agilis stellt neuen Mireo am Hauptbahnhof in Regensburg vor
(ra) Noch dieses Jahr werden im agilis-Netz Mitte 23 neue Züge vom Typ Siemens Mireo über die Schienen rollen. Wie modern die Fahrzeuge ausgestattet sind, davon haben sich Fahrgäste am Samstag am Regensburger Hauptbahnhof ein erstes Bild machen können. Am Gleis 8 hatte das regionale Bahnunternehmen einen der Züge ausgestellt. Besucher konnten das Fahrzeug ausgiebig erkunden – bis in den Führerstand hinein.
Drei Stunden lang standen die Zugtüren des neuen Mireos für agils-Mitarbeiter und für Interessierte offen. Mit seiner spitzen Nase, der schlanken Silhouette und seinem grau-grünen Design fiel das vierteilige Fahrzeug am Bahnhof schon von Weitem ins Auge. Viele Reisende nutzten die Chance, um auch das Innere zu begutachten, zum Beispiel die „Schwebesitze“ auszuprobieren oder die moderne Technik in Augenschein zu nehmen.
Denn: die neuen Triebfahrzeuge, die agilis spätestens ab Dezember im Netz Mitte einsetzen wird, verfügen an Decke und Türen über groß hochauflösende Displays. Auf ihnen sehen die Fahrgäste in Echtzeit, wie ihre Fahrt verläuft. Geschäftsführer Gerhard Knöbel, Marketingexpertin Jennifer Raab und Pressesprecher Thomas Tomaschek standen vor Ort für Fragen zur Verfügung.
Digitaler Führerstand, neues Fahrgefühl
Was viele Besucher sich nicht entgehen ließen, war ein Blick in den Führerstand des Fahrzeugs. Gesteuert wird der Zug nämlich weitgehend digital – über drei Touchscreens. „Unsere Triebfahrzeugführer können so auf einen Blick alles erfassen, was für die Fahrt wichtig ist, vom Tacho über die Zugsicherungssysteme bis hin zu Fahrgastinformationen“, erklärt Tizian Dörner, der stellvertretende agilis-Betriebsleiter für das Netz Mitte. Er selbst hat den Zug schon im Live-Betrieb testen können und schwärmt vom Fahrgefühl. „Dadurch, dass der Mireo drei angetriebene Drehgestelle hat und 3.400 kW Antriebsleistung, zieht er richtig gut durch und fährt sich auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr ruhig.
Mehr Platz für die Fahrgäste
Doch das Fahrgefühl zählt nicht zu den Hauptkriterien, nach denen agilis das Modell für das Netz Mitte auswählte: „Als moderne Bahn wollen wir, dass unsere Fahrgäste mit uns auf dem neuesten Stand der Technik reisen – bequem, digital, umweltschonend und barrierefrei“, so Gerhard Knöbel, kaufmännischer Geschäftsführer bei agilis. So verfügen die Fahrzeuge beispielsweise über großzügige Mehrzweckbereiche, mit ausreichend Platz für bis zu 24 Fahrräder, aber auch Kinderwägen oder Rollstühle. Außerdem sind die Türen mit doppelten Schiebetritten ausgestattet, die an den unterschiedlich hohen Bahnsteigen bequemes Ein- und Aussteigen ermöglichen.
Technisch up to date
Optimiert ist der Mireo auch darauf, Energieverbrauch und Lärm zu minimieren. „Das war uns besonders wichtig, weil Bahnfahren heute mehr denn je für klimaschonende Mobilität steht“, beton Knöbel. Die aerodynamische Leichtbauweise der Triebwagen trägt dazu bei, Lärm und klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Dazu kommen energieeffiziente Komponenten und ein intelligentes Bordnetzmanagement.
Auch an den Mobilfunkempfang hat man gedacht: damit die Fahrgäste die Zeit im Zug noch besser zum Erholen und Arbeiten nutzen können, sind die Fahrzeuge nicht nur mit kostenlosem WLAN ausgestattete, sondern verfügen auch über eine patentierte Beschichtung auf den Fenstern. Sie soll das Mobilfunksignal verstärken.
agilis-Flotte verdoppelt sich
Der Zug, der am Regensburger Hauptbahnhof zur Besichtigung bereitstand, ist einer der ersten von insgesamt 23 Zügen, die agilis für das Netz Mitte geordert hat. Die restlichen Fahrzeuge werden in den nächsten Wochen erwartet. „Sind alle eingetroffen, verdoppelt sich unsere Zugflotte. Damit leben wir das Fundament für unsere Zukunft“, freut sich Dr. Axel Hennighausen, betrieblicher Geschäftsführer bei agilis. Ab Dezember wird die regionale Bahn bis nach Nürnberg fahren und zwischen Neumarkt und Plattling unterwegs sein. Außerdem wird agilis einen Teil der neuen ÜFEX-Verbindungen zum Flughafen München übernehmen. „Darauf bereiten wir uns mit dem Ausbau der Flotte und unserer Betriebswerkstatt in Regensburg vor“, so Hennighausen.
Bis alle Fahrzeuge da sind, gibt es noch einiges zu tun. Dazu gehört auch, die Triebfahrzeugführer im Umgang mit der neuen Technik zu schulen. „Wir als Ausbilder haben die Qualifizierung bereits durchlaufen, so dass wir zeitnah mit dem Training starten können“, erklärt Betriebsleiter Tizian Dörner. Seine Kolleginnen und Kollegen freuen sich schon darauf, sich mit dem neuen Modell intensiv vertraut zu machen. Bei den Fahrgästen kam die Vorab-Besichtigung auf jeden Fall schon einmal gut an.