Betrugs-Mail von vermeintlichem Diakon aus Windberg
(jh) Ein unbekannter Absender hat sich als Diakon aus Windberg (Landkreis Straubing-Bogen) ausgegeben und behauptet, im Urlaub in der Türkei zu sein. Angeblich sei ihm seine Tasche gestohlen worden. Er wandte sich per E-Mail an Bekannte bat drum, ihm 800 Euro zu leihen. Die Bezahlung soll über den RIA-Geldtransfer erfolgen. Der echte Diakon ist entsetzt über diese Betrugsmasche.
Die Mails vom angeblichen Diakon aus Windberg traf am frühen Donnerstagvormittag bei vielen Personen ein. Die Empfänger sind Personen, mit denen der echte Diakon in der Vergangenheit per E-Mail Kontakt hatte. Auch wir von regio-aktuell24 erhielten diese Fake-Nachricht. In der E-Mail mit dem Betreff „Helfen“ berichtet der angebliche Diakon, dass er sich derzeit im Urlaub in der Türkei befände. Leider sei ihm dort seine Tasche gestohlen worden. Darin hätten sich seine Krankenkassenkarte, Kreditkarte und der Reisepass befunden. Die Botschaft sei bereit, ihn mit einem vorläufigen Ausweis fliegen zu lassen, aber er müsse noch sein Flugticket und die Hotelrechnung bezahlen. Wörtlich heißt es dann: „Ich wollte dich fragen, ob du mir 800 Euro leihen kannst. Bitte, ich zähle auf dich, weil ich kein Geld mehr habe.“
Wir fahren also nach Windberg und suchen den echten Diakon auf. Er ist daheim! „Ich wurde heute schon vielen Menschen angesprochen“, erzählt er und ist entsetzt über diese Fake-Mail. Viele seiner Freunde und Bekannten, mit denen er in der Vergangenheit im E-Mail-Verkehr stand, haben offensichtlich diese Betrugs-Mail erhalten. Sogar ein Freund aus der Schweiz habe ihn angerufen und war davon ausgegangen, dass es sich hier um eine Fake-Nachricht handelt. „Offensichtlich ist mein Mail-Account gehackt worden“, sieht der Windberger die Ursache der Betrugsabsicht. Die gefakte Mail-Adresse ist fast identisch mit seiner echten. Nur der Provider ist ein anderer. Sogar die E-Mail-Signatur entspricht dem Original.
Inzwischen hat der echte Diakon die Polizei verständigt. Auf Nachfrage erfuhren wir aus der Polizeiinspektion Bogen, dass der Fall bereits bekannt sei. Es gebe aber noch keine weiteren Informationen.
Wir versuchten mehr über den wahren Absender herauszubekommen und antworteten dem angeblichen Diakon, wollten wissen, wohin wir das Geld schicken sollten. Elf Minuten später kam bereits die Antwort: „RIA-Geldtransfer ist die beste Möglichkeit. Der Service ist ein telegrafischer Service für Geldüberweisungen, der dir erlaubt, rasch Geld zu transferieren. Das zu versendende Geld wird bei einer RIA-Agentur in bar eingezahlt. Du kannst auf Google suchen, um die nächste RIA-Vertreter zu finden.“ Es folgten dann noch Empfänger, Geburtsdatum und eine Adresse in der Türkei.
Warum ein RIA-Geldtransfer?
Ein RIA-Geldtransfer ist ein internationaler Geldtransferdienst, der es ermöglicht, Geld sicher und schnell in über 190 Länder zu senden. Wie bei allen Geldtransfers besteht auch bei RIA ein gewisses Betrugsrisiko. Der Geldtransfer kann nicht rückgängig gemacht werden. Er Empfänger erhält das Geld in wenigen Minuten und ist dann auf und davon.
Wie kann man sich vor betrügerischen E-Mails schützen?
Skeptisch sein: Seien Sie vorsichtig bei E-Mails von unbekannten Absendern. Wenn Sie eine unerwartete Nachricht erhalten, die nach persönlichen oder finanziellen Informationen fragt, sollten Sie misstrauisch sein.
Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse: Schauen Sie sich die E-Mail-Adresse des Absenders genau an. Betrüger verwenden oft ähnlich klingende Adressen, um sich als vertrauenswürdige Personen auszugeben.
Keine persönlichen Informationen preisgeben: Geben Sie niemals persönliche oder finanzielle Informationen per E-Mail weiter. Seriöse Organisationen würden solche Anfragen niemals über E-Mail stellen.
Verwenden Sie Spam-Filter: Aktivieren Sie den Spam-Filter in Ihrem E-Mail-Dienst, um verdächtige Nachrichten zu blockieren.
Verifizieren Sie unerwartete Anfragen: Wenn Sie eine E-Mail von einer vertrauenswürdigen Person erhalten, die nach Geld oder anderen unerwarteten Dingen fragt, rufen Sie die Person an oder treffen Sie sie persönlich, um die Anfrage zu verifizieren.
Bleiben Sie informiert: Informieren Sie sich über aktuelle Betrugsmaschen und Warnungen. Die Polizei und Verbraucherschutzorganisationen veröffentlichen oft Warnungen vor neuen Betrugsmethoden.
Melden Sie verdächtige E-Mails: Wenn Sie eine verdächtige E-Mail erhalten, melden Sie diese an Ihren E-Mail-Anbieter oder an die zuständigen Behörden.
Denken Sie daran, dass Betrüger ständig neue Taktiken entwickeln, um Menschen zu täuschen. Seien Sie also immer wachsam und verwenden Sie gesunden Menschenverstand, wenn Sie E-Mails erhalten.