Auf der Straubinger Trabrennbahn: Ein „Rennpony“ mit Herz und Kopf
(tr) „Solche Ponys kann man gerne kaufen“, hat ein freudestrahlender Trainer Robert Gramüller bei der Siegerehrung im Dreijährigen-Standardrennen am Samstag auf der Straubinger Trabrennbahn gesagt. Er meinte damit Jacky Hazelaar, die sich den Sieg in der mit insgesamt 7.000 Euro dotierten „Dreijährigen-Serie powered by PMU“ in toller Manier geholt hat.
Die hübsche Braunschimmelstute ist bekanntlich alles andere als groß gewachsen. „Aber sie hat Herz und Kopf“, sagt der Siegfahrer Christoph Schwarz über die Hans Hazelaar-Tochter. Der gebürtige Österreicher war der Mann des Renntags und durfte insgesamt dreimal die Siegerparade fahren. Drei Trainer-Treffer gab es für Robert Gramüller. Nach couragierten Fahrten dominerte Walter Herrnreiter zwei von drei Amateurfahren.
Der leichte Nieselregen, der bisweilen vom Himmel tröpfelte, hielt die Besucher nicht davon ab, die Rennbahnatmosphäre zu genießen. Viele Zuschauer, darunter etliche durch die Live-Sendung auf Niederbayern-TV etliche angelockte Familien, machten am Renntag ordentlich Stimmung. Somit gab es auch viel Applaus für Jacky Hazelaar und Christoph Schwarz. Der ließ sich von Ribanna den Weg weisen und lag lange als Zweiter innen. Auf der letzten Gegenseite nahm der Berufsfahrer schließlich seine Jacky Hazelaar heraus und setzte Rudi Haller mit seiner führenden Stute unter Druck. In der Distanz machte Jacky Hazelaar richtig Ernst, zumal Ribanna beim Kampf um eine vordere Platzierung von den Beinen geriet. So war der Weg endgültig frei für Jacky Hazelaar und auch für die dahinter sehr gefällig endende Sorry Suzanne. Lady Aurora SR schnappte sich das dritte Geld.
„Ich hatte schon vorher ein gutes Gefühl. Es macht Spaß, sie zu fahren“, begeisterte sich Christoph Schwarz bei der Siegerehrung im Zwiegespräch mit Moderator Hartwig Thöne.
Christoph Schwarz läutete auch den Renntag ein und brachte Canavaro Viking beim ersten Start gleich zu einem sehr feinen Debütsieg. Auch hier hatte Rudi Haller mit Ulani erst die Führungsarbeit zu leisten, die sich dann aber mit Rang vier begnügen musste. Dahinter sorgten Hot Dansk Dynamite und Speedy Ela Su für kleine Überraschungen. In toller Manier steuerte Astair den dritten Schwarz-Treffer und auch den dritten Trainerpunkt für Robert Gramüller bei. Be the One lief an der Top-Favoritin Salvemadonna noch auf Rang zwei.
Bei den Amateuren ließ Walter Herrnreiter keine Zweifel aufkommen, dass er mit ersten Ambitionen nach Straubing gefahren ist. Mit Vincenzo Rosso fightete er mit Ruaha erbittert um die Führung und erhielt sie dann nach etwas Widerstand auch. Der Formula One-Sohn war dennoch absolut konkurrenzlos und hatte mit Zelistrohilla und Lola Dragon keine Schwierigkeiten. Auch im zweiten Amateurfahren des Tages gab Walter Herrnreiter der mit Lanzelot führenden Dr. Marie Lindinger ordentlich Gas mit Dream of Action an der Außenseite. Trotz des aufwändigeren Verlaufs führte er den von Manfred Schub trainierten Wallach gegen den mehrfachen Jahressieger zum Sieg. Cameron Venus war drittplatziert. Das dritte Amateurfahren war nach guter Fahrt die Beute von Zucchero und Peter Platzer. Der Wallach zeigte gegen Escada, Red Light DC und Offroader, der die Viererwette fett machte, ein tolles Laufen.
In beeindruckender Manier trumpfte Miramax BR auf und zeigte, weshalb er das Prädikat „Jahrgangshoffnung“ vollauf verdient hat. Der Vierjährige trommelte eine Zeit von 16,9 auf die Straubinger Piste und hatte auch mit einem Timothy B keine Mühen. Windhund gefiel dahinter. „Er ist ein tolles Pferd und war in seinem Derbyvorlauf wirklich hervorragend. Im Trostlauf war er nicht so gut wie sonst, aber jetzt ist er wieder da. Wir mussten nur schauen, ob er mit der Straubinger Bahn zurechtkommt“, sagte Siegfahrer Herbert Strobl nach dem Rennen. Dass er das tat, hat der Hengst eindrucksvoll bewiesen.
Mit dem letzten Schritt flog Jamai Raja BR zum Sieg mit Robert Pletschacher. Der fiel dann sogar deutlicher als erwartet aus, denn Knock on Wood verlor seinen Ehrenplatz wegen unreiner Gangart am grünen Tisch, hätte ansonsten eine gute läuferische Leistung gezeigt. Die Dreierwette komplettierte Katrionalemayrocks. Einen weiteren Rottaler Sieg steuerte Andreas Geineder bei. Er zeigte mit Breeding of Hanke, dass der Daglfinger Sieg keine Eintagsfliege war, und schnappte Derby Winner noch den Sieg weg.
Auf 1,20:1 war Deniro im Franzosenrennen heruntergewettet. Der Neunjährige rechtfertigte das Vertrauen der Wetter vollauf und hielt die beiden sechsjährigen Konkurrenten – Gold and Green und Golfe Juan – sicher auf Abstand. Für Rudi Haller endete als ein Renntag mit einer ganzen Menge Pech dann doch noch versöhnlich.
Nächster Renntag ist am Montag, 31. Oktober ab 11 Uhr.