Barrierefreier Bahnhof Straubing – Warum, realistisch und wann?
(jh) Ein Bahnhof Straubing, der barrierefrei ist und sich optisch in einem neuen Bild zeigt, rückt zeitlich immer näher. Auf der Bürgerversammlung am Montagabend im Historischen Rathaussaal wurden von Oberbürgermeister Markus Pannermayr nähere Einzelheiten bekanntgeben. Welche Bedeutung die Baumaßnahme hat, spiegelt sich zum Beispiel auch im finanziellen Aufwand, der sich bei über 17 Millionen Euro bewegt.
Es wird nicht nur das Erscheinungsbild sein, welches das verkehrstechnische Bahnkonstrukt aufwertet. Vielmehr steht der Nutzen im Vordergrund – der Nutzen für den Bahnreisenden. Und hier inbesondere auch der Nutzen für Reisende mit einem Handicap, Personen mit einem Hilfsmittel oder ganz einfach für Bahnkunden, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind.

Planungsziel ist es den Ausführungen Pannermayrs zufolge, neben der Barrierefreiheit der Verkehrsstation auch das Erscheinungsbild des Bahnhofes zu verbessern und Kundenfreundlichkeit zu erhöhen. Ferner soll die Akzeptanz und Nutzung des Schienenpersonennahverkehr-Angebotes gefördert werden und die Verkehrssicherheit für das Bahnsteigdachtragwerk auf Grundlage aktueller Lastannahmen erhöht werden. Beiläufig sollte natürlich auch der Instandhaltungsaufwand minimieren werden.

Geplant ist deshalb nicht nur der Neubau des Hausbahnsteiges 1 sowie der Bahnsteige 2 und 3. Es sollen dabei auch die Bahnsteighöhen angepasst werden, damit auch Haltemöglichkeiten bzw. das problemlose Ein- und Aussteigen in einen ICE möglich werde. Ein wichtiges Thema ist auch der Neubau der Personenunterführung mit zugehörigen Treppenanlagen und dem Neubau von insgesamt drei Aufzügen. Für all diese Maßnahmen werden Bund, Freistaat und die Deutsche Bahn nach heutigen Schätzungen etwa 17,3 Euro investieren.

Aktuell erfolgt die Ausführungsplanung, die Ausschreibung und die Vergabe der Bauleistungen im ersten Quartal nächsten Jahres. Der Aufbau einer Fußgängerbehelfsbrücke sollte schon im März erfolgen. Der Bahnsteig 1 – also direkt am Bahnhofsgebäude angrenzend – soll in der Zeit vom Juni bis Oktober erledigt werden.
Von Februar bis November 2018 ist der Neubau des Bahnsteiges B (für Gleis 2 und 3) vorgesehen. Im Anschluss daran ist geplant, bis spätestens August 2019 den Bahnsteig C (für Gleis 4 und 5) umzubauen.

Die Maßnahmen sind sicherlich für den Bahnreisenden eine wertvolle Verbesserungen und steigern bereits kurzfristig den Reisestandard. Doch unbefriedigt ist nach wie vor die Parkplatzsituation am Bahnhof – und dessen Problematik scheint sich der Oberbürgermeister durchaus bewusst zu sein: „Es ist uns noch nicht gelungen, direkt am Bahnhof Flächen zu erwerben, um ein passendes P+R-Konzept realisieren zu können.