Neue AWO-Begegnungsstätte – Treffpunkt für Jung und Alt
(jh) Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat in Straubing eine neue Begegnungsstätte. Am Wundermühlweg 16 wurde am Samstag eine solche offiziell eröffnet. In der Begegnungsstätte in der Kleingärtenanlage im Gstütt können zukünftig Kinder musizieren, Senioren gemeinsam spielen und Familen feiern. Es soll ein Treffpunkt für Jung und Alt sein.
Das einst kleine Häuschen auf dem Grundstück, welches die AWO geerbt hatte, war alles andere als einladend. „Es war marode und feucht“, gestand AWO-Kreisvorsitzender Sommerfeld ein. Die AWO nutze daher nur den Garten für seine Veranstaltungen. „So kann es nicht weiterhehen“, resümierte vor geraumer Zeit die Vorsitzende des Ortsvereins, Christa Brunner. Also musste etwas geändert werden.
Sehr viel Herzblut in das Objekt gesteckt
Das Ergebnis konnten die Besucher der offiziellen Eröffnungfeier inklusive Einweihung des Nachfolgegebäudes am Samstag selbst beurteilen. Und der Lob blieb nicht aus: Oberbürgermeister Markus Pannermayr sprach von einem „besonderen Tag für die Region“. Landrat Sepp Laumer berichtete davon, dass „der Landkreis Geld ausgegeben habe, weil es vernünftig gewesen sei“. Alois Rainer, MdB, weiß, dass sehr viel Herzblut in das Objekt gesteckt worden sei und Josef Zellmeier, MdL, erkannte „ein unglaubliches Engagement, welches die Verantwortlichen im AWO-Ortsverein in jüngster Zeit an den Tag gelegt hatten“. Der AWO-Kreisvorsitzende Sommerfeld bewertete die neue Einrichtung als „ein Haus, an dem die gesamte Gesellschaft teilhaben kann“. Er meinte damit insbesondere auch die Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden.
Geladen hatte der AWO-Ortsverein nicht nur politische Mandatsträger, die mehr oder weniger finanziell für das Gelingen des Projekts beigetragen haben. Es waren auch Unternehmen der Baubranche und deren Mitarbeiter sowie ehrenamtliche Handwerker eingeladen, die allesamt laut Brunner „wohlwollend“ ihren Beitrag dazu geleistetet hatten, den Traum der Arbeiterwohlfahrt zu verwirklichen. Dazu die Vorsitzende Christa Brunner wörtlich: „Nun kann unsere Arbeit im Sinne des roten Herzen – nachhaltig, solidarisch, freiheitlich und öffentlich für alle Menschen – fortgesetzt werden.“ Und sie ergänzte: „Wir wollen alle unsere Gäste im Haus willkommen heißen.“
Corona lässt nur begrenzte Teilnehmerzahl zu
Sicherlich wäre eine Vielzahl von Gästen zur Eröffnungsfeier gekommen. Viele AWO-Mitglieder hatten sich darauf gefreut. Und Christa Brunner hätte bestimmt alle in den neuen Räumen gern willkommen geheißen. Die Corona-Pandemie machte aber den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. Stellvertretend für die Mitglieder wurde deshalb Edeltraud Ernst eingeladen. Die Seniorin hält seit 63 Jahren der AWO die Treue.
Die Ortsvereinsvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass jetzt im Sinne von Nachhaltigkeit, Solidarität, Freiheit und Offenheit für alle Menschen geleistet werden könne. Wörtlich sagte sie: „Wir wollen alle in unserem Haus willkommen heißen.“
Wie hoch sich die Kosten der Baumaßnahme für diese Begegnungstätte beliefen, wurde nicht expliziet erwähnt. Immerhin gab aber Oberbürgermeister Markus Pannermayer einen kleinen Anhaltspunkt: „Der Stadtrat hat einstimmig einer Unterstützung von insgesamt 50.000 Euro zugestimmt“. Auch der Landkreis hat sich an den Kosten beteiligt. Vieles wurde aber auch durch die Mitglieder bei unterschiedlichesten Sammelaktionen in das Bau-Sparschwein geholt und durch Handwerker unentgeltlich geschaffen.
„Für das Geld bekommen wir Menschlichkeit zurück“
Markus Pannermayr – wie viele andere Mandatsträger auch, Mitglied in der Arbeiterwohlfahrt – hat seinen Worten zufolge schon viele Spatenstiche und Einweihungsfeier miterleben dürfen. Beim AWO-Projekt „Begegnungsstätte“ habe er aber ganz deutlich „die Liebe, Leidenschaft, den Mut und den Optimismus gespürt“, der dieser neuen Einrichtung entgegengebracht worden sei. Zum „Einsatz der Stadt Straubing“ merkte er an: „Für das Geld bekommen wir Menschlichkeit zurück.“
Mit welchem Betrag der Landkreis Straubing-Bogen das Projekt unterstützte, erwähnte Landrat Sepp Laumer nicht. Aber er versicherte den Gästen: „Wir haben Geld ausgegeben, weil es vernünftig war.“ Denn Laumer weiß, dass auch Landkreisbewohner an den
Veranstaltungen des Straubinger AWO-Ortsvereins teilnehmen. Alois Rainer, MdB, der sich auch im Namen seines anwesenden Bundestagskollegen Erhard Grundl ans Rednerpult wagte, gestand, dass es bedauerlich ist, dass der Bund sich nicht an dem Projekt beteiligt habe. Er erkannte ganz klar, dass „sehr viel Herzblut und Liebe in dieses Gebäude gesteckt worden sei. Sein Komplett unterstrich er damit, dass er dem Ortsverein einen persönlichen finanziellen Obolus zukommen ließ.
AWO – ein Kitt in der Gesellschaft
Josef Zellmeier, MdL, konnte sich noch gut an das alte Gebäude erinnern. „Die Notwendigkeit einer Renovierung bzw. eines Neubaus war eindeutig“, sagte er. Es sei ein „unglaubliches Engagement an den Tag gelegt worden“, eine solche Begegnungsstätte zu realisieren. Sein Lob richtete sich an Christa Neumaier, die als Seniorin noch etwas „so Tolles“ angepackt und in die Realität umgesetzt habe.
Dem stimmte auch der AWO-Kreisvorsitzende Dr. Olaf Sommerfeld bei: „Es ist hier eine Herkules-Aufgabe gemeistert worden.“ Es würden zukünftig viele Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befänden, von dieser Einrichtung profitieren. Der Zusammenhalt in der Arbeiterwohlfahrt sei „ein Kitt in der Gesellschaft“, der auch wichtig sei. Insbesondere in der Pandemie-Zeit könne die Begegnungsstätte des AWO-Ortsvereins Straubings den Menschen „ein Leben in der Gemeinschaft“ ermöglichen.
Mitglied Ingrid Westenuber war mit ihrer Handpuppe, dem „Wichtel Kasimir“ von Wiesenfelden nach Straubing gekommen. „Kasimir“ lobte das „Energiebündel Christa Brunner“ und wünschte sich, dass das „Christa-Brunner-Haus“ der Arbeiterwohlfahrt eine Begegnungsstätte für alle, für Jung und Alt, werden soll. Lob und Ankennung zollten Brunner auch die Vorstandsmitglieder. Eine Sprecher stellte fest: „Du hast uns gezeigt, zu was Senioren fähig sind.“