Wie viele Haushaltsgeräte werden recycelt?
(ra). Jute- und Stofftüten statt Plastik, Ökostrom statt fossiler Brennstoffe, trennen, sortieren und recyceln, was das Zeug hält – Umweltfreundlichkeit liegt den Deutschen am Herzen. Doch was den aktiven Beitrag zum Umweltschutz betrifft, wird häufig ein Bereich übersehen – Elektrogeräte.

Im Jahr 2018 gab es in deutschen Wohnungen und Häusern rund 49,9 Millionen Kühlschränke sowie Gefrier- und Kühlkombigeräte, 39,8 Millionen Elektroherde und 39,7 Millionen Waschmaschinen. Hinzu kamen 29,8 Millionen Geschirrspülmaschinen sowie 21,9 Millionen Gefrierschränke und 17,3 Wäschetrockner oder Kombis.
Während die Zahl der Geräte seit Jahren steigt, hat vielfach die Lebensdauer abgenommen. Mittlerweile erwarten die Deutschen etwa bei Geschirrspülern eine Mindestlebensdauer von 6,53 Jahren, obwohl laut einer Umfrage ein Viertel der Befragten eine Laufzeit von mehr als zehn Jahren für angemessen halten. Ähnlich sieht es bei Kühlschränken aus, die nach Erwartung der Deutschen mindestens 6,86 Jahre halten sollten. Rund 31 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben sogar eine Lebenszeit von mehr als zehn Jahren für Kühlschränke an.
Werden Küchengeräte ersetzt, legen die Bundesbürger Wert auf Umweltfreundlichkeit etwa durch möglichst niedrigen Strom- und Wasserverbrauch und lange Lebenszeit. Weit vorn auf der Liste der Erwartungen für die Küche der Zukunft stehen mit 50 Prozent „intelligente“, vernetzbare Geräte wie es sie bei AO.de gibt.

Doch so zukunftsgerichtet die Verbraucher auch sind, wenn es um die Wahl der richtigen Neuanschaffungen, so wenig wird häufig über die ausgedienten Geräte nachgedacht. Dabei stecken in ihnen nicht nur jede Menge Ressourcen wie etwa Metalle. Elektroschrott kann auch umweltgefährdend sein, wenn dieser, statt korrekt recycelt zu werden, auf der Müllkippe landet. Dabei sind die meisten Händler verpflichtet, ausgediente Geräte zurückzunehmen, und umweltbewusste Unternehmen haben ein eigenes Recycling-Programm für Altgeräte.
Alljährlich fallen in Deutschland rund zwei Millionen Tonnen an Elektroschrott an, und nur 45 Prozent davon werden im Schnitt ordnungsgemäß entsorgt. Bei Küchengeräten sind es rund 58 Prozent, was etwas besser ist, aber immer noch zu wenig, um die Umwelt wirklich kräftig zu entlasten.
Als Elektroschrott gelten alle Geräte, bei denen die elektrischen oder elektronischen Bestandteile fest eingebaut sind. Sie gehören in die Elektro-Altgeräte-Sammlung. Sind die Elektro-Komponenten etwa wie bei einem beleuchteten Küchenschrank ausbaubar, können sie zum Entsorgen entfernt werden, und der Rest kann meist normal recycelt werden.

Vor allem in älteren Geräten können jede Menge Schadstoffe wie Quecksilber, Blei und Kadmium, aber auch Flammschutzmittel und FCKW stecken, die auf der Müllkippe in die Luft oder ins Grundwasser geraten können. Aber auch wertvolle Stoffe wie Gold, Platin und Kupfer werden zum Teil in den Elektrogeräten verbaut und beim Wegwerfen aus dem Kreislauf genommen.
Um so umweltfreundlich wie möglich vorzugehen und den Geldbeutel zu schonen, lohnt es sich, zu überlegen, ob ein noch relativ junges, defektes Gerät einfach und ohne wenig finanziellen Aufwand repariert werden kann. Ist das nicht der Fall, sollte außer dem Kaufpreis darauf geachtet werden, wie viel Strom oder Wasser das neue Gerät verbraucht, ob die Größe voraussichtlich auch in ein paar Jahren noch den Anforderungen des Haushalts genügt, und wie smart es ist.
Immer mehr Deutsche setzen auf ein intelligentes Zuhause, in dem Geräte vernetzt werden und die auch aus der Entfernung über Smartphone-Apps zu steuern sind. Wenn etwa Stromausfälle im Urlaub gemeldet werden oder die Heizung erst kurz vor dem Nachhausekommen auf die gewünschte Temperatur hochgefahren wird, lassen sich so manche Probleme mühelos lösen, ehe es zu größeren Sorgen kommt, und wenn es nur um kalte Füße geht.
Auch Geschirrspüler und Waschmaschinen, die den Wasserverbrauch und die Intensität der Programme anhand von Füllmenge und Verschmutzung kalkulieren, helfen der Umwelt und schonen den Geldbeutel. Selbst wenn der Anschaffungspreis etwas höher ist, summieren sich die Einsparungen im Laufe der Jahre. Davon profitieren sowohl der Besitzer wie die Umwelt.