Worauf kommt es beim perfekten Lebenslauf an?
(ra). Bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen geben sich nur die wenigsten Arbeitssuchenden Mühe. Das Verfassen von Lebenslauf, Anschreiben und Co. ist schließlich mit jeder Menge Arbeit verbunden. Dementsprechend wird gerne auf Mustervorlagen zurückgegriffen, die mit den eigenen Informationen gefüttert werden.
Bei diesem Vorgehen wird leider außer Acht gelassen, dass die Bewerbungsmappe mit der Eintrittskarte im Unternehmen gleichzusetzen ist. Landet die Bewerbung auf dem Tisch des Personalers, müssen Lebenslauf und Anschreiben die Überzeugungsarbeit leisten. Sie gelten als die individuelle Visitenkarte des Bewerbers und geben tiefe Einblicke in die Kompetenzen und Persönlichkeit.
Im folgenden Artikel zeigen wir auf, wie der perfekte Lebenslauf erstellt werden kann.
Der erste Eindruck zählt
Wird eine Stellenausschreibung veröffentlicht, sehen sich Personaler mit einer Masse an Bewerbern konfrontiert. Der Stapel mit Bewerbungen wächst von Tag zu Tag an und es gilt, sich durch die Berge an Unterlagen zu arbeiten. Während den ersten Kandidaten noch Aufmerksamkeit gewidmet wird, werden die späteren Bewerbungsmappen im Schnellverfahren durchgearbeitet.
Eine Studie legte dar, dass bei der Sichtung der Dokumente Eyetracking betrieben wird. Das bedeutet, dass die Personaler den Lebenslauf zur Hand nehmen und systematisch nach interessanten Informationen scannen. Im Durchschnitt dauert dieser Prozess nur 43 Sekunden, bevor sich der Verantwortliche die nächste Bewerbungsmappe vorknüpft. Anschreiben und Zertifikate werden nur dann studiert, wenn sich der Kandidat im Lebenslauf als interessanter Bewerber positionieren konnte.
Das 1×1 des Lebenslaufs
Es existieren verschiedene Möglichkeiten, um den Lebenslauf zu gestalten. In Deutschland orientiert man sich hauptsächlich am tabellarischen Lebenslauf. Mehr als 95 Prozent der Bewerber greifen auf diese Gestaltungsform zurück, da sich die antichronologische Form übersichtlich darstellen lässt.
Dieser Lebenslauf präsentiert die Informationen nicht in chronologischer Reihenfolge. Das heißt, dass die Etappen des Bildungsweges und des Werdeganges in umgekehrter Abfolge wiedergegeben werden. Die aktuelle Arbeitsstelle steht demnach an oberster Stelle; die erste Ausbildung ist die letzte Station.
Der große Vorteil: Ist das Dokument ausgearbeitet, muss man für die nächste Bewerbung keinen neuen tabellarischen Lebenslauf erstellen. Der Curriculum Vitae lässt sich mit wenigen Klicks auf den neusten Stand bringen und somit auf die momentane Situation anpassen.
Unverzichtbare Informationen für den Lebenslauf
In den vergangenen Jahren gab es klare Vorgaben für das Design und die Ausarbeitung des Lebenslaufs. Heutzutage freuen sich die Personaler auf Unterlagen, die von der Norm abweichen und die Blicke gefangen halten. Dennoch müssen im Lebenslauf gewisse Informationen enthalten sein:
- Persönliche Angaben: Name, Geburtstag und -ort
- Adresse: Straße, Postleitzahl, Wohnort
- Kontaktdaten: Telefonnummer, Handynummer, E-Mail-Adresse, LinkedIn-Profil
- Foto
- Wunsch-Position: Nennung der angestrebten Stelle
- Beruflicher Werdegang: Auflistung der vergangenen Arbeitgeber mit Vermerk der verübten Jobposition, der Verantwortungsbereiche und der Dauer des Arbeitsverhältnisses
- Ausbildung: Berufsausbildungen, Universitätsabschlüsse, Fort- und Weiterbildungen, Auslandspraktika, mit Angabe des Zeitraums und der erworbenen Abschlüsse/Zertifikate
- Hard Skills: Qualifikationen, Kompetenzen und Fähigkeiten, die für die Stelle relevant sind. Etwa Sprachkenntnisse, Führerschein, EDV-Kenntnisse etc.
- Hobbys: Vermittlung von Soft Skills mittels Hobbys
Bewerbungsfoto
Bewerbungsfotos sind heutzutage kein Muss mehr, werden aber sehr gerne gesehen. Mithilfe des Bildes können optische Akzente gesetzt und die eigene Persönlichkeit verdeutlicht werden. Die Wahl der Kleidung, der Bildkomposition und des Hintergrunds spielen dementsprechend eine entscheidende Rolle. Es empfiehlt sich, auf die Hilfe eines professionellen Fotografen zurückzugreifen, um sich ins perfekte Licht zu rücken. Selfies und Fotos aus der Familiengalerie sind absolute No-Gos!
Folgende Informationen sind unnötig:
- Ort und Datum: Lange Zeit war es gang und gäbe, Ort und Datum auf dem Lebenslauf anzugeben. Mittlerweile finden sich diese Angaben nur noch im Anschreiben.
- Signatur: Das Unterschreiben des Lebenslaufs ist eine veraltete Methode, die längst aus der Mode gekommen ist.
- Familienstand: Das Privatleben sollte den Arbeitgeber nicht interessieren. Informationen über den eigenen Familienstand oder die Berufe der Eltern gehören somit der Vergangenheit an.