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Gemeinsam für ein besseres Leben mit dementiellen Einschränkungen

(ra) Viele kennen in ihrem näheren oder weiteren Verwandten- oder Bekanntenkreis oder aus der Nachbarschaft eine meist schon ältere Person, die sich im Laufe der Zeit irgendwie „komisch“ verhält, nicht „der Norm entsprechend,“ zum Beispiel beim Einkaufen, bei einem kurzen Gespräch auf der Straße, bei Alltagsdingen. Eine vorübergehende gesundheitliche Beeinträchtigung? Eine demenzielle Veränderung?

Bei einer Demenz kommt es durch das Absterben von Nervenzellen zu Gedächtnisstörungen und Beeinträchtigungen der Sprache sowie der Orientierung. Durch eine demenzielle Erkrankung verschlechtert sich zunehmend die geistige Leistungsfähigkeit, das heißt Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung, Auffassungsgabe, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen im Sinne der Fähigkeit zur Entscheidung lassen nach. Demenzerkrankungen sind bisher nicht heilbar.

Demenzielle Einschränkungen sind für Betroffene und deren Angehörige eine große Herausforderung und stellen im Alltag oftmals eine starke Belastung dar. In den Betroffenen löst die Diagnose Demenz oft die Angst aus, die Selbstständigkeit zu verlieren. Häufig unterstützen Angehörige deren Alltagsbewältigung und übernehmen die Verantwortung für die Betreuung und Pflege des Familienmitglieds. Das ist auf Dauer für viele Angehörige eine enorme psychische und körperliche Belastung.

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Die Veranstaltungen, die in Straubing im Rahmen der dritten Bayerischen Demenzwoche stattfinden, haben das Ziel, die Bevölkerung für das Thema Demenz zu sensibilisieren und die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zu verbessern.

Es geht darum, einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema Demenz voranzubringen und über bestehende Betreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene zu informieren. Dazu beteiligt sich die Stadt Straubing in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Straubing-Bogen, dem Gesundheitsamt Straubing und der Fachstelle für pflegende Angehörige mit verschiedenen Aktionen, denn Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen brauchen mehr Aufmerksamkeit!

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Informationen und Beratung rund um das Thema Demenz erhalten Betroffene, deren Zu- und Angehörige und Interessierte am Samstag, 17. September an einem Infostand auf dem Stadtplatz Straubing von 10 bis 13 Uhr. Mitarbeiterinnen der Seniorenfachstellen von Stadt und Landkreis, des sozialpädagogischen Fachdienstes des Gesundheitsamtes und des Bündnisses für Familie stehen gerne zu Information und Beratung zur Verfügung.

Das Organisationsteam freut sich besonders, dass ein „Flashmob“ unter der Federführung von Mia Engl von der Fachstelle für pflegende Angehörige und unter professioneller Anleitung mit einer Tanzvorführung von Betroffenen und Angehörigen auf der Fußgängerzone ein besonderes Augenmerk auf die Situation von an Demenz erkrankten Menschen und die Belange der pflegenden Angehörigen richten wird.

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Als weitere Veranstaltung bieten die Kooperationspartner einen „Demenz-Trialog“ an, einen informativen und unterhaltsamen Abend, moderiert von Liedermacher und Entertainer Hubert Treml. Folgende Fachleute beleuchten das Themengebiet Demenz aus verschiedenen Blickwinkeln und freuen sich auf rege Beteiligung aus dem Kreis des Publikums mit Fragen, eigenen Erfahrungen und Diskussionsbeiträgen:

Dr. Ernest Fischmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Mia Engl, Fachstelle für pflegende Angehörige, Sandra Kapinsky, stellvertretende Vorsitzende der Bayerischen Alzheimergesellschaft, Alexandra Jehle, Sozialpädagogischer Fachdienst Gesundheitsamt Straubing-Bogen, Gabriel Schwarzer, Betreuungsstelle des Landkreises und Reinhard Röhrner, Pfarrer. Weiterhin sind die Ansprechpartnerinnen der Fachstellen für Senioren aus Stadt und Landkreis und vom  Bündnis für Familie vor Ort.

Zu diesem Demenz-Trialog sind alle Interessierten eingeladen am Dienstag, 27. September in der Weinstube Das Klarl, Albrechtsgasse 27 in Straubing. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.