Wirtschaftsempfang der Gemeinde Niederwinkling – Mit Zuversicht ins neue Jahr
(ra) „Diese Zeiten stehen unter einem besonderen Stern“, betonte Bürgermeister Ludwig Waas am Mittwoch beim Wirtschaftsempfang der Gemeinde Niederwinkling. Dauerkrise, Haushaltslöcher, Kriege, Konflikte, Streik und Demonstrationen würden aktuell das Leben bestimmen. Waas zeigte sich zuversichtlich: „Wir wollen aber mit Positivität und Optimismus vorangehen. Nicht jammern und hadern, sondern selbstbewusst voranschreiten.“ Als Festredner mit dabei: der Bayerische Staatsminister Dr. Fabian Mehring.
Unternehmer kennen die Situation, dass sie oft ins Risiko gehen müssen. Auch von Seiten der Gemeinde Niederwinkling sei man nach Darstellung Waas im Ausbau der kommunalen Infrastruktur im Dezember 2023 in das Risiko gegangen. „Mut, Tatkraft, Selbstvertrauen in unsere Unternehmen in Niederwinkling geben uns die Stärke dazu“, so der Bürgermeister. Ein Blick auf die letzten Jahrzehnte und auf die genommene Gemeindeentwicklung würden zeigen, dass es immer wieder Zeitabschnitte gab, die die Kommune in vielfältiger Weise vor große Herausforderungen gestellt habe. Aber durch Zusammenhalt und Zusammenarbeit schaffe man das.
Waas nutzte die Gelegenheit, die im letzten Jahr abgeschlossenen Projekte vorzustellen und nannte dazu zum Beispiel die kreative Dorfwerkstatt, den Wohnungsbau im Kiefernweg mit über 25 Wohnungen und der Anbau an die Kindertagesstätte. Neben den Baumaßnahmen hätten auch die verschiedensten Veranstaltungen wie etwa das Fussballjugendturnier um den Lohoff-Cup oder das Gründungsfest des FC Niederwinkling im Sommer das Gemeindeleben bestimmt. Wie in den vorausgegangenen Jahren fand auch 2023 die Ausbildungsmesse statt. „Wichtig war auch für die Gemeindeentwicklung die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit der Deutschen Telekom und die Einweihung des Schaltwerks durch Bayernwerk“, führte das Gemeindeoberhaupt weiter an. Nicht unerwähnt lassen wollte er die im Dezember zusammen mit dem Betriebsrat von TE industrial organisierte Jobbörse aufgrund der Arbeitsplatzverlagerungen ins Ausland.
3.000 Einwohner – Höchstmarke beim Einwohnerstand
Bürgermeister Waas steckte an diesem Abend die Handlungsfelder für 2024 und den Folgejahren ab. Vor allem der Breitbandausbau und die Wärmeversorgung gehen hier in den zweistelligen Millionenbereich. Das Dilemma um den Bundeshaushalt Ende vergangenen Jahres stellte auch die Gemeinde Niederwinkling hinsichtlich der Finanzierung des Wärmenetzes vor Probleme. Trotzdem sei die Gemeinde das Risiko eingegangen und hat die eu-weite Ausschreibung auf den Weg gebracht. Verbunden sei damit auch die Sanierung von Innerortsstraßen und von Versorgungsleitungen im Zuge des Netzausbaus. Damit sollen Synergieeffekte zur Kostenreduzierung sowie im Bauablauf genutzt werden. Weitergeführt werde auch der kommunale Wohnungsbau sowie der Mobilfunkausbau, die Erschließung von Baulandflächen sowie Industrie- und Gewerbeflächen und die Beschaffung von Fahrzeugen für das Feuerwehrwesen. „Wir wollen mit diesen Projekten die Tür zur Zukunft aufmachen,“ argumentierte Waas. Weiter informierte der über anstehenden Veranstaltungen, wie die Ausbildungsmesse Ende Februar und der „Tag der offenen Gemeinde“ im Juni.
Gerade im Hinblick auf die großen anstehenden Projekte und Themen in der Gemeinde freut Waas, dass bei diesem Empfang der Bayerische Staastsminister Dr. Fabian Mehring als Festredner gewonnen werden konnte. In seinem Vortrag motivierte der Digitalminister die Kommune für die anstehenden Aufgaben. „Abstand halten von Schwarzmalerei und optimistisch mit Selbstvertrauen voranschreiten und in die Zukunft gehen“, lautet sein Credo. Es gelte hier, die großen Chancen und Potentiale zu nutzen. Großes Kompliment sprach er der Gemeinde Niederwinkling und seinem Bürgermeister aus: Als er von der Autobahn in Niederwinkling gefahren ist, hätte man wegen dem Lichtermeer im Industriegebiet glauben können, man wäre in Shanghai oder im Silicon Valley, scherzte der Minister. Aus der Wahrnehmung seines Ministeriums sei Niederwinkling mit der vorhandenen Infrastruktur und den geplanten Maßnahmen und Projekten schon weit vorangeschritten und auf den richtigen Weg und sogar eine Vorzeigegemeinde. Nicht nur die Großprojekte wie Mobilfunk- und Breitbandausbau, sondern auch die vielen kleinen Projekte und Aktionen wie die Gemeinde-App oder die Handysprechstunde würden wichtige Bausteine darstellen.
Am Beispiel der künstlichen Intelligenz (KI), der 4. Industriellen Revolution in der Geschichte der Industriealisierung, erläuterte der Staatsminister: „Wir müssen hier den Fahrersitz wählen und bloß nicht den Fehler machen, auf der Rücksitzbank Platz zu nehmen. Die KI wird kommen und wir müssen dabei gestaltend mitwirken.“ International werde Bayern bzw. Deutschland als wichtiger Standort wahrgenommen. Dazu brauche es in allen Bereichen weniger Überregulierung und weniger Überbürokratisierung. Wörtlich sagte er: „Wir müssen den Staat cooler machen.“