Interessantes erleben: Mit der ÖDP unterwegs am Moosgrabenzufluss
(ra) Was unter der trockenen Projekt-Bezeichnung „Lebensraumverbessernde Maßnahme“ lief, stellte sich für die Besuchergruppe der ÖDP am Samstag im strömenden Regen als rundum beeindruckende Aktion für den Artenschutz heraus. Der Straubinger Bezirksfischereiverein und insbesondere dessen Jugendabteilung hat im letzten Jahr an einem der Zuflüsse des Moosgrabens viele ehrenamtliche Stunden gearbeitet.
Fachlich beraten vom Umweltamt der Stadt Straubing und nach Plänen eines Fachingenieurbüros sollte durch geeignete Maßnahmen die Strömungsdynamik des grundwassergespeisten, aber weitgehend verschlammten Grabens verbessert werden. „Wir wollen erreichen, dass der amtlich als ‚ökologisch schlecht‘ eingestufte Zustand dieses Gewässers sich in den kommenden Jahren erheblich verbessert“, erklärte der zweite Gewässerwart des Bezirksfischereiverbandes Klaus Pfundtner den Teilnehmer*innen der vom ÖDP-Kreisverband organisierten Exkursion. Es gehe den Fischern aber bei diesem Projekt nicht um eine Verbesserung der Fischerei, erklärte Pfundtner. Wörtlich sagte er: „Hier an diesem Zufluss des Moosgrabens wird nicht geangelt; wir wollen als naturnaher Verband mit diesem Projekt die Artenvielfalt und die Qualität der Lebensräume insgesamt verbessern.“
Der Einbau von seitlichen Faschinen und sogenannten Dreiecksbuhnen, aber auch das Setzen von Weidenstecklingen, das Einbringen von Raubäumen und Wurzelstöcken sowie eine Reihe weiterer Maßnahmen zeige bereits nach wenigen Monaten erfreuliche Wirkungen: An vielen Stellen trete schon wieder der kiesige Grund hervor, der für viele Fischarten Voraussetzung für erfolgreiche Fortpflanzung sei. Ohne die vielen Arbeitsstunden der Fischerjugend hätte man das Projekt nicht durchführen können, betonte Bernd Steinruck als Mitglied der Jugendleitung des Fischervereins.
Stadtrat Hans-Jürgen Hahn, der die Exkursion angeregt hatte, dankte den Verantwortlichen des Fischereiverbandes für die fachlichen Informationen und insbesondere für die beeindruckende Leistung der Jugendabteilung im Dienst des Schutzes der Arten und der natürlichen Lebensräume: „Naturschutz braucht mehr als gute Worte; er braucht wirksame Taten, wie sie hier erbracht wurden!“ Dem pflichteten auch die stellvertretende Landrätin Martha Altweck-Glöbl und der Vorsitzende der ÖDP-Kreistagsfraktion Dr. Christian Waas bei. Ihrer Meinung nach müsse das von der EU kürzlich angestoßene Projekt der „Wiederherstellung natürlicher Lebensräume“ auf allen Ebenen vorangetrieben werden. Altweck-Glöbl: „Das Projekt der Fischerjugend ist ein ermutigendes Zeichen!“