1. November 2024
Straubing

Zehn Fliesenleger absolvieren Meisterprüfung in der Handwerkskammer in Straubing

(ra) Noch schnell alles sauber wischen, die Deko platzieren, ein letzter Kontrollblick – fertig. Die Geschäftigkeit in der Bauhalle im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Straubing ist deutlich zu spüren. Zehn Absolventen des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeisterkurses sind gerade dabei ihre Meisterstücke zu präparieren. In wenigen Minuten wird sie der Prüfungsausschuss mit strengen Augen begutachten und bewerten.

Die Aufgabenstellung für die praktische Prüfung hatte es in sich: Die Prüflinge sollten einen Brunnen mit sechseckigem Kegelstumpf und einer Wassersäule für den Eingangsbereich einer Schwimmhalle entwerfen und praktisch ausführen. Dafür mussten sie unter anderem konisch geschnittene Fliesen verwenden, was den Schwierigkeitsgrad deutlich erhöht. Die Fugen dazwischen durften nur maximal drei Millimeter breit sein.

Quietscheente gut, alles gut: Kursleiter Andreas Freundorfer (2. Reihe, 1. v. re.) gratulierte am Dienstag den Absolventen und dem Kursbesten Manuel Willeitner (1. Reihe, 2. v. re.) zu ihren Leistungen im Meisterkurs. – Foto: HWK

Ausbilder Andreas Freundorfer leitet diesen Meisterkurs seit über 20 Jahren und hält die Anforderungen in der Fachpraxis bewusst hoch, denn: „Präzises Arbeiten ist im Fliesenlegerhandwerk das A und O. Das Meisterstück muss dieses Können demonstrieren.“ Obwohl der Meisterzwang schon seit 13 Jahren abgeschafft ist, kommt immer noch jedes Jahr ein Meisterkurs in Straubing zustande. Der letzte Prüfungstag und die Bewertung der Meisterstücke fand am Dienstag statt.

Das zeigt, dass Wissen und Können bei den Fliesenlegern weiterhin gefragt sind, meint Freundorfer. „Damit können sie sicher sein, dass sie der technischen Entwicklung standhalten und beste Qualität bieten können. Dass die Teilnehmer freiwillig da sind, viel Zeit und Geld in den Kurs stecken, zeugt von gewaltigem Engagement.“ Es gehe dabei keinesfalls nur um praktische Weiterentwicklung, sondern auch um Themen wie Marketing und Internetpräsenz. „Eine gute Webseite macht noch keinen guten Fliesenleger. Aber gute Fliesenleger brauchen eine gute Webseite“, so Freundorfer.

In insgesamt 600 Unterrichtsstunden wurden die Teilnehmer aus ganz Deutschland auf die anspruchsvollen Prüfungen in Fachtheorie und Fachpraxis vorbereitet. Neben den unterschiedlichsten Verlegetechniken gehörten auch das Zeichnen von Plänen, Bauphysik, Mathematik, Kalkulation und Farb- und Gestaltungslehre zu den Kursinhalten. Hinzu kam unter anderem das gekonnte Umsetzen von Bildmotiven oder Firmenlogos an Wänden oder auf Bodenbelägen.

Den nächsten Meisterkurs im Fliesen-, Platten- und Mosaikleger-Handwerk bietet die Handwerkskammer vom 5. Oktober 2017 bis 16. Februar 2018 in Straubing an. Weitere Informationen finden Sie unter www.hwkno.de/weiterbildung.