BogenMallersdorf-Pfaffenberg

Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf demonstrieren in Berlin

(ra) Die Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf haben sich am Mittwoch an den „Septemberprotesten“ in Berlin und daheim beteiligt. Diese hat die Deutschen Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG) in Kooperation mit den Landeskrankenhausgesellschaften ausgerufen, um auf die eklatante, von den Kliniken nicht selbst verschuldete Finanzierungslücke in den Jahren 2023 und 2024 aufmerksam zu machen. 

Da die Patientenversorgung vor Ort sichergestellt sein muss, sind einige leitende Verantwortliche der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf nach Berlin gefahren – nach dem Motto „Chefs demonstrieren für ihre Mitarbeiter“. Verwaltungsleiter Bernhard Fürst (Mallersdorf) und die Pflegedienstleitungen Silvia Huber-Stickl (Bogen) und Andreas Schneider (Mallersdorf) haben sich ab 11 Uhr vor den Brandenburger Tor mit Protestschildern an der Demonstration beteiligt.

Das Team von Station 11 hat sich insbesondere die Forderung nach Entbürokratisierung in der Pflege auf die Fahnen geschrieben. Dadurch verliert jede Vollzeitkraft 3-4 Stunden täglich, die für die Patientenversorgung fehlen. – Foto: Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf/Elisabeth Landinger

Dabei solidarisierten sie sich mit ebenfalls vertretenen Nachbarkliniken der Region, unter anderem den Arberlandkliniken, den Gesundheitseinrichtungen des Landkreises Passau, den Lakumed-Kliniken, dem Kinderkrankenhaus St. Marien Landshut und dem Klinikum Landshut. Grundtenor der Kundgebungen war das Unverständnis dafür, dass die Kliniken nach dem anfänglichen Applaus für die Pandemiebewältigung nun bis zum Wirken der Krankenhausreform tatenlos dem „eiskalten Strukturwandel“ überlassen werden. 

Auch Patienten zeigen Verständnis und Unterstützung für die Protestaktion, hier mit dem Team von Station E.1 der Klinik Bogen – Foto: Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf/Carolina Hlinka-Chod

An beiden Kreiskliniken in Bogen und Mallersdorf trugen die Beschäftigten aller Berufsgruppen ganztags Protestaufkleber mit der Botschaft „Alarmstufe Rot – Kliniken im Protest – Wir sind trotzdem für Sie da“, dazu Rückenschilder mit den dringlichsten Forderungen zur Rettung der Krankenhäuser. Dazu händigten sie Informationsblätter der DKG aus.

Ursache für die prekäre wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser bundesweit sind demnach die immensen inflationsbedingten Kostensteigerungen, die derzeit nur teilweise durch Hilfsfonds ausgeglichen werden. Ab April 2024 stehen solche Hilfen nicht mehr zur Verfügung, die Finanzsituation werde sich dann für alle Krankenhäuser weiter zuspitzen. Jetzt müssten aber die Wirtschaftspläne für 2024 aufgestellt werden, was bei den enormen Finanzlücken praktisch kaum möglich sei.