Angeblicher BKA-Beamte bringt 79-Jährige um einen fünfstelligen Eurobetrag
(pol) Eine 79-jährige Frau erhielt bereits am 1. Dezember einen Anruf von einem angeblichen BKA-Beamten. Dabei erklärte er ihr, dass sie in der Türkei wegen schwerer Straftaten beschuldigt werde. Zur Abwendung eines internationalen Haftbefehls wurde eine Kaution in fünfstelliger Höhe gefordert.
Per E-Mail wurden der 79-Jährigen zur Einschüchterung ein angebliches Anklageschreiben vom obersten türkischen Gerichtshof und eine Schweigepflichterklärung übersandt. Um den angedrohten Haftbefehl abzuwenden überwies die Frau den geforderten fünfstelligen Betrag auf ein Konto in Deutschland. Am 9. Januar meldete sich der angebliche Beamte des Bundeskriminalamtes wieder bei der Seniorin und forderte einen weiteren fünfstelligen Betrag. Als sich die Geschädigte an ihre Bank wandte, erkannte ein Bankmitarbeiter den Betrug und brachte die Frau zur Polizei. Eine weitere Zahlung konnte so verhindert werden.
Die Ermittlungen in diesem Fall hat die Kriminalpolizei Straubing übernommen. Der Inhaber des Zielkontos konnte festgestellt werden. Der überwiesene Geldbetrag war zwischenzeitlich in die Türkei transferiert worden. Es wird nun geprüft ob der Kontoinhaber als sog. Finanzagent gehandelt hat.
Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt eindringlich vor derartigen Anrufen und gibt folgende Tipps:
- Lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln
- Seien Sie misstrauisch wenn die Polizei am Telefon Geld von Ihnen fordert, legen Sie auf wenn jemand Auskünfte über Ihre Konten haben möchte
- Besprechen Sie sich im Zweifelsfall mit einer Person ihres Vertrauens
- Wenn Sie Opfer geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle
Nähere Informationen zum Thema Betrug und zum Thema Finanzagenten erhalten Sie unter http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ und http://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/