2. Mai 2025
Region Straubing

Im „Grünen Kino“: „Der Staat gegen Fritz Bauer“

(ra) Das „Grüne Kino“ in Parkstetten zeigt am Dienstag, 4. Oktober den Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“. Beginn im Gebäude der Gemeindeverwaltung/Feuerwehr beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Initiator des „Grünen Kinos“ ist der Parkstettener Gemeinderat (Bündnis 90/Die Grünen) Jörg Bachinger. 

2016-09-26_06-400Inhalt: Zwölf Jahre nach Ende der NS-Zeit steht die Bundesrepublik auf noch jungen Beinen und die meisten Bürger wollen die Schrecken des Krieges und der Nazi-Herrschaft einfach nur abhaken und hinter sich lassen. Nicht so Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der sich der Aufklärung der NS-Verbrechen verschrieben hat und 1957 den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort des früheren SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann bekommt. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen:

Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.

Unbeirrbar legte Bauer den Finger in die Wunde und schreckte dabei auch nicht vor unbequemen Fragen an die Regierung Adenauer zurück.

Die Bedeutung des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer für das Zustandekommen der Auschwitz-Prozesse der 1960er Jahre ist unumstritten. Doch erst nach seinem Tod wurde sein entscheidender Verdienst um die Ergreifung Eichmanns bekannt. Im Film „Der Staat gegen Fritz Bauer“ wird das kraftvolle und fesselnde Porträt eines mutigen Mannes und dessen Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit gezeichnet:

Der im Jahre 1903 als Sohn jüdischer Eltern geborene Fritz Bauer wurde bereits im Alter von 27 Jahren zum jüngsten Amtsrichter im Deutschen Reich ernannt. Nachdem er 1933 von der GESTAPO festgenommen und aus dem Staatsdienst entlassen wurde, war er acht Monate lang im KZ Heuberg inhaftiert. Erst 1936 gelang ihm die Flucht aus Deutschland. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er ein Jahr später die Stelle als Generalstaatsanwalt in Braunschweig antrat. 1956 folgte die Berufung zum hessischen Generalstaatsanwalt in Frankfurt am Main – ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1968 ausübte.

Während seiner Amtszeit kämpfte Bauer unablässig dafür, die Verbrechen des Nazi-Regimes vor Gericht zu bringen, um somit den Aufbau eines neuen demokratischen Rechtsstaates zu ermöglichen. Dank seiner Arbeit konnte das Hitler-Regime als „Unrechtsstaat“ verurteilt und die Hitler-Attentäter rehabilitiert werden. Er war maßgeblich an der Ergreifung Eichmanns beteiligt und zeichnet mit dem Frankfurter Auschwitz-Prozess für den größten Strafprozess in der deutschen Nachkriegsgeschichte verantwortlich.