Wetter

Auf Wettermilderung folgt Hochwassergefahr – Viel Regen und Tauwetter

(ra) Die winterliche Wetterphase geht am zweiten Adventswochenende zu Ende und verbreitet setzt Tauwetter ein. Das sorgt vor allem in Süddeutschland in Verbindung mit kräftigen Regenfällen für ansteigende Flusspegel. Selbst in den Alpen regnet es kommende Woche zeitweise bis auf Höhen über 2000 Meter.

In der kommenden Woche ist ein Hochwasser am Rhein sowie der Donau wahrscheinlich. – Foto: Shutterstock

Die Voraussetzungen für Hochwasser sind in der kommenden Woche gegeben: Tauwetter bis in höhere Lagen, teils andauernder Regen sowie noch gefrorene und gesättigte Böden. Im Laufe der ersten Wochenhälfte reagieren zunächst kleinere Bäche und Flüsse im Süden Deutschlands mit einem Anstieg. Aber auch an großen Flüssen, wie dem Rhein oder der Donau, ist im weiteren Verlauf Hochwasser möglich. Verschärfend kommt die Schmelze großer Schneemengen in den Alpen sowie in Süddeutschland hinzu. 

Massives Tauwetter in den Schweizer Alpen 

Michael Krucker, Alpenexperte von WetterOnline, schätzt die Lage in der Schweiz wie folgt ein: „Bezüglich der Hochwasserentwicklung ist die Schneeschmelze der kritische Punkt, denn auf 1500 Metern liegt vielfach noch über einen halben Meter verdichteter Schnee. Zusätzlich zu den Regenmengen von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter bis Dienstag können in höhergelegenen Einzugsgebieten weitere 20 bis 60 Liter aus der Schneeschmelze hinzukommen.“ Somit ist vor allem am Alpennordhang, im Jura sowie im Mittelland und in Nordbünden ein Hochwasser möglich. 

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Hochwasser auch an Rhein und Donau wahrscheinlich

Viel Regen und massive Schneeschmelze im Rheineinzugsgebiet in der Schweiz machen auch an Deutschlands längstem Fluss ein Hochwasser wahrscheinlich. Bereits aktuell ist der Rheinpegel an vielen Messstellen etwa 1 bis 2 Meter höher als im Mittel. Im Verlauf der kommenden Woche ist mit einem weiteren, deutlichen Anstieg zu rechnen. Dabei kann regional die Marke eines 2- bis 5-jährlichen Hochwassers überschritten und die Schifffahrt eingeschränkt werden. 

Auch an der Donau gehen die Berechnungen derzeit von einem Hochwasser rund um die Wochenmitte aus. Im Einzugsgebiet der Donau liegen in Süddeutschland sowie in Österreich derzeit verbreitet noch 15 bis 30 Zentimeter Schnee, welcher weitgehend schmelzen wird.  

Ab der Wochenmitte könnte sich nach jetzigem Stand langsam eine Wetterberuhigung durchsetzen. Das hätte nachlassende Niederschläge und im weiteren Verlauf eine Entspannung der Hochwasserlage zur Folge.