(hs) Guillermo Gallardo, der Trainer der Roten Raben Vilsbiburg, hatte vor der Begegnung gegen die Wildcats Stralsund gewarnt. Sie werden die bisher größte Herausforderung für die Roten Raben in der Spielzeit 2025/26 werden. Und er sollte recht behalten: Die Roten Raben unterlagen nach 104 Minuten Spieldauer mit 2:3 (25:16/24:26/19:25/25:12/14:16). „Wir haben heute einfach nicht unseren Rhythmus gefunden“, sagte Gallardo nach dem Spiel und die Enttäuschung war ihm anzumerken. „Zumindest zwei Punkte wollten wir schon nach Hause bringen“.

Die Gastgeberinnen begannen forsch und ließen die Roten Raben nicht in Schwung kommen. Die Damen aus Vilsbiburg ihrerseits brauchten ein bisschen, um im ersten Satz Fahrt aufzunehmen. Doch sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und versuchten immer, das Spiel schnell zu machen. Zudem standen sie sicher im Block, so dass die Stralsunder Angriffe häufig im Aus landeten. Über 6:2 und 16:8 spulten die Raben-Spielerinnen souverän ihr Pensum herunter und beendeten nach 17 Minuten den Satz mit 25:16.
Ganz anders präsentierten sich die Raben-Spielerinnen allerdings im zweiten Satz. Sie mussten Stralsund immer mehr ins Spiel kommen lassen und liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Raben-Trainer Guillermo Gallardo war gezwungen, kurz hintereinander seine beiden Auszeiten zu nehmen. Er ermahnte seine Spielerinnen, konzentrierter und engagierter zur Sache zu gehen. Zudem brachte er Alayna Crabtree für Jeannette Huskic im Außenangriff. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte: Die Roten Raben kämpften sich Punkt für Punkt heran und schafften beim 19:19 den Ausgleich, gingen dann sogar mit 23:21 in Führung. Doch Stralsund gab nicht auf, schaffte seinerseits den 23:23-Ausgleich und hatte sogar Satzball. Den zweiten verwandelten die Gastgeberinnen zum 26:24 und die Begegnung war wieder offen.
Auch im dritten Satz fanden die Roten Raben noch nicht zu alter Stärke zurück. „Es hat in allen Bereichen immer das letzte Quäntchen gefehlt“, meinte Raben-Spielführerin Pia Fernau selbstkritisch nach dem Spiel. Stralsund dominierte den Satz nach Belieben und sicherte sich mit dem 25:19 nach 24 Minuten bereits den ersten Punkt.
In der Satzpause ermahnte Raben-Trainer Gallardo seine Spielerinnen erneut eindringlich, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren. Zudem beorderte er Alayna Crabtree jetzt auf die Diagonalposition. Diese übernahm sie bereits im ersten Spiel, als Annie Hatch noch verletzt fehlte. Mit den beiden Außenangreiferinnen Jeannette Huskic und Crystal Burke machte sie viel Druck im vierten Satz und brachte Stralsund das ein ums andere Mal in Bedrängnis. Die Gastgeberinnen fanden in diesem Satz kein Mittel und die Roten Raben glichen mit dem 25:12 zum 2:2 aus, sodass der Tiebrak entscheiden musste.
Doch wieder fehlte bei Vilsbiburg das letzte Quäntchen, wie es Pia Fernau formulierte. Stralsund hielt konsequent dagegen und hatte fast immer eine passende Antwort auf die Bemühungen der Raben-Spielerinnen parat. Beim 10:12 für Stralsund verwandelte Gesa Brandstrup ein Ass zum 10:13 und schaffte damit eine Vorentscheidung. Auch wenn sich die Roten Raben noch einmal herankämpften, mussten sie am Ende den Satz mit 14:16 und die Partie mit 2:3 verloren geben.
„Heute hat es nicht sollen sein“, sagte Spielführerin Pia Fernau ein bisschen frustriert und Raben-Trainer Gallardo ergänzte: „So ist der Sport. Aber die Spielerinnen werden daraus lernen und es beim nächsten Mal besser machen“. Das wird auch dringend notwendig sein, schließlich kommt am nächsten Samstag um 19 Uhr NawaRo Straubing zum Niederbayernderby in die Vilsbiburger Ballsporthalle.