6. Mai 2025
Straubing

Wolfsrudel: DIE LINKE warnt vor Panikmache

(ra) Karl Ringlstetter, Sprecher des Straubinger Ortsvorstandes der Partei Die LINKE warnte am Freitag anlässlich der aktuell vorgestellten Daten über eine Zunahme an frei lebenden Wölfen in Bayern vor Panikmache und dem Schüren von Ängsten. Laut den aktuell vorgestellten Daten des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) sind mittlerweile 60 Wolfsrudel in Deutschland nachgewiesen. Auch im Bayerischen Wald halten sich wenigstens zwei Wolfspaare auf.

Wölfe sind scheu und interessieren sich nicht für den Menschen. Seitdem es in Deutschland wieder Wölfe gibt, hat es noch keinen für den Menschen gefährlichen Vorfall gegeben. Allerdings wurden bereits mehrfach Weidetiere, hier insbesondere Schafe gerissen. Nachdenklich stimmen Ringlstetter daher die Forderungen nach Abschüssen. „Wenn im Ökosystem etwas nicht nach den Vorstellungen der Menschen geschieht, machen wir es zum Problem. Wir Menschen sehen uns als die Bosse, die über allem stehen und die Regeln vorgeben, nach denen alles abzulaufen hat. Wir unterteilen Leben in gut und böse. Wir greifen zum Mittel des Tötens, um das Böse – hier der Wolf, es war auch schon mal der Problembär – aus dem Lebenssystem zu nehmen.“

Auch im Bayerischen Wald halten sich wenigstens zwei Wolfspaare auf.

Diese Überheblichkeit habe die Menschheit bereits an den Rand der Vernichtung allen Lebens gebracht. Schon lange überfällig ist für Ringlstetter somit eine Umkehr hin zur demütigen Haltung eines Albert Schweitzer: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Ringlstetter erwartet von zukunftsfähiger, nachhaltiger Politik, dass diese in diesem ganzheitlichen Sinne handelt. Eine Entwicklung hin zu Solidarität und Mitgefühl mit allem Leben könnte helfen, mit Herausforderungen wie den Wölfen auf andere, lebensfreundliche Art umzugehen.

Dabei seien Lösungsansätze ohne großen Aufwand umsetzbar. Die LINKE beantragt seit Jahren in jeder Haushaltsberatung im Bundestag die Errichtung eines „Nationalen Wolf- und Herdenschutzkompetenzzentrums“, scheitert aber regelmäßig am Widerstand von CDU/CSU und SPD. Die eingerichtete Dokumentations- und Beratungstelle des Bundes zum Wolf sei von ihrer Konzeption her nicht geeignet, Maßnahmen zum Schutz von Wolf und Weidetieren auf nationaler Eben zu koordinieren.

Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass durch geeignete Herdenschutzmaßnahmen selbst bei dichten Wolfpopulationen Schäden durch das Reißen von Weidetieren minimiert werden können. Ringlstetter fordert ergänzend hierzu auf Landesebene ein Förder- und Beratungsprogramm für Weidetierhalter. Schon ein verhältnismäßig kleiner Betrag von einer Million Euro wie ihn auch der Bund Naturschutz fordert, wäre hierzu ausreichend.