Landkreis Straubing-Bogen

Weniger Unfälle und weniger Verletzte im Landkreis Straubing-Bogen

(ra) Weniger Unfälle, weniger Verletzte, ein historischer Tiefstand bei Schwerverletzen, aber wieder ein Anstieg auf sieben Verkehrstote – das sind die Zahlen, die der Verkehrssicherheitskreis des Landkreises für das Jahr 2024 am Dienstag im Landratsamt vorgestellte.

Der Verkehrssicherheitskreis nach der Präsentation der Zahlen beim Gruppenfoto vor dem Landratsamt. – Foto: Landratsamt Straubing-Bogen

„15 Prozent weniger Verletzte, fünf Prozent weniger Unfälle, rund 7,5 Prozent weniger Unfälle mit Personenschäden, die wenigsten Schwerverletzten seit 25 Jahren – das ist eine positive Entwicklung, die sicherlich mehrere Gründe hat. Bauliche Maßnahmen sind ein Faktor und auch eine gewisse defensivere oder vernünftigere Fahrweise ist erkennbar“, resümierte Polizeihauptkommissar Jürgen Mißlbeck, der gemeinsam mit Rita Kienberger, Sachgebietsleiterin Verkehrswesen am Landratsamt, die Zahlen vorstellte.

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Im Vergleich zum letzten Jahr gingen die Unfallzahlen im Landkreis um rund fünf Prozent nach unten auf 3.217 Unfälle. Nimmt man die Coronajahre raus, war dies der zweitniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre (2023: 3.395). Gleiches gilt für die Zahl der Unfälle mit Personenschäden: Sie sank um rund 7,5 Prozent auf 345. Diese Zahl ist sogar die Niedrigste im Zehn-Jahres-Vergleich. Dementsprechend gingen auch die Verletzungen zurück. Die Anzahl der Verletzten sank um 15 Prozent, mit 80 Schwerverletzten gibt es sogar die geringste Zahl seit dem Beginn der Aufzeichnungen vor 25 Jahren.

Mehr Verkehrsunfälle mit Todesopfer

Gestiegen ist hingegen die Zahl der Verkehrsunfälle mit Todesopfer – von vier im Jahr 2023 auf nun sieben Verkehrstote im Jahr 2024. Dies ist zwar leicht unter dem Zehn-Jahres-Schnitt, „aber trotzdem natürlich stets eine tragische Sache mit Einzelschicksalen“, so Jürgen Mißlbeck.

Durch den Landkreis führen knapp 2.800 Straßenkilometer, wobei 2/3 davon Gemeindestraßen sind. Den Rest teilen sich Kreisstraßen (mit 543 Kilometer das zweitgrößte Kreisstraßennetz Bayerns), Staatsstraßen, Bundesstraßen und Autobahnen. Hauptunfallursache bei allen Unfällen ist die Nichtbeachtung der Vorfahrt, bei schweren Unfällen (mit Schwerverletzten oder mit Todesfolge) ist es unangepasste Geschwindigkeit.

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Hoch bleibt die Anzahl der Wildunfälle, wenngleich die Zahlen zurückgingen: Nach 1.806 Wildunfällen im Jahr 2023 waren es 1.710 im Jahr 2024. In 1.404 davon waren Rehe beteiligt.

Mehr Radfahrer und Biker an Unfällen beteiligt

Gestiegen sind die Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern auf 76 (2022: 75, 2023: 66) und auch die verletzten Radfahrer mit 77 (2022: 74, 2023: 60). Gleiches gilt auch für Unfälle mit Motorradfahrern – von 78 auf 85. Auch fünf der sieben Getöteten im Jahr 2024 waren Zweiradfahrer. In diesem Zusammenhang wies die Kreisverkehrswacht auf das Verkehrssicherheitstraining hin. Bei zwei Schulwegunfällen wurden insgesamt zwei Kinder leicht verletzt.

In ihrer Funktion als Verkehrssicherheitsbeauftragte des Landkreises stellte Rita Kienberger auch die Verkehrsschauen der Unfallkommission und verkehrsrechtlichen Anordnungen sowie speziell auch die Schulwegsicherheit vor. 18 Verkehrsschauen mit über 150 Ortseinsichten wurden durchgeführt, davon alleine 19 Schulwege. Das Projekt Busaufsichten am Schulzentrum in Bogen läuft weiter und wird derzeit durch die Polizeiinspektion Bogen überprüft. Zehn Busschulungen in Bogen rundeten das Programm ab.

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Tiefbauamtsleiter Markus Fischer ging auf die wichtigsten Baumaßnahmen an Kreisstraßen im Jahr 2024 sowie die geplanten Maßnahmen für 2025 ein. „All diese Maßnahmen erhöhen natürlich auch die Verkehrssicherheit“, betonte Fischer.

Umrahmt wurde die Präsentation von zwei Fachvorträgen zur Verkehrskompetenz von Kindern (Polizeihauptmeister Roland Kappelmann von der Polizeiinspektion Straubing) und Jugendlichen (Stefan Sittl, Fahrschule Sittl). Kappelmann beleuchtete die Situation in der Altersklasse von sechs bis zehn Jahren und deren Besonderheiten in Entwicklung und Wahrnehmung. Sittl ging auf die Altersklasse danach ein. Allgemeiner Tenor: Die Aufmerksamkeitsspanne bei Kindern und Jugendlichen geht ebenso zurück wie auch die Verkehrskompetenz.