Staatlich finanzierte Frauenverachtung? Frauenfeindlicher Verein soll 400.000 Euro erhalten
(ra) Von einer Nachricht aus Berlin war am Samstag ein Treffen der Kreisvorstände der Grünen in Stadt und landkries Landshut sowie der Grünen Jugend Landshut überschattet. Im kürzlich beschlossenen Bundeshaushalt für das Jahr 2021 sind 400.000 Euro für den Verein „Forum Soziale Inklusion“ (FSI) enthalten, der Männer als eine gesellschaftlich diskriminierte Gruppe betrachtet und gegen Feminismus eintritt. Besonders brisant: Der CSU-Wahlkreisabgeordnete Florian Oßner, MdB soll sich laut Presseberichten persönlich für den Verein eingesetzt haben.
Marlene Schönberger, Kreisvorsitzende der GRÜNEN im Landkreis Landshut, zeigte sich entsetzt: „Der Verein ‚Forum Soziale Inklusion‘ unterstellt eine gesellschaftliche und politische Diskriminierung von Männern. Wenn man sich aber anschaut, wer wie viel Geld verdient, wer wie viele wichtige Posten hat oder wer wie viel Gewalt ausübt, ist das einfach Unsinn. Der Verein FSI stellt die Bekämpfung von jahrhundertelanger Diskriminierung als unberechtigte Bevorzugung von Frauen dar. Für mich ist es unfassbar, dass ein Verein, der hart erkämpfte Frauenrechte rückgängig machen möchte, 400.000 Euro von der Bundesregierung erhalten soll. Das ist ein frauenrechtlicher Tiefschlag.“ Laut dem AfD-Experten Andreas Kemper rage dieser Verein sogar tief ins rechte Spektrum hinein und habe Kontakte zur AfD, so Schönberger.
„Fast jeden dritten Tag wurde im letzten Jahr in Deutschland eine Frau durch ihren Partner oder Expartner getötet. Alle 45 Minuten wird eine Frau durch ihren Partner verletzt oder angegriffen. Und das sind nur die gemeldeten Vorfälle, Expertinnen und Experten sprechen davon, dass rund 80 Prozent der Gewalttaten in Beziehungen nicht angezeigt werden.
Fatalerweise führt die Pandemie zu noch mehr Gewalt gegen Frauen und Kinder. Dass nun ein Verein, der auf seiner Homepage schreibt, dass die Zahlen zu Gewalt an Frauen für politische Zwecke aufgebauscht werden würden, staatliche Förderung erhält, während Frauenhäuser unterfinanziert bleiben, ist zynisch“, so die Kreisvorsitzende der Landshuter GRÜNEN Elke Rümmelein.
Jasmin Faulstich, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Landshut, ergänzt: „Die Nachricht, dass sich unser Wahlkreisabgeordneter Oßner persönlich für diesen antifeministischen Verein, der die Rechte der Hälfte der Landshuter nicht anerkennt, eingesetzt haben soll, schockiert mich. Sollte sich das bewahrheiten, wäre das ein Skandal. MdB Oßner wurde von Männern und Frauen gewählt. Wir fordern Oßner, MdB daher zu einer Stellungnahme auf. Sollte Oßner den Verein aus Uninformiertheit unterstützt haben, so hoffen wir, dass er alle Hebel dafür in Bewegung setzen wird, dass Frauenfeindlichkeit nicht vom Staat gefördert wird.“