15. Juni 2025
Region Landshut

Wider dem plötzlichen Herztod

(ra) Er tritt plötzlich und unerwartet auf – und trotzdem kann man sich schützen: Der Sekunden-Herztod ist das große Thema beim diesjährigen Herzabend im Klinikum Landshut. Wer ist besonders gefährdet, welche Vorerkrankungen müssen behandelt werden und was ist im Ernstfall zu tun? Die Antworten gibt es am Freitag, 8. November in vier Vorträgen von 16 bis 18 Uhr.

Mit lebensbedrohlichem Kammerflimmern fängt der plötzliche Herztod in den meisten Fällen an: Es folgen Kreislaufkollaps und Herzstillstand, der Blutdruck sinkt auf null. Nach vier Sekunden verspürt der Betroffene eine Leere im Kopf, nach acht Sekunden bricht er bewusstlos zusammen. Nach zwei bis drei Minuten hört er auf zu atmen, nach ca. zehn Minuten tritt der Tod ein. So beschreibt die Deutsche Herzstiftung den Ablauf des plötzlichen Herztodes. Jedes Jahr fallen dem plötzlichen Herztod in Deutschland ca. 65.000 Menschen zum Opfer. Diesmal hat die Stiftung die bundesweiten Herzwochen im November unter das Motto „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen: Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“ gestellt.

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Das Klinikum Landshut beteiligt sich mit dem Herzabend am Freitag, 8. November an der Aufklärungskampagne. Von 16 bis 18 Uhr werden Patienten, Angehörige und Interessierte in vier Vorträgen und an zahlreichen Informationsständen aufgeklärt. „Mein Ärzteteam und ich möchten Sie an diesem Abend umfassend zum plötzlichen Herztod informieren“, so Prof. Dr. Stephan Holmer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Kardiologie, Pneumologie, Elektrophysiologie und Intensivmedizin.

Im ersten Vortrag des Herzabends informiert Chefarzt Prof. Holmer zu „Risikofaktoren und Ursachen: Was können wir tun?“ „Dem plötzlichen Herztod geht oft eine langjährige Herzkranzgefäßerkrankung voraus“, so Prof. Holmer. Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste zugrundeliegende Erkrankung, also die Verengung der Herzkranzgefäße. Wie wird diese Herzkrankheit ausgelöst und wie kann ich gegensteuern? Mit welchen Symptomen macht sie sich bemerkbar? Auf diese Fragen geht Prof. Holmer in seinem Vortrag ein.

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Wie die koronare Herzkrankheit im Anschluss behandelt wird, darum geht es im nächsten Vortrag von Priv.Doz. Dr. Joachim Seegers, Leiter der Sektion Elektrophysiologie. Er geht auf die verschiedenen Therapieoptionen von Medikamenten, Stent-Implantation bis hin zum Bypass ein. Doch auch der Betroffene selbst ist gefragt: Eine Anpassung des eigenen Lebensstils ist häufig notwendig. Welche Faktoren die koronare Herzkrankheit positiv beeinflussen, erklärt Dr. Seegers ebenfalls in seinem Vortrag.

Über „Defibrillator und Herzschrittmacher: Was hilft das?“ spricht danach Oberarzt Dr. Frank Schütze. Ein Herzschrittmacher schützt vor einem zu langsamen Herzschlag und ermöglicht oft erst den Einsatz spezieller Medikamente bei Rhythmusstörungen. Ein Defibrillator wird zum Schutz vor dem plötzlichen Herztod eingesetzt, manchmal mit einer speziellen Schrittmacherfunktion zur Behandlung der schweren Herzschwäche.

Wiederbelebung – wie geht’s?: Im letzten Vortrag des Herzabends beschäftigt sich Priv.-Doz. Dr. Julia Langgartner, Oberärztin und Leiterin der internistischen Intensivstation, mit diesem Thema. Nur ein kleiner Prozentsatz der Betroffenen überlebt den Herzstillstand – dank einer erfolgreichen Reanimation innerhalb weniger Minuten. Wie wird die Wiederbelebung am besten durchgeführt? Mund-zu-Mund-Beatmung ja oder nein? Wie funktioniert die Herzdruckmassage und wie lange muss ich sie ausüben? Dies erläutert Dr. Langgartner.

Die Vorträge dauern jeweils zirka 20 Minuten, im Anschluss können die Besucher Fragen stellen. Eine Anmeldung zum Herzabend ist nicht erforderlich.