Straubing

„Allianz pro Schiene“ stellt niederbayerischen Landkreisen vernichtendes Urteil aus

(ra) Umfragen zeigen immer wieder, dass viele Bürger öfters die Bahn als Verkehrsmittel nutzen würden, wären die regionalen Verbindungen – und damit auch die Anbindung ans Fernnetz – besser. Nun hat „Allianz pro Schiene“ eine Untersuchung zur Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln veröffentlicht. Dies nahm der Straubinger Bundestagsabgeordnete der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Erhard Grundl, zum Anlass, am Mittwoch ein Statement dazu abzugeben:

Die Bundesregierung hat sich in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag die Aufgabe gegeben, die Fahrgastzahlen auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln. Ein gutes Ziel, dass nur durch konsequente Verbesserungen auch im Schienennahverkehr zu erreichen ist. Das Bündnis „Allianz pro Schiene“ hat nun deutschlandweit die Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln untersucht. Das Resultat ist besonders aus der Sicht eines bayerischen Bundespolitikers ernüchternd. Im bundesweiten Vergleich landet der Freistaat Bayern auf dem vorletzten Platz. Andere Flächenländer, wie zum Beispiel Brandenburg, sind deutlich besser aufgestellt.

Die Fragestellung der „Allianz pro Schiene“ war einfach: Wie viele Prozent der Bevölkerung eines Landkreises erreichen innerhalb von 600 Metern eine Bushaltestelle oder innerhalb von 1.200 Metern einen Bahnhof mit mindestens 20 Abfahrten pro Tag. Unter den vier Landkreisen, die besonders schlecht aufgestellt sind, sind drei aus Niederbayern: Straubing-Bogen, DingolfingLandau und Freyung-Grafenau als Schlusslicht.

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„Als ein Mittel zur besonders einfachen Verbesserung der Erreichbarkeit wird die Reaktivierung von stillgelegten Strecken empfohlen. Gerade hier erleben wir in Niederbayern das Gegenteil. Der Passauer Landrat verhindert gegenwärtig mit allen Mitteln ein notwendiges Gutachten zum Regelverkehr der Ilztalbahn. Und im Landkreis Dingolfing-Landau hat man sich erst letztes Jahr den Schildbürgerstreich geleistet und die bestehende Strecke von Neumarkt-St. Veit nach Marklkofen entwidmet.“, so Grundl.

„Das aktuelle Haltestellen-Ranking zeigt deutlich, dass es höchste Zeit ist, endlich einen ÖPNV zu ermöglichen, der die Mobilität im ländlichen Raum umfassend sicherstellt. Die politisch Verantwortlichen müssen sich dafür endlich auch gemeinsam auf den Weg machen.“