Mit Koffein dem Haarausfall entgegenwirken
(ra). Koffein soll nicht nur die Laune am Morgen steigern, sondern auch androgenetischer Alopezie entgegenwirken. Das versprechen jedenfalls Koffein Shampoos und tatsächlich konnten Laboruntersuchungen die Wirksamkeit von Koffein gegen erblich bedingten Haarausfall bestätigen.
Jeder zweite Mann leidet im Laufe seines Lebens unter der genetisch veranlagten Alopezie und häufig werden die ersten Anzeichen schon in jungen Jahren sichtbar. Erblich bedingter Haarausfall ist mit 80 Prozent die häufigste Haarausfall Ursache überhaupt. Kein Wunder, dass Männer überdurchschnittlich viel Geld dafür ausgeben, die Alopezie in den Griff zu bekommen. Dabei stellen Koffein-Shampoos eine kostengünstige und effektive Behandlungsmethode dar.
Erblich bedingter Haarausfall: Was ist das?
Um zu verstehen, wie der Wirkstoff, den man sonst nur aus dem morgendlichen Kaffee kennt, unter der Kopfhaut wirkt, um der Alopezie entgegenzuwirken, muss man zunächst verstehen, welche Prozesse zum erblich bedingten Haarausfall führen.
Bei der sogenannten androgenetischen Alopezie setzt das Hormon Dihydrotestosteron (DH-Testosteron) Prozesse in Gang, die den Energiespiegel im Haarfollikel verringern. Das führt dazu, dass die Wachstumsphase der Haare sich drastisch verkürzt und die Haare vorzeitig ausfallen.
Ein gesunder Haarzyklus dauert bis zu sieben Jahre. Innerhalb dieser Zeit durchläuft ein Haar die Wachstumsphase, die Übergangsphase und schließlich die Ruhephase. Verkürzt sich die Wachstumsphase fällt das Haar also deutlich früher aus, als normal.
Zudem verkleinert DH-Testosteron die Haarfollikel, in denen die Haarwurzeln umgeben von Haut- und Bindegewebe liegen. Dadurch verkümmern die Haarwurzeln mit der Zeit und sterben irgendwann ganz ab. Wie in der Pflanzenwelt ist auch die Haarwurzel dafür zuständig, ein Haar auszubilden und dieses mit Nährstoffen zu versorgen. Eine einzelne Haarwurzel bringt im Laufe eines menschlichen Lebens rund 14 Mal ein neues Haar hervor, bevor sie abstirbt. Diese Gesamtlebensdauer wird durch den Einfluss des DH-Testosterons ebenfalls verkürzt. Folglich kann kein neues Haar nachwachsen, sobald die Haarwurzel abgestorben ist.
Die Rolle von Coffein
Laboruntersuchungen, bei denen Koffein im Zusammenhang mit erblich bedingtem Haarausfall untersucht wurde, haben gezeigt, dass Koffein genau dort ansetzt, wo das Hormon DH-Testosteron Schaden anrichtet. Koffein dringt tief in die Kopfhaut ein und wird von den Haarfollikeln aufgenommen und gespeichert.
Der anregende Effekt des Coffeins führt zu einem Anstieg des Wachstumsbotenstoffes cAMP, wodurch der zelluläre Energiespiegel ansteigt und das Zellwachstum sowie die Zellvermehrung gefördert werden. So wird das Haarwachstum gesteigert. Außerdem konnten Untersuchungen zeigen, dass Koffein die Wirkung des DH-Testosterons auf das Wachstum und die Vermehrung der Keratinozyten neutralisiert. Keratinozyten sind jene Zellen, die Keratin herstellen, einen der wesentlichen Bestandteile der Haarmatrix.
Die Schutzbarriere des Coffeins gegen DH-Testosteron, ist bis zu 24 Stunden wirksam ist, bevor das Koffein vom Körper abgebaut wird. Zusätzlich steigert Koffein die Durchblutung der Kopfhaut. Mit dem Blut gelangen Sauerstoff sowie wichtige Nährstoffe in die Haarwurzeln und bedingen ein gesundes Haarwachstum.
Koffein bei Alopezie anwenden
Am einfachsten kann Koffein gegen androgenetische Alopezie mithilfe eines speziellen Koffein Shampoos angewendet werden, doch auch Lösungen wie z. B. ein Liquid kommen infrage. Diese Mittel beinhalten neben Koffein meist auch noch andere aktive Wirkstoffe, wie beispielsweise Zink und Niacin, die dem Haarausfall ebenfalls entgegenwirken und Kopfhaut und Haar pflegen. Wichtig ist dabei, zu beachten, dass der Schutz nur 24 Stunden andauert, sodass eine Anwendung täglich erfolgen muss, um den Haarverlust langfristig zu hemmen.
Bei der täglichen Anwendung wird eine haselnussgroße Menge des Shampoos mit den Fingerspitzen in die Kopfhaut einmassiert. Die Einwirkzeit sollte mindestens zwei Minuten betragen, damit das Koffein von den Haarfollikeln aufgenommen werden kann. Danach wird das Shampoo mit lauwarmem klarem Wasser ausgespült.
Fazit
Koffein ist im Kampf gegen erblich bedingten Haarausfall eine effektive und wirksame Alternative zu vielen anderen Behandlungsmethoden, die mit hohen Kosten einhergehen, wie beispielsweise Haartransplantationen. In Laboruntersuchungen konnten bei der Anwendung von Koffein gegen androgenetische Alopezie außerdem keine auffälligen Nebenwirkungen festgestellt werden.
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