Landkreis LandshutPolizeimeldungen

3000 Liter Spritzbrühe in Bach gelaufen

(pol) Bei einem landwirtschaftlichen Unfall am Dienstag im Bereich von Ergoldsbach stürzte eine Pflanzenschutzspritze um, wobei zirka 3000 Liter Spritzbrühe in einen Bach gelaufen sind. Während des Einsatzes wurden mehrere Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie ein Polizeibeamter verletzt.

Der 48-jähriger Fahrer eines Traktors, an welchem eine Pflanzenschutzspritze angehängt war, befand sich gegen 17.30 Uhr zwischen Kläham und Martinshaun, als aus unbekannten Gründen vom Anbaugerät das Rad abbrach. Die Spritze stürzte um und aus dem 4000-Liter-Behälter entwichen in kürzester Zeit etwa 3000 Liter und flossen in einen angrenzenden Bach. Die Spritzbrühe war mit 40 Liter Pflanzenschutzmittel (Fungizid) angesetzt.

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Durch die verständigten Feuerwehren wurde der Bach aufgestaut und daraus zirka 4500 Liter Wasser in ein Auffangbecken gepumpt.

Während des Einsatzes verspürten sieben Angehörige der eingesetzten Feuerwehren sowie ein Polizeibeamter Augenreizungen und Atembeschwerden, so dass diese noch vor Ort ärztlich behandelt werden mussten. Die Verletzen wurden anschließend in eine Augenklinik bzw. in ein umliegendes Krankenhaus eingeliefert. Drei verletzte Einsatzkräfte konnten zwischenzeitlich wieder aus der Augenklinik bzw. aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Laut Angaben der Polizei waren ursächlich für die Augenreizungen bzw. für die Atembeschwerden vermutlich die Ablagerungen der Spritzbrühe auf der Straße, wodurch giftige Dämpfe entstanden sind.

Weiterhin mussten insgesamt rund 30 eingesetzte Feuerwehrangehörige sowie zwei Polizeibeamte durch einen Dekontaminationstrupp der Feuerwehr dekontaminiert werden.

Der Fahrer des Traktors wurde bei dem Unfall nicht verletzt.

Nach derzeitigen Erkenntnissen sind laut Polizei keine Umweltschäden zu erwarten. Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes sowie des Landratsamtes Landshut waren vor Ort und veranlassten die erforderlichen Maßnahmen.

Die Fahrbahn der Gemeindeverbindungsstraße wurde bei dem Unfall erheblich beschädigt und wurde daher bis auf weiteres gesperrt.

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Zur genauen Klärung der Unfallursache wurde seitens der Staatsanwaltschaft Landshut ein technisches und unfallanalytisches Gutachten angeordnet. Die im Rahmen des Einsatzes verletzten Einsatzkräfte konnten nach derzeitigem Kenntnisstand bereits alle die Klinik wieder verlassen. Hinsichtlich des Traktorfahrers wird ein mögliches Fehlverhalten geprüft.