31. Oktober 2024
Landshut

Erster Fall einer britischen Corona-Mutation am Klinikum Landshut

(ra) Nachdem in Niederbayern bereits verschiedene Varianten des Coronavirus aufgetreten sind, ist nun erstmals eine Mutation in der Region Landshut bestätigt. Die Frau mittleren Alters aus dem Landkreis war am Wochenende ins Klinikum Landshut eingeliefert worden. Eine Covid-19-Infektion war bereits bekannt, ein erneuter PCR-Test wies auf eine Corona-Mutation hin. Am Mittwoch erhielt das Klinikum dann die Laborbestätigung auf die Virusmutante B.1.1.7.

Foto: Klinikum Landshut

Die Patientin wird bereits seit Aufnahme auf einer Corona-Normalstation im Einzelzimmer isoliert. Das Personal betritt das Zimmer nur mit eigener Schutzausrüstung, es gelten strenge Hygieneregeln. Das Klinikum steht in engem Austausch mit dem Landshuter Gesundheitsamt, das die Kontaktnachverfolgung aufgenommen hat.

„Es war leider nur eine Frage der Zeit, bis eine Mutation in Landshut auftaucht“, so Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald am Donnerstag gegenüber Medien. „Auch wenn die Zahl der Corona-Patienten insgesamt abnimmt, ist weiterhin größte Vorsicht geboten. Durch die Zahlen, die man aus München, Tirol und Tschechien hört, muss man davon ausgehen, dass sich die Mutationen schon in der Bevölkerung in Bayern verbreiten. Bei einer Lockerung der Kontaktbeschränkungen, können sich diese infektiöseren Varianten des SARS-COV-2 Virus schlagartig vermehren und eine erneute Corona-Welle auslösen.“

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Bei der britischen Variante B.1.1.7 haben sich die sogenannte Spike-Proteine auf der Oberfläche des Virus verändert. Diese werden vom Virus genutzt, um in die Zellen einzudringen – durch die Veränderung wird eine Infektion erleichtert. Forscher gehen davon aus, dass diese Variante etwa 30 Prozent infektiöser ist. Jedoch schützen, nach jetzigem Kenntnisstand, die aktuellen Impfstoffe gegen diese Variante.

Neben der britischen Variante sind auch die südafrikanische Variante B.1.351 und die brasilianische Variante B.1.1.28 P.1 in Deutschland nachgewiesen. Diese Varianten sind problematischer, da eine reduzierte Wirksamkeit der Impfstoffe vermutet wird. „So sehr wir alle eine Lockerung des Lockdowns herbeisehnen, so sehr muss man doch auf diese gefährliche Entwicklung Rücksicht nehmen. Wir dürfen deshalb bei den Hygiene- und Abstandsregeln nicht nachlässig werden“, betonte Dr. Ostwald.

Derzeit werden im Klinikum insgesamt zwölf Patienten mit Covid-19-Zusammenhang behandelt (Stand: 11.2.). Auf den Covid-19-Normalstationen befinden sich sieben infizierte Patienten sowie vier Verdachtsfälle. Auf der Intensivstation wird ein Infizierter behandelt. Mittlerweile haben 655 Mitarbeiter ihre Erstimpfung erhalten, 236 davon haben bereits die zweite Dosis bekommen.