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Bayern: 45 Prozent mehr Krankschreibungen im ersten Halbjahr

(ra) Der Krankenstand in Bayern ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf einen neuen Höchststand geklettert. Es gab 45 Prozent mehr Fälle als im Vorjahreshalbjahr. Fast die Hälfte der Beschäftigten (47,5 Prozent) hatte bis Ende Juni 2023 bereits mindestens eine Krankschreibung. So eine hohe Quote wird gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht.

Nach einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit stieg der Krankenstand auf 4,8 Prozent. Das ist der höchste Stand im Freistaat seit dem Start der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren.  – Foto: Pixabay

„Im ersten Halbjahr 2022 hatten wir bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte rund 62 Krankschreibungs-Fälle, in diesem Halbjahr sind es rund 90 Fälle. Das ist ein enormer Anstieg von 45 Prozent“, erklärt Sophie Schwab, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Bayern. Vor allem kurze Erkrankungsfälle seien häufiger gewesen als sonst. „Das sehen wir daran, dass die Beschäftigten durchschnittlich nur 9,7 Tage krankgeschrieben sind. Die Falldauer in früheren Halbjahren war immer wesentlich höher.“  

Fallzahlen mit Atemwegserkrankungen am stärksten gestiegen

Auf die Fehlzeiten der Beschäftigten haben sich vor allem die häufigen Atemwegserkrankungen ausgewirkt. So gab es bei den Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderer Infekte 78 Prozent mehr Fälle – von etwa 18 auf rund 32 Fälle je 100 Beschäftigte. Zu einem deutlichen Anstieg kam es ebenfalls bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen. Hier ging die Anzahl der Fälle bei 100 Beschäftigten von 7 auf knapp 12 Fälle hoch (plus 52 Prozent). Bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen stiegen die Fallzahlen um 58 Prozent von 2,5 auf 4 Fälle je 100 Beschäftigte.  

„Der hohe Krankenstand macht deutlich, dass sich beim Thema Arbeit die gesundheitliche Dimension nicht wegblenden lässt“, kommentiert Schwab die Ergebnisse. Die Unternehmen in Bayern sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) investieren.