Trabrennbahn: Rudi Haller und Stefan Hiendlmeier erst aktiv und dann geehrt
(tr) Schon jetzt steht fest: Rudi Haller ist der erfolgreichste Trainer und Berufsfahrer 2022 in Straubing. Stefan Hiendlmeier dominierte in diesem Jahr das Geschehen bei den Amateuren. Daran gibt’s auch nichts mehr zu rütteln, obwohl noch einmal getrabt wird. Erst die (sportliche) Pflicht, dann die Kür: Beide steigen am letzten Straubinger Renntag in dieser Saison am Freitag in den Sulky, anschließend werden sie wie die gleich vier Pferde des Jahres geehrt.
Ein kurzes, knackiges Programm macht noch einmal Lust auf das Rennjahr 2023. Und wer heuer noch nicht den großen Gewinn eingestrichen hat, der hat vielleicht am vorletzten Tag des Jahres 2022 noch einmal Gelegenheit dazu: Fast 1800 Euro befinden sich im Jackpot der V3-Wette. Diese könnte lukrativ ausfallen, denn die PMU-Prüfungen sind völlig offen.
Zum Aufwärmen geht es im ersten Rennen los mit der V2. Und hier könnte, wenn er denn glatt geht, der Sieger schnell gefunden sein: Astair (Christoph Schwarz) kommt in Straubing super klar und verkörpert hier die beste Klasse. Ganz verlassen sollte man sich auf den Rolling d’Héripré-Sohn aber nicht, denn ab und an ist er auch für einen Patzer gut. Das trifft auch für Höwings Adler (Robert Pletschacher) zu, seinen Herausforderer. Dieser kam zuletzt mit der harten Bahn nicht klar, ist aber im vergangenen Jahr im Winter in Straubing top gegangen. Der startschnelle Augustiner (Georg Frick) wird sich sicherlich das Kommando erobern wollen, bei einem verdeckten Rennen ist er möglich. Othello Venus (Andreas Geineder) ging in Straubing verbessert und schlug eine gut gezogene Gegnerin. Er muss ebenfalls auf jeden Schein.
Zum Start der V3-Wette in der zweiten Tagesprüfung mit fast 1800 Euro Jackpot sind die Amateure gefragt. Und gerade in Amateurfahren hagelt es oft die größten Überraschungen. Für eine solche Sensation hat Peter Platzer mit Velten Chicago zuletzt sogar gegen die Profis gesorgt. Nach viel Pech in vorangegangenen Aufgaben holte er sich mit sensationellem Speed den Volltreffer. Dieses Mal wird man den Muscle-Hill-Sohn sicherlich nicht mehr so sträflich am Toto unterschätzen. Erstmals in Straubing zu Gast ist Vivaldi Diamant (Daniela Fellner). Dieser wechselte von Victor Gentz in den heimischen Rennstall des Gestüts MS Diamanten und wäre nicht der Erste, der dort noch einmal zu neuer Motivation findet. Er verkörpert hier sehr gute Klasse und kann glattgehend auch als Sieger vom Platz gehen. Am grünen Tisch gewann Major Sheba H (Bianca Perzolla) und hätte keinen besseren Einstand geben können. Mit Startnummer 8 braucht der Neuzugang bei Trainer Georg Frick freilich ein wenig Rennglück. Davon ist Dream of Action (Stefan Hiendlmeier) nicht in erster Linie abhängig. Denn an einem guten Tag marschiert der Schub-Schützling unverdrossen auch durch äußere Spuren und kann dann ebenfalls für eine Überraschung sorgen. Und auch Lola Dragon (Romina Beranek) ist gut im Tritt und zeigt immer wieder feine Leistungen.
In der Viererwette, die im dritten Rennen ebenso wie die Dreierwette gespielt werden kann, muss ein Pferd unbedingt in die Siegzeile, und das ist Ocean Blue (Rudi Haller). Die markante Fuchsstute lässt sich in Bestform auch nicht durch die äußerste Startnummer vom Siegen abhalten. Dennoch sollte man sich – auch in der V3 – nicht nur auf das „Pferd des Jahres 2021“ verlassen. Auf vordere Plätze gebucht ist Jacky Bros (Andreas Geiender), die speedstark genug ist, um erneut die zweite Startreihe wegzustecken. Zucchero (Peter Platzer) trifft ähnliche Gegner wie zuletzt, hat aber heute eine bessere Nummer und fühlt sich in Straubing sehr wohl. L’Amicus (Stefan Hiendlmeier) war in Daglfing nur von einer starken Gegnerin bezwungen. Atoll Danover (Lisa-Sophie Zimmer) ging stark und ist hier mit seiner Frankreich-Gewinnsumme und der Erlaubnis bestens untergekommen. Noch lange nicht abgeschrieben werden darf mit River Flow (Christoph Schwarz) ein Breeders Crown-Triumphator. Und auch Escada (Martin Geineder) ist oft genau dann da, wenn man nicht mir ihr rechnet.
Wird es in der vierten Tagesprüfung, dem letzten Rennen des Jahres 2022, für die Wetter leichter? Keineswegs. Schon allein deshalb lohnt es sich aber, in die Viererwette zu investieren. Hier könnte zum Jahresende die Stunde von Crema di Nocci (Andreas Geineder) schlagen, die in Daglfing ein starkes Rennen ging und nur von zwei Top-Gegnern geboxt war. Allerdings muss sie sich vor Highwaytohell (Rudi Haller) gar höllisch fürchten. Die gut gezogene Conway-Hall-Tochter hat verletzungsbedingt lange pausiert, aber vorher schon einige Male ihre ganze Klasse ausgespielt. Ihr Trainer wird sie in einem guten Zustand vorstellen. In der Viererwette braucht es weitere Pferde. Velten Charlene (Michael Larsen) gefiel in Daglfing nach einem Rennen an der Innenkante. Stella Rosso (Christoph Schwarz) kann auf eine prominente Abstammung und ihre Trabsicherheit verweisen. Västerbo Naughty (Marisa Bock) kann glattgehend zum Gegner aller werden. Auf Rang vier sollte man auch Daisy CG (Johann Hollweck) und Lacoste Boko (Sophia Raschat) mitnehmen.
Im Anschluss an das letzte Rennen findet um 13.30 Uhr die Ehrung der diesjährigen Straubinger Bahnchampions auf dem Renngeläuf statt. Als erfolgreichster Berufsfahrer und Trainer wird Rudi Haller ausgezeichnet. Bei den Amateurfahrer war Stefan Hiendlmeier in der abgelaufenen Saison erfolgreichster Aktiver. Gleich vier Pferde teilen sich den Titel „Straubinger Pferd des Jahres 2022“. Jeweils viermal in die Siegerliste eingetragen haben sich Deniro (Besitzer: Stall Allegra Racing Club), Idefix (Stall Sinos), Rock my Heart (Stall GESVEA) und Tyron Hill (Rolf Dürr), deren Besitzer ebenfalls zum Saisonabschluss geehrt werden. Der gesamte Renntag und die Championatsehrung werden wieder auf NiederbayernTV übertragen.