(hs) Trotz aller Professionalität, die die Vilsbiburger Volleyballer an den Tag legen, gibt es im Verein auch immer wieder Platz für emotionale Geschichten. Nicht zu Unrecht sprechen die Raben-Verantwortlichen stets von der Raben-Familie. Dieser Familiengedanke wirkt so intensiv, dass auch ehemalige Spielerinnen oder Trainer immer wieder gerne bei den Roten Raben vorbeischauen.

So auch am vergangenen Sonntag, als die erste Mannschaft in der Sparda 2. Liga Pro zu Hause den TV Hörde erwartete. Da verbreitete sich in der Ballsporthalle rasch die Nachricht, dass Lenka Dürr und ihr Ehemann Konstantin Bitter in der Halle seien. Beide haben bei den Roten Raben deutliche Spuren hinterlassen. Lenka Dürr war von 2006 bis 2013 Libera bei den Roten Raben und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Vilsbiburger Volleyballerinnen in dieser Zeit zweimal deutscher Meister und zweimal DVV-Pokalsieger wurden. Bei den Roten Raben reifte die mittlerweile 34-Jährige zur Nationalspielerin heran. Lenka Dürr hat insgesamt 217 Länderspiele im Nationalmannschafts-Trikot absolviert und war Teil des Teams, das 2011 und 2013 in Serbien und bei der Heim-EM in Deutschland sensationell Vize-Europameister wurde.
Mittlerweile ist sie zweifache Mutter und hat, wie sie selbst sagt, „nicht mehr so viel Zeit, sich um Volleyball zu kümmern“. Der Mannschaft der Roten Raben sprach sie allerdings ein großes Lob für ihren Auftritt gegen Hörde aus. Dabei hatte sie gar nicht so viel Zeit, das Spiel zu verfolgen, denn viele Freunde und Bekannte aus ihrer Zeit in Vilsbiburg wollten begrüßt werden; das eine oder andere Selfie musste da natürlich auch sein.
Ihr Mann, Konstantin Bitter, hatte das Spiel der Roten Raben schon im Blick. Bitter war von 2015 bis 2019 Co-Trainer bei den Roten Raben, bevor er zum Dresdner SC als Co-Trainer und Scout wechselte. Danach übernahm er als Cheftrainer Schwarz-Weiß Erfurt und seit 2023 Cheftrainer bei Allianz MTV Stuttgart, aktuell Tabellenführer in der ersten Bundesliga. Da die Stuttgarter an diesem Wochenende spielfrei hatten, nutzten die Beiden die Gelegenheit, nach Vilsbiburg zu kommen. „Es ist wie nach Hause zu kommen. Wir haben viele Freunde besucht und fühlen uns sehr wohl hier“.
Nach seiner Einschätzung zu den Roten Raben befragt, meinte er trocken: „Vilsbiburg hat in dieser Liga nichts verloren. Es wäre schön, wenn sie wieder in der ersten Liga spielen würden“. Er anerkannte den Weg der Roten Raben, sich zu konsolidieren. „Doch jetzt schaut es vielversprechend aus und die Verantwortlichen müssen den Mut haben, den nächsten Schritt zu gehen“. Auch das Umfeld der Roten Raben lobte er und meinte, es sei schön zu beobachten, dass viele neue Zuschauer nn der Ballsporthalle seien.
