkt. Dadurch beginnt Germain sich für Literatur und Wörter zu interessieren.
Nachdem die alte Dame ihm eröffnet hat, dass sie in naher Zukunft erblinden wird und ihm daher nicht mehr vorlesen kann, beginnt er mit Hilfe seiner Freundin Annette das Lesen bzw. das Vorlesen zu üben. Als diese ihm sagt, dass sie schwanger ist und er das Margueritte erzählen möchte, erfährt er, dass die alte Dame nicht mehr in dem Altersheim seiner Stadt wohnt. Ihr Neffe und seine Frau haben sie aus finanziellen Gründen in ein schäbiges Altersheim gebracht. . . .