Wie wählte Straubing und der Landkreis? – Update 4
(jh) Um 18 Uhr schließen die Wahllokal. Eine ganze Reihe von Umfragen in den letzten Wochen lassen erwarten, dass sowohl CSU als auch SPD abgestraft werden. Den Christsozialen droht der Sturz auf knapp über 30 Prozent – wohlgemerkt nach 47 Prozent der Stimmen vor vier Jahren, die zur Alleinregierung reichten. Die SPD muss gar fürchten, mit einem einstelligen Ergebnis blamiert zu werden. Starke Zuwächse sind den Grünen vorhergesagt. Die Spannung ist groß.
Wie hat die Bevölkerung in der Stadt Straubing und des Landreises Straubing-Bogen gewählt? Auf regio-aktuell24 werden wir Sie über den Ausgang informieren. Sobald die ersten Meldungen vorliegen werden wir hier aktualisieren.
Im Landratsamt haben sich die Mitglieder der verschiedenen Parteien eingefunden.
Die ersten Ergebnisse aus dem Stimmkreis Straubing, der sich aus der Stadt Straubing und dem Landkreis Straubing-Bogen zusammensetzt: Es sind mehr als die Hälfte der 234 Stimmbezirke ausgezählt.
Erste Hochrechnung Gesamt-Bayern:
Erste Prognose Gesamt-Bayern:
Quelle: BR/Infratest dimapHintergrund:
Die CSU steht möglicherweise vor einem historischen Bedeutungsverlust in Bayern. Jahrzehntelang hatte die Partei von Horst Seehofer die absolute Mehrheit sicher, bei der Landtagswahl am Sonntag droht der Absturz. Das Wahlergebnis könnte ein Beben auslösen, das bis nach Berlin deutlich zu spüren sein wird.
Bei der Wahl in Bayern zeichnen sich Veränderungen ab: Mit AfD und vielleicht auch FDP und Linken könnten drei weitere bundespolitisch aktive Parteien in den Münchner Landtag einziehen.
Ein relativer Erfolg wäre für die CSU ein Abschneiden oberhalb von 35 Prozent, weil dann Zweier-Bündnisse entweder mit den Freien Wählern oder der SPD möglich wären. An Dreier-Koalitionen oder einer Zusammenarbeit mit den starken Grünen ist Ministerpräsident Markus Söder nicht sonderlich interessiert. Doch wenn es um den Erhalt der Macht geht, dürfte eine Koalition mit den Grünen durchaus Realität werden.
CSU und Grüne hätten eine solide Mehrheit. Bei einem solchen Bündnis gäbe es aber enorme inhaltliche Hürden. In Fragen der Zuwanderung, Integration, Landwirtschaft, Verkehrspolitik haben die Parteien geradezu diametrale Positionen.
Auch wenn sich die Wähler von der CSU abzuwenden scheinen – das Wahlrecht nutzt der CSU. Denn im Gegensatz zu allen anderen Ländern werden in Bayern Erst- und Zweitstimmen miteinander verrechnet. Jede Partei bekommt so viele Sitze im Parlament, wie es Anteile an den Gesamtstimmen holt. Außerdem bekommt jeder direkt gewählte Kandidat einen Sitz. Damit dennoch die Sitzverteilung dem Gesamtstimmenergebnis entspricht, wird die Sitzverteilung im Landtag mit Ausgleichs- und Überhangmandaten korrigiert. Da die CSU traditionell die meisten Direktmandate holt, erhält sie zusätzliche Überhangmandate.