Geiselhöring

Neues Feuerwehrhaus in Geiselhöring offiziell eingeweiht

(ra) Das neue Feuerwehrhaus an der Hadersbacher Straße in Geiselhöring mit Baukosten von 4,9 Millionen Euro ist am Freitagnachmittag offiziell eingeweiht worden. Im Rahmen eines kurzweiligen Festaktes übergaben Vertreter des Architektur- und Ingenieurbüros KPlan symbolisch den Schlüssel an Bürgermeister Herbert Lichtinger, Kommandant Patrick Hierl und Feuerwehrvereins-Vorsitzenden Sebastian Hansbauer.

Das neue Feuerwehrhaus in Geiselhöring – Foto: Stadt Geiselhöring/Claudia Kammermeier

Eingezogen ist die Freiwillige Feuerwehr Geiselhöring bereits im Februar 2021 in ihr neues Domizil, doch die Corona-Lockerungen haben die Einweihung erst jetzt möglich gemacht. So wurde die Fahrzeughalle kurzerhand zur Festhalle für die rund 150  Gäste, die an den Tischen vor der mit Blumen in den Stadtfarben rot und weiß geschmückten Bühne Platz nahmen. Geladen waren neben Vertretern von Politik und Bundeswehr, Polizei, BRK, Stadtverwaltung, Planungsbüro und bauausführender Firmen natürlich viele Feuerwehrkräfte:  die Führungsriege auf Kreisebene, die Paten-Feuerwehr Straubing  und die Partner-Feuerwehr Altmünster genauso wie die Kommandanten und Vorstände der acht Ortsfeuerwehren und natürlich die Mitglieder der FFW Geiselhöring selbst.

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„Das neue Feuerwehrhaus ist das größte Bauwerk der Stadt überhaupt in den letzten Jahrzehnten“, betonte Bürgermeister Herbert Lichtinger bei der Begrüßung der Gäste.  Nach 65 Jahren an der Alfred-Heindl-Straße seien mit dem Neubau die Weichen für die Zukunft gestellt. Statt bisher aufgeteilt auf drei Standorte seien alle  Feuerwehrfahrzeuge an einem  Ort vereint. Die Stützpunktfeuerwehr sei jetzt gut gerüstet, um im Ernstfall schnellstens und bestens reagieren zu können, bilanzierte Lichtinger.  „Und mit den Baukosten von 4,9 Millionen Euro sind wir im Plan geblieben.“ Sein besonderer Dank galt Roland Matejka, dem bisherigen Kommandanten, der sich sehr um den Neubau verdient gemacht habe.

Christian Lanzinger (links) und Michaela Berkmüller vom Architektur- und Ingenieurbüros KPlan (rechts) übergaben symbolisch den Schlüssel an Bürgermeister Herbert Lichtinger (2. von links), Kommandant Patrick Hierl (Mitte) und Feuerwehrvereins-Vorsitzenden Sebastian Hansbauer (2. von rechts). – Foto: Stadt Geiselhöring/Claudia Kammermeier

Interviews statt Grußworten

Wer sich nach der Begrüßung auf weitere Grußworte eingestellt hatte, wurde angenehm enttäuscht:  Der Bürgermeister  hatte den früheren Radio-AWN-Moderator Marko Pammer engagiert, der zwischen den schmissigen Musikstücken der Stadtkapelle immer wieder verschiedene Gäste zu kurzen Interview-Runden auf die Bühne holte. „Wir können der Stadt Geiselhöring seitens der Landkreis-Führung nur zu ihrem neuen Feuerwehrhaus gratulieren“, sagte dabei Kreisbrandrat Albert Uttendorfer anerkennend.

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Nach einem Jahr und zwei Monate Erfahrung seit dem Einzug konstatierte der neue Kommandant Patrick Hierl: „Hier ist wirklich ein tolles Haus geschaffen worden, über das wir sehr glücklich sind.“ Was die größte Verbesserung sei? wollte Marko Pammer von Feuerwehrmann Benedikt Siegrün wissen. „Dass wir alles gebündelt an einem Standort haben und alles auf einer Ebene ist. Im hinteren Teil des Gebäudes ist die Werkstatt und vorne die großzügige Halle. Wir haben jetzt einfach Platz“, fasste dieser zusammen.

„Nicht hoch genug zu würdigen“

Im Landkreis gebe es rund 130 aktive Feuerwehren, sagte stellvertretende Landrätin Barbara Unger. „Was da ehrenamtlich geleistet wird, kann finanziell nicht abgegolten werden.“  Sie habe als Bürgermeisterin von Feldkirchen selbst zwei Großbrände miterlebt. Dabei seien zwei Bauernhöfe bis auf die Grundmauern abgebrannt, aber die Wohnhäuser konnten erhalten werden. „Die Feuerwehren kamen von allen Seien, um zu retten, was zu retten ist. Diesen Einsatz kann man nicht hoch genug würdigen.“

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Statt als Konkurrenten wie früher bei einem Brand im Grenzbereich von Stadt und Landkreis sehe man sich mit den Landkreis-Feuerwehren heute als Partner, betonte Hubert Blaim, Stadtbrandmeister der FFW Straubing. „Unser aller Ziel ist, Menschen in Not zu helfen. Und da packen wir alle gemeinsam an.“ Dabei werde Feuerwehr-Ausbildung immer intensiver, konstatierte Josef Solleder, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Straubing-Bogen. Bei Bränden oder Unfällen sei zunehmend technische Hilfeleistung gefordert.

Kinder- und Jugendfeuerwehr

Wie die Feuerwehr Jugendliche animiert, sich in ihren Reihen zu engagieren? wollte Marko Pammer von Markus Popp, dem  Betreuer der Jugendfeuerwehr, wissen. „Wir gehen persönlich auf sie zu“, erzählte dieser. „Am zwölften Geburtstag fahren wir zu ihnen heim, erklären ihnen, was wir machen und laden sie zu unserer nächsten Gruppenstunde ein.“ Im neuen Feuerwehrhaus habe die Jugendfeuerwehr sogar ihren  eigenen  Gruppenraum, den sie selbst gestalten durfte. Den perfekten Einstieg in die Welt der Feuerwehr bietet freilich die Kinderfeuerwehr, die Ludwig Reitinger jun. betreut. „Wir führen Grundschüler in unseren  Gruppenstunden spielerisch an das Thema heran.“

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Der Freistaat habe das neue Feuerwehrhaus mit 490.000 Euro, zehn Prozent der Bausumme, gefördert, erklärte Josef Zellmeier, MdL. Der Feuerwehrverein habe 47.000 Euro für die Einrichtung – konkret für die Sitzmöbel im Aufenthaltsraum und die Fahnenschränke – beigesteuert, berichtete dessen Vorsitzender Sebastian Hansbauer.

Offizielle Schlüsselübergabe

Michaela Berkmüller und Christian Lanzinger vom Planungsbüro KPlan übergaben schließlich symbolisch den Schlüssel für das neue Feuerwehrhaus an Bürgermeister Herbert Lichtinger. Die Stadtpfarrer Josef Ofenbeck und Ulrich Fritsch spendeten dem Gebäude den kirchlichen Segen, verbunden mit der Hoffnung, dass die Feuerwehrleute immer gesund von ihren künftigen Einsätzen zurückkehren mögen.

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Dann gab es noch einen wahren Geschenke-Regen: Patrick Hierl und Sebastian Hansbauer durften von Josef Zellmeier, Barbara Unger und Herbert Lichtinger ein Wappenteller oder -bild von  Freistaat,  Landkreis und der Stadt entgegennehmen. Der Straubinger Stadtbrandmeister Hubert Blaim überreichte ihnen einen Metallschnitt des Heiligen Florian vor der Stadt-Silhouette. Und  Abschnittsbrandinspektor Christian Gruber von der Feuerwehr Altmünster am Traunsee  hatte ein  Ortsschild mit dem Hinweis „226 km bis Altmünster“ dabei.  Das Denkmal des Heiligen Florian aus Edelstahl bei den Parkplatzen haben die Österreicher schon vor längerer Zeit angeliefert und würdigten damit die  jahrzehntelange Freundschaft mit den Geiselhöringern.