18. Oktober 2024
SonstigeStraubing

Grundl kritisiert IOC wegen mangelndem Entscheidungswillen

(ra) „Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und in Person Thomas Bach haben völlig den Boden der Tatsachen verlassen.“ Zu dieser Feststellung kam am Montag Erhard Grundl, MdB (Bündnis 90/Die Grünen). Die Einschätzung, dass die Absage der olympischen Spiele niemanden helfe und keine Probleme löst, komme eindeutig aus einem Elfenbeinturm. Zuvor hatte das IOC die Entscheidung über Absage oder Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokyo 2020 vertagt.

Während viele Regierungen dieser Welt versuchen die Corona-Krise mit drastischen Maßnahmen zu bewältigen, setzen hier nach Ansicht Grundls einige wenige Sportfunktionäre die Gesundheit vieler Menschen aufs Spiel. Eine Absage bzw. Verschiebung der Spiele ist für den Abgeordneten, der Mitglied im Sportausschuss ist, mehr als überfällig, damit die Athleten und alle anderen Beteiligten endlich Klarheit haben und nicht jetzt auch noch trainieren müssen, in der Ungewissheit es könnte möglicherweise in vier Monaten Olympische Spiele geben.

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„Wer aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen die nichtabschätzbaren aktuellen gesundheitlichen Risiken außer Acht lässt, der tritt den olympischen Gedanken mit Füßen,“ so Grundl wörtlich. Dass der DOSB seinerseits nun ein Stimmungsbild der Athleten in Deutschland einholen möchte, ist ist für ihn durchaus zu begrüßen. Und er ergänzt: „Ich hoffe, der DOSB findet dadurch gegenüber dem IOC zu einer klare Stimme der Vernunft. Die braucht es allem Anschein nach.“

Kanada wird nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen. Das hat am frühen Montagmorgen das Olympische Komitee des Landes mitgeteilt. Kanada ist damit das erste Land, das wegen des Corona-Virus auf eine Teilnahme verzichtet.

Zuvor hatte der japanische Premierminister Shinzo Abe erstmals eine Verschiebung der Olympischen Sommerspiele wegen der Corona-Krise in Betracht gezogen. Vor dem Parlament in Tokio sagte er, dass damit gerechnet werden müsse.