25. Oktober 2024
Landkreis Straubing-Bogen

Ältester Gemeindebürger von Kirchroth gefunden?

(ra) Wie weit die Besiedlung von Kirchroth in die Vergangenheit zurückgeht, zeigt ein am Donnerstag aufgedeckter, bemerkenswerter Fund. Ein etwa 7.000 Jahre altes, zutage gelegtes Skelett aus der Zeit der Linienbandkeramik zeigt auf, dass die Gegend um Kirchroth schon früher ein attraktiver Wohnort war.

An der Ausgrabungsstelle: (von links) Verwaltungsangestellte Patrizia Riedl, Bürgermeister Matthias Fischer, Dr. Ludwig Husty, Kreisarchäologie Straubing-Bogen und Radu Stoia, Firma ArchDienst – Foto: Gemeinde Kirchroth

Dr. Ludwig Husty von der Kreisarchäologie Straubing, wie auch Bürgermeister Matthias Fischer sind gespannt auf die weiteren frühgeschichtlichen Erkenntnisse, welche durch die Untersuchung des Gebiets erlangt werden und wie bereits durch den ersten Fund belegt ist, sehr weit in die Kirchrother Vergangenheit zurückreichen.

Im Zuge der Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet in Kirchroth werden derzeit die archäologischen Grabungen durchgeführt. Hierzu erging der Auftrag an die Fa. ArchDienst GmbH & Co.KG unter Leitung von Geschäftsführer Radu Stoia. Die bereits durch vorsichtiges Abziehen des Humus durchgeführte Sondierung im Bereich der künftigen Erschließungsstraßen bestätigte die Vermutung auf zahlreiche Verdachtsstellen aus der Jungsteinzeit sowie aus der Bronzezeit.

Auf etwa 7000 Jahre wird das Alter dieses Skeletts aus der Linienbandkeramik geschätzt. – Foto: Gemeinde Kirchroth

Nicht umsonst also trägt die Erschließungsstraße des angrenzenden ersten Bauabschnitts den Namen „Steinzeitweg“. Aufgrund der zahlreichen Funde entschied sich der Gemeinderat Kirchroth in seiner Sitzung am 25. März, die Grabungen pauschaliert zum Festpreis in Höhe von 267.750 Euro brutto zu beauftragen.

Das neue Baugebiet im Nordwesten der Ortschaft Kirchroth wird nach Fertigstellung 34 Wohnbauparzellen erschließen. Der nördliche Teilbereich des Gebiets soll dabei in Kettenbauweise bebaut werden, um eine komprimierte Ausnutzung des vorhandenen Baulandes zu erreichen. Diese Parzellen sollen vorrangig an Bauträger abgegeben werden. Die restlichen Parzellen (Nr. 13 bis 34) stehen der sonst im Gemeindebereich üblichen privaten Wohnnutzung für Ein- und Zweifamilienhäuser zur Verfügung. Nach Durchführung der Archäologie ist für Sommer/Herbst 2021 die Herstellung der Ver- und Entsorgungsleitungen, sowie der Erschließungsstraße geplant. Ein Verkauf der Grundstücke ist für Anfang 2022 vorgesehen.