Vortrag: Die Ursulinenkirche – Ein barockes Gesamtkunstwerk der Brüder Asam
(ra) Im Rahmen seiner Vortragsreihe zum Jubiläum „800 Jahre Neustadt Straubing“ lädt der Historische Verein für Straubig und Umgebung am Dienstag, 19. Juni um 19.30 Uhr in den Vortragssaal der Ursulinen Realschule (Zugang: Stadtgraben 106) ein. Es referiert Prof. em. Dr. Christoph Dittscheid über „Die Ursulinenkirche in Straubing – Ein barockes Gesamtkunstwerk der Brüder Asam“. Die Künstlerfamilie Asam steht stellvertretend für die barocke Kunst in Bayern. Gerade in Straubing und seiner direkten Umgebung kann dies gut nachvollzogen werden.
Am 1731 begonnenen Bau der Ursulinenkirche arbeiten Cosmas Damian (1686-1739) und sein Bruder, der Stuckateur Egid Quirin Asam (1692-1750) zusammen. Dieser Arbeit kommt besondere Bedeutung zu, da an ihr das so produktive Zusammenwirken beider Brüder letztmals vor dem Tod des Malers Cosmas Damian (1739) dokumentiert werden kann. Während Egid Quirin hier als Architekt des Zentralbaus zu fassen ist und die umfangreichen Stuckarbeiten in gewohnter Meisterschaft ausführt, kann Cosmas Damian noch die Ausmalung des zentralen Kuppelbaus mit der Geschichte des Ursulinenordens zu Ende führen, für das ein schriftlich verfasstes Programm aus der Feder des Jesuitenpaters Franz Xaver Gumpp (1683-1755) erhalten ist.
Der runde Kuppelraum wird von vier Pfeilerpaaren getragen, von denen jedes einen der vier Erdteile trägt – eine höchst ungewöhnliche Lösung, in die man sich „einsehen“ muss. In dieser Übereinstimmung zwischen Bau-und Bildwerk erkennt man, dass die Ursulinenkirche zu einem Gesamtkunstwerk tendiert, wie es nur der von Rom inspirierte römische Barock einlösen konnte.
Bei freiem Eintritt sind Vereinsmitglieder und Interessierte zum Besuch dieser Vortragsveranstaltung in den Vortragssaal der Ursulinenrealschule (Eingang Stadtgraben 106) eingeladen. Zugunsten der zurzeit laufenden umfangreichen Restaurierungsarbeiten sind Spenden willkommen.
