(tn) Ein Bezirksliga-Spiel wie aus einem Drehbuch: Türk Gücü Straubing hat sein letztes Pflichtspiel des Jahres mit 6:4 gegen den TV Aiglsbach gewonnen. Die Partie im städtischen Stadion am Peterswöhrd geriet am Samstag zu einem wilden, temporeichen und hochunterhaltsamen Jahresabschluss. Mit dem Sieg geht Türk Gücü punktgleich mit Ergolding und Kelheim an der Tabellenspitze in die Winterpause.

Im Mittelpunkt der Begegnung standen zwei der besten Angreifer der Liga: Ashour Abraham auf Straubinger Seite und Aiglsbachs Torjäger Manfred Gröber erzielten jeweils vier Treffer. Rund 130 Zuschauer*innen sahen unter Flutlicht eine Partie mit offenem Visier, in der beide Offensivreihen jede kleine Nachlässigkeit nutzten.
Torfestival mit Wendungen
Türk Gücü startete druckvoll und belohnte sich früh. Nach gut 21 Minuten schickte Tobias Richter Mesanovic in die Tiefe, dessen Abschluss zunächst noch pariert wurde. Abraham schaltete am schnellsten und staubte zum 1:0 ab. Die Führung brachte jedoch keine Ruhe, sondern eher Unordnung in das Straubinger Spiel.
Aiglsbach nutzte das eiskalt. Nach einem Foul im Strafraum verwandelte Gröber den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1 in der 35. Minute. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs folgte der nächste Rückschlag für die Gastgeber: Nach einem Freistoß konnte TG-Keeper Calin den Ball nur unzureichend klären. Erneut stand Gröber richtig und drückte den Ball zum 1:2 über die Linie.
Abraham dreht die Partie
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mesanovic sorgte mit einem Heber aus etwa 25 Metern zum 2:2 für Begeisterung auf den Rängen in der 60. Minute. Die Freude währte allerdings nur kurz: Nur zwei Minuten später schloss Gröber einen schnellen Konter zum 2:3 aus Sicht der Straubinger ab.
Danach nahm Türk Gücü das Heft endgültig in die Hand. Nach einer Flanke von Mazreku faustete der Aiglsbacher Torwart den Ball nach oben, Shalaj legte quer und Abraham köpfte zum 3:3 ein. In der 77. Minute war die Wende perfekt, als Abraham erneut zur Stelle war und seinen Hattrick schnürte.
Straubing setzt Ausrufezeichen vor der Pause
Tobias Richter belohnte sich kurz darauf für seine starke Vorstellung. Über die Außenbahn eingeleitet, zog er nach innen und schob überlegt zum 5:3 ein. Das 6:3 folgte in der 82. Minute: Calin setzte mit einem langen Ball Shalaj ein, der Abraham steil schickte. Der Torjäger blieb eiskalt und machte mit seinem vierten Treffer den Deckel scheinbar drauf.
Erst kurz vor Schluss durfte Aiglsbach noch einmal jubeln. Gröber versenkte einen Freistoß direkt zum 6:4 in der 89. Minute. Am verdienten Heimsieg von Türk Gücü änderte das nichts mehr.
Stolz auf starke Mannschaftsleistung
Co-Trainer Betim Nikqi zeigte sich nach Abpfiff begeistert von Auftritt und Ergebnis: „Zehn Tore in einem Spiel ist schon Wahnsinn! Nach der Führung waren wir zweimal durch individuelle Fehler in Rückstand, drehen die Partie aber nach einem überragenden Spiel von uns zu einem hochverdienten 6:4. Wir haben das Spiel über neunzig Minuten klar dominiert. Aiglsbach hat auf ihre Umschaltmomente gewartet – und da sind sie richtig gut. Eine richtig starke Mannschaftsleistung von uns und ein verdienter Sieg.
Die Winterpause haben wir uns verdient. Jetzt heißt es erstmal abschalten, Zeit für die wichtigen Dinge nehmen und es sich gut gehen lassen. An sich heißt es jetzt Kraft tanken — und im neuen Jahr geht’s dann weiter.“
Mit diesem Spektakel zum Abschluss setzt Türk Gücü ein Ausrufezeichen im Aufstiegsrennen. Punktgleich mit Ergolding und Kelheim geht die Mannschaft in die Winterpause – die Ausgangslage für eine hochspannende Rückrunde könnte kaum besser sein.
