Oberpfalz

3.500 Teilnehmer machen den 25. Leukämielauf zur Herzensangelegenheit

(ra) „Wo ist meine Pistole?“ – Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Schirmherrin des 25. Leukämielaufes, nahm es mit Humor, dass am Sonntag die ersten Läufer*innen sich auch ohne ihren Startschuss auf den Weg machten. Moderator Rudi Obermeier hatte die Übergabe des Trommelrevolvers im Eifer des Gefechtes schlichtweg vergessen. Szenen wie diese, insgesamt 3.500 Sportler und noch mehr Fans machten den beliebten Lauf auf dem RT-Gelände bei Kaiserwetter zu einer rührenden Herzensangelegenheit.

Leukämielauf
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (rechts) startet als Schirmherrin den 5-Kilometer-Lauf auch ohne Pistole – Foto: Hans-Christian Wagner

Bereits um 9 Uhr herrschte rege Betriebsamkeit rund um die „alte“ RT-Halle, wenngleich das Organisationsteam der Leukämiehilfe Ostbayern e.V. um Geschäftsführerin Anna-Maria Thurow, zahlreiche Helfer und Unterstützer sowie die über 50-köpfige Mannschaft des LLC Marathon Streckenausschilderung, Startnummernausgabe, Catering, Zeitmessung & Co. schon im Vorfeld mit großem Einsatz vorbereitet hatte. Für die Teilnehmer*innen der insgesamt fünf Wettbewerbe und ihre Fanclubs war es ein entspanntes Ankommen und ein großes Fest: „Die Leukämielauf-Familie ist in den letzten 25 Jahren stetig gewachsen“, brachte es Prof. Reinhard Andreesen, Vorstand der Leukämiehilfe und „Mann der ersten Stunde“ auf den Punkt.

Statistisch gesehen war der Lauf mit knapp 3.500 Teilnehmenden „ausgebucht“. 1.703 Herren und 1.797 Damen jeden Alters bewältigten entweder die 5-Kilometer- oder die 10-Kilometer-Strecke laufend, 463 bevorzugten den Walking- bzw. Nordic-Walking-Parcours. Insgesamt 374 Kinder gingen beim 1,5-Kilometer-Lauf an den Start. Der älteste Teilnehmer war Jahrgang 1943, die ältestes Läuferin ein Jahr jünger. Der jüngste Jahrgang 2017 war insgesamt 62 Mal vertreten. Das stärkste Freizeit-Team schickten die Barmherzigen Brüder aus Regensburg und Reichenbach mit 130 Läufern und Rollstuhlfahrern auf die Strecke. Bei den „Profis“ konnte das Armin-Wolf-Laufteam mit 41 Athleten einen kleinen persönlichen Rekord aufstellen.

Damit alle gut aufgewärmt auf den Parcours gingen, forderte Claudia Seebauer wieder zum Power-Warm-Up auf. Für die Entmüdung nach den Läufen stand das Team der Döpfer-Schulen mit einem umfassenden Massage-Angebot bereit. Sie teilten sich den Raum mit der AKB, der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern, die eine Typisierungsaktion für mögliche Knochenmarkspender durchführte. Berührende Geschichte am Rande: Mit Natascha Michel aus der Nähe von Kulmbach und Steffen Jacobi aus Frankfurt nahmen die Empfängerin einer Stammzellenspende und ihr lebensrettender Spender am Lauf teil.

Claudia Seebauer übernahm wie immer das Aufwärmprogramm vor allen Läufen – Foto: Hans-Christian Wagner

Der Lauftag war auch von einer großen Tombola mir über 400 wertvollen Preisen , zahlreichen Spendenübergaben und weiteren ganz persönlichen Geschichten geprägt. So war Fußballweltmeister Klaus Augenthaler gekommen. Seit seiner Zeit als Trainer beim SV Donaustauf ist er Botschafter der Leukämiehilfe. „Mein Großvater ist an Leukämie gestorben“, erzählt der beliebte Talentscout des FC Bayern München. Schnell wurde er von Autogrammjägern umringt, darunter auch der Borussia-Dortmund-Fanclub „Donau-Pöhler“, auf deren gelb-schwarzer Vereinsflagge, auf der nun eine Augenthaler-Unterschrift ihren Ehrenplatz hat.

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Weitere Sport-Vertreter wie Jahn-Boss Hans Rothammer, André Bühler von den Eisbären, Softball-„Legionärin“ Nina Kerscher und zwei Phönix-Footballer erwiesen dem 25. Leukämielauf die Ehre, indem sie als Start-Schützen für die verschiedenen Läufe aufs RT-Gelände gekommen waren.

Der Gesamterlös des 25. Leukämielaufes fließt ebenfalls in ein Sport-Projekt. Im Sommer hat die Leukämiehilfe Ostbayern e.V. neben dem Patientenhaus ihr Sport- und Bewegungszentrum für Krebskranke eröffnet. Neben dem „Medikament Zuneigung“ hat das „Medikament Bewegung“ einen nachweislich positiven Einfluss auf die Genesung von Krebspatienten und setzt die Wahrscheinlichkeit einer Wiedererkrankung herab.