Niederbayern

Altes Handwerk im Freilichtmuseum Finsterau

(ra) Alte Handwerkstechniken aus dem Bayerischen Wald zu präsentieren, das hält das Freilichtmuseum Finsterau lebendig. So kann man auch am Sonntag, 21. Juli etlichen Handwerkern über die Schulter schauen und mit ihnen fachsimpeln oder auch einfach nur ratschen. Passend zur Sonderausstellung „Hölzl Steckerl Staberl“ kommt Margot Strohmeier wieder an den alten Webstuhl ins Freilichtmuseum, um den Holzdraht zu verweben.

Hergestellt werden die feinen Stäbe von Kurt Roth, der nebenan an der speziellen Hobelmaschine sitzt und unterstützt von seiner Frau den Holzdraht herstellt. In der Region gab es viele Betriebe, die dieses Handwerk ausübten, zum Teil im Nebenerwerb aber auch hauptberuflich. Um 14 Uhr erwartet Martina Fastner interessierte Besucher, um ihnen bei einer Sonderführung die Ausstellung näher zu bringen.

Richard Bals beim Sensenmähkurs

Andrea Heyn, eine ausgebildete Goldhaubenstickerin, zeigt mit ihren Damen wie filigran es zugeht, wenn die Goldhauben bestickt werden. Ganz andere Materie, aber nicht weniger fein geht es zu bei Emilia Jablonska, wenn sie ihre Lebkuchen verziert.  Es wird vergoldet, gestrickt und gesponnen, Stoffe werden bedruckt – viele besondere Handwerkstechniken, die unsere Handwerkerinnen vorführen.

Nicht ganz so zart geht es zu bei den männlichen Handwerkern. Michael Pilsl zeigt, was ein Wagner früher hergestellt hat, es wird gedrechselt und Josef Pfeffer erzählt während der Arbeit, wie die Nachfrage an handgemachten Schindeln aktuell zunimmt. Richard Bals wartet im Raidlhaus auf all diejenigen, die noch wie früher mit der Sense mähen. Er führt vor, wie man die Sense dengelt und gibt wertvolle Tipps, wie diese anstrengende Arbeit leichter „von der Hand“ geht. Dazu zieht frischer Waffelduft übers Gelände. Seit dem 11. Jahrhundert gibt es diese Köstlichkeiten, deren Beliebtheit bis heute anhält „.A Schnapserl“ zum Probieren gibt es bei Michael Kerschbaum, er zeigt die Herstellung der edlen Brände, während Martin Degenhart zur Kutschfahrt übers Museumsgelände einlädt.

Natürlich darf das frisch gebackene Museumsbrot nicht fehlen. Von der Herstellung des Teiges bis hin zum Herausholen der frischen Laibe kann man die einzelnen Arbeitsschritte verfolgen. Auf die Kinder warten der Schön- und der Schlechtwetterspielplatz. Hunger und Durst stillen unser Café Heimat und die Tafernwirtschaft D’Ehrn.