BVB-Talent Dario Scuderi an der Klinik Mallersdorf operiert
(ra) Ein prominenter Patient ist diesen Donnerstag nach einer äußerst komplizierten Knieoperation aus der Klinik Mallersdorf entlassen worden: Dario Scuderi, Nachwuchsspieler von Borussia Dortmund, den der sporthopaedicum-Spezialist Prof. Michael Strobel vor genau einer Woche nach einer sehr schweren Knieverletzung operiert hatte.
Prof. Strobel selbst stuft diese als „schwerste Knieverletzung ein, die man sich nur vorstellen kann. Es war so ziemlich alles gerissen, was reißen kann: beide Kreuzbänder und die komplette Außenseite mit sämtlichen Muskeln und Sehnen.“
„Es geht mir gut und ich habe keine Schmerzen“, schildert Scudari sein Befinden bei der Abschlussvisite seines Operateurs. „Das Gefühl kehrt langsam in den Fuß zurück und ihn nach oben bewegen klappt schon ganz gut.“
Knie hing nur noch am seidenen Faden
Mitte September hatte sich die internationale Berichterstattung über die Horrorverletzung des Fußballers überschlagen. Der 18-jährige Außenverteidiger, einer der hoffnungsvollsten BVB-Spieler, war bereits in der italienischen Jugend-Nationalmannschaft aktiv. Im Uefa-Youth-League-Match gegen Legia Warschau war er bei einem Zweikampf nach gegnerischer Gewalteinwirkung so unglücklich im Rasen hängengeblieben, dass sich sein Knie komplett ausrenkte.
Der 2:0-Sieg seiner Mannschaft war überschattet vom Bild seiner schweren Verletzung, deren Anblick schon Schmerzen bereitete: ein unnatürlich abstehendes Wadenbein und eine in die komplett verkehrte Richtung zeigende Fußspitze. Noch auf dem Platz renkte der mitgereiste BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun das Knie wieder ein. Die Akutbehandlung erfolgte zunächst in einem Warschauer Krankenhaus.
Für die zentrale und äußerst komplexe Wiederherstellungsoperation des Kniegelenks, das im wahrsten Sinne des Wortes nur noch am seidenen Faden hing, trat der Spieler trotz Schmerzen und Bewegungseinschränkung die Heimreise nach Deutschland an, sobald er wieder transportfähig war. Dabei begleitete ihn in den sozialen Netzwerken eine enorme Welle an guten Wünschen für die OP und Mut machender Zuspruch durch viele seiner Fans und BVB-Stars wie Mario Götze und Marcel Schmelzer.
Optimale Behandlungsbedingungen und Ruhe in Mallersdorf gefunden
Der ausgewiesene Spezialist für schwere Knie- und Kreuzbandverletzungen, Prof. Michael Strobel vom sporthopaedicum Straubing, der bereits einige Spieler des BVB operiert hatte, nahm den Eingriff an der Klinik Mallersdorf vor. Er ist bekannt für arthroskopische Operationen des Kniegelenks, die Rekonstruktion der Kreuzbänder sowie für seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen und für seine Nennung in der Focus-Ärzteliste als Kniespezialist seit 1993.
Scuderi war vor Prof. Strobels Eingriff bereits mehrfach voroperiert worden, um das Muskelgewebe zu entlasten und so vor dem Absterben zu bewahren. An der Klinik Mallersdorf fand der Patient sämtliche für den aufwändigen Knieeingriff erforderlichen Rahmenbedingungen vor. Den positiven Therapieverlauf sieht der Kniespezialist als „gelungene Teamleistung dank guter Kooperation aller Beteiligten: Operateur, unfallchirurgische Abteilung und stationäre Schmerztherapie“.
Gelenkoperationen machen einen seit jeher einen beachtlichen Teil der Behandlungen in Mallersdorf aus, so dass die Unfallchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Thomas Beer eine optimale Versorgung der zusätzlichen Weichteilschäden und OP-Wunden leisten konnte, die sich über das gesamte Bein erstrecken. Die Anästhesieabteilung von Chefarzt Dr. Albert Blümel gewährleistete die stationäre Schmerztherapie. „Unser Ziel war es, die postoperative Phase möglichst schmerzarm und stressfrei für den Patienten zu gestalten“, so Prof. Strobel.
An der Klinik Mallersdorf fand Dario Scuderi fernab vom Fußballtrubel entsprechende Ruhe und zugleich familiären Rückhalt durch seine mitgereiste Mutter. Sein Bruder holte beide am Donnerstag ab, so dass planmäßig die Nachbehandlung beginnen kann. Die größte Herausforderung sei laut Prof. Strobel ein Unterschenkelnerv, der wieder funktionsfähig werden muss, dann erst sei eine Kreuzbandwiederherstellung anzustreben: „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber die Hoffnung einer Rückkehr ist gegeben, wenn der Heilungsverlauf so gut fortschreitet wie bisher.“
Scuderi und seine Famlie werden die freundliche Atmosphäre an der Klinik in guter Erinnerung behalten. „Und das Essen werde ich vermissen“, lacht er zum Abschied.