Trabrennbahn: Ist Jacky Hazelaar nicht nur die Schönste?
(tr) Vorhang auf für die Dreijährigen: Die Youngsters stehen beim Renntag am Samstag auf der Straubinger Trabrennbahn ab 14 Uhr besonders im Rampenlicht. Sechs hoffnungsvolle Nachwuchstraber bewerben sich im 4. Rennen in der „Dreijährigen-Serie powered by PMU“ um die lukrativen Preisgelder von insgesamt 7.000 Euro. Das Standardrennen für Inländer bietet ein kleines, aber feines Feld mit einer Stute in der Hauptrolle: Jacky Hazelaar könnte ihrer Karriere einen weiteren Glanzpunkt hinzufügen.
Die Wetter kommen an diesem toll besetzten Renntag voll auf ihre Kosten: Im ersten Rennen startet die V4 mit 1.500 Euro. Ab dem fünften Rennen beginnt die V6 mit 3.000 Euro Garantieauszahlung. Und Freunde der Viererwette sollten sich das siebte Rennen rot anstreichen, in dem 3.000 Euro garantiert werden.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Da könnte die Wahl doch glatt auf Jacky Hazelaar fallen. Die dreijährige Braunschimmel-Stute ist farblich schon eine tolle Erscheinung. Und sie zeigt auch eines: Dass die alte Rennbahn-Weisheit „Schönheit läuft nicht!“ nicht unbedingt zutreffen muss. Denn was die handliche Stute bislang gezeigt hat, war aller Ehren wert. Ihren ersten Start Jacky Hazelaar in Daglfing gleich gewonnen und auch zuletzt durch zwei tolle Siege in Mariendorf und Daglfing Aufmerksamkeit erlangt. Besonders die 15er Zeit in München stempelt sie hier zur Favoritin im Dreijährigen-Standardrennen, der vierten Tagesprüfung. Und die Tatsache, dass Trainer Robert Gramüller Christoph Schwarz, der mittlerweile regelmäßig für „Team Lila“ fährt, als Fahrer angegeben hat, zeigt: Die Stute ist die erste Farbe.
Dahinter ist es offen. Gut gefallen hat der zweite Gramüller-Schützling Simon Santana bei seinem Debüt-Sieg. Er wird beim zweiten Lebensstart von Gerhard Mayr aufgeboten. Ribanna (Rudi Haller) ist gute Gegnerschaft gewohnt und wird bald wieder gewinnen. Sorry Suzanne (Jochen Haide) besitzt einen pfeilschnellen Antritt – die Partout-Simoni-Tochter zeigte sich bei ihrem Sieg in Daglfing fein gesteigert und ist hier sicherlich der Geheimtipp. Nike d’Anerol (Robert Pletschacher) ist glattgehend nicht aus der Welt, Lady Aurora SR (Johann Hollweck) hofft auf eine kleinere Prämie.
Dieses vierte Rennen ist Bestandteil der V4, die im ersten Rennen mit 1.500 Euro Garantie startet. Hier ist die immer weiter gesteigerte Ulani (Rudi Haller) auf den ersten Lebenssieg aus und muss sich glattgehend dabei vor allem mit Canavaro Viking (Christoph Schwarz) auseinandersetzen, der eine gute Wiederqualifikation ablegte. Dahinter ist es ziemlich offen.
Im September-Preis der Amateure besitzt Walter Herrnreiter mit dem Blitzstarter Vincenzo Rosso eine Top-Ausgangslage, zudem konnte der Formula One-Sohn in Daglfing hervorragend gefallen. Wer sich traut, der stellt die beiden, wer sich absichern möchte, der nimmt noch Ruaha (Dr. Marie Lindinger) und Dexter CG (Dr. Conny Schulz) mit in die Siegzeile.
Ein Jahrgangspferd gibt es im dritten Rennen zu sehen. Miramax BR (Herbert Strobl) war viertplatziert im Derby-Vorlauf und auch im Derby-Trostlauf. Zuletzt sprang sich das aktuelle Aushängeschild des Stalles Strobl zeitig ins Aus. Der Gegner heißt Timothy B (Rudi Haller), der sich über die Meile in Österreich nachdrücklich ankündigte. Platzchancen haben Windhund (Robert Pletschacher), Limited PS (Marisa Bock) und Skeeter Venus (Christoph Schwarz).
Im fünften Rennen geht es gleich weiter mit der V6 mit 3.000 Euro Garantieauszahlung. Hier bestreitet Lanzelot (Dr. Marie Lindinger) sein erstes Amateurfahren. Der sechsfache Jahressieger konnte seine Serie auch in Österreich beeindruckend fortsetzen. Olivia Venus (Martin Geineder) konnte im Nachbarland ebenso hervorragend gefallen, holte sich ein PMU-Rennen in Baden. Velten Chicago (Peter Platzer) ist weit besser, als es der aktuelle Formenspiegel verrät, und kann auch als Sieger vom Platz gehen. Dream of Action (Walter Herrnreiter) bleibt in starker Hand eine interessante Alternative.
Als eine offene Kiste könnte sich das sechste Rennen entpuppen. Hier könnte Robert Pletschacher mit der gutklassigen Jamai Raja BR die Aufgabe lösen. Im Ziel ist er aber noch lange nicht. Toll war der Sieg von Knock on Wood (Christoph Schwarz) beim vorletzten Start. Am Derbytag genügte er aber nicht mehr der Gangart, wäre ansonsten drittplatziert gewesen. Goethe (Herbert Strobl) ist mit dem Trainer einen nachdrücklichen Hinweis wert. Love over Gold (Georg Frick) kämpfte mit einer starken Amateurfahrerin um den Sieg und sollte auf jedes Ticket.
In der Viererwette im siebten Rennen sollte man sich breit aufstellen. Die Garantie von 3.000 Euro macht es lohnend, die vier Erstplatzierten zu treffen. Die speedige Escada (Martin Geinder) kann ganz vorne enden. In Baden lag sie beim vorletzten Start weit aus dem Rennen, griff dann wuchtig an und verabschiedete sich zum großartigen Sieg. Beim Start darauf kam sie von den Beinen, als sie zum Angriff geschickt werden sollte. Mit dem talentierten Lukas Strobl steht National Pride perfekt in der Partie. Flash Gordon (Dr. Marie Lindinger) ist auf seiner Lieblingsbahn ein absolutes Muss. Zucchero (Peter Platzer) trifft es heute um ein Vielfaches leichter an als bei der Derby-Meisterschaft der Amateure in Berlin. Red Light DC (Dr. Conny Schulz) hat kurz Frische getankt. Auch Nashua (Herbert Lorenz) und Offroader (Martin Hinterholzer) sollte man zumindest um Rang vier mitnehmen.
Zwar nicht das Derby, aber doch das achte Rennen des Tages könnte sich Derby Winner in neuer Hand von Hans Hellmeier schnappen. Dabei muss die Tochter des in Frankreich so erfolgreichen Italieners Vivid Wise As vor allem auf den zuletzt siegreichen Breeding of Hanke (Andreas Geineder) und den toll gesteigerten Amadeus Yankee (Michael Schmid) achten, der den Konkurrenten fast noch vom Platz gefegt hätte.
Im neunten Rennen könnte es eine heiße Schlacht zwischen Astair (Christoph Schwarz) und Salvemadonna (Rudi Haller) geben. Beide sind talentiert, können aber patzen. Geht etwas schief, warten Othello Victory (Andreas Geineder) und Be the One (Herbert Strobl) auf ihre Chance.
Mit mehreren sehr gutklassigen französischen Pferden geht der Renntag zu Ende. In der Form seines Lebens läuft Deniro (Rudi Haller). Erlaubt sich der schmucke Neunjährige auch dieses Mal keinen falschen Schritt, dann wird es selbst für das frühere französische Jahrgangspferd Golfe Juan (Andreas Geineder) nicht leicht sein, dem formstarken Gegner 25 Meter zu geben. Der lange Weg macht es ein wenig leichter, und doch der Überraschungssieger des Bayerischen Zuchtrennens hat auch zuletzt wieder gezeigt, dass er für größere und kleinere Sensationen jederzeit gut ist.
Der Renntag wird ab 14 Uhr wieder live auf NiederbayernTV und wettstarTV übertragen. Die Moderatoren Hartwig Thöne und Michael Hartmann liefern jede Menge Tipps und Hintergrund und führen wie immer unterhaltsam und fundiert durch den Renntag.