Gesundheit

Corona-Jahr 2020: Weniger Infektionskrankheiten in Bayern

(ra) Windpocken, Masern, Noroviren: Im Corona-Jahr 2020 gab es in Bayern nach aktuellen Informationen der DAK-Gesundheit einen deutlichen Rückgang vieler anderer Infektionskrankheiten. Das zeigen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). Für die Analyse wurden Zahlen von meldepflichtigen Krankheiten und Erregern wie beispielsweise Grippe, Masern, Tuberkulose, Windpocken und Noroviren berücksichtigt.

Infektionskrankheiten wurden im vergangenen Jahr weniger registriert. Kontaktbeschränkungen und Schutzmasken haben dies beeinflusst – Foto: Pixabay

Die Gründe für den Rückgang sieht die Krankenkasse vor allem bei den Corona-Maßnahmen der Regierung, die auch einen Einfluss auf die Übertragung von anderen Krankheiten gehabt haben. 

„Der Rückgang der Infektionskrankheiten zeigt, dass die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie teilweise auch die Übertragung anderer gefährlicher Krankheiten verhindern“, sagt Sophie Schwab, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Bayern. „Aber auch Maßnahmen wie Homeoffice, Abstandsregeln und Kontakt-beschränkungen haben die Übertragung verschiedener Erreger eingedämmt und damit insgesamt einen positiven Einfluss.“  

Werbung

Während 2019 in Bayern noch 15.380 Norovirus-Infektionen gemeldet wurden, waren es 2020 nur noch 5917. Bei den Windpocken halbierte sich die Zahl von 5213 auf 2621. Andere Infektionen wie Tuberkulose, Salmonellen und das Hantavirus nahmen ebenfalls deutlich ab. Bei den Masern ging die Zahl um fast zwei Drittel zurück – von 88 gemeldeten Fällen in 2019 auf 30 im vergangenen Jahr. „Zur positiven Entwicklung bei den Masern hat neben den Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln sicher auch das seit 1. März 2020 geltende Masernschutzgesetz beigetragen“, erläutert Schwab. Dieses sieht unter anderem eine Impfpflicht für Schüler und Schulpersonal vor. 

Für die Grippe wurde dagegen im vergangenen Jahr eine Zunahme um 17 Prozent verzeichnet – von 46893 auf 55065 Fälle. Allerdings hat die Grippesaison ihren Höhepunkt erfahrungsgemäß bereits in den Monaten Januar und Februar, so dass der erste Lockdown im Frühjahr kaum Einfluss gehabt haben dürfte. Weiterhin wurden 44 Prozent mehr Fälle der Hirnentzündung FSME gemeldet, die von Zecken übertragen wird. Hier gab es einen Anstieg von 212 auf 305 Fälle. „Durch die Einschränkungen waren Spaziergänge, Sport und Bewegung im Freien für viele Menschen beliebte Alternativen“, sagt Sophie Schwab.