Treves Bayern GmbH in Niederaichbach verlagert Produktion nach Tschechien
(ra) Jetzt ist es raus: Die Geschäftsleitung der Treves Bayern GmbH informierte vergangene Woche in einer Versammlung die Beschäftigten darüber, dass die Produktion von Innenraumteppichen für BMW nach Tschechien verlagert werden soll. Wie Rudi Gallenberger von der IG Metall Landschut am Montag informierte, sollen nach Angaben der Geschäftsleitung 90 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Etwa 20 Arbeitsplätze in zentralen Funktionen und im Bereich Logistik, werden in Niederaichbach bleiben.
Der Arbeitsplatzabbau soll bis Ende 2018 stufenweise abgeschlossen sein. Gleichzeitig soll der neue Standort in Tschechien aufgebaut werden. Rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dann ihren Arbeitsplatz verloren haben. Als Grund für die Verlagerung gab die Geschäftsleitung die stetig steigenden Verluste seit 2012 und das Auslaufen der BMW Aufträge an. Zudem sollen nach Aussage der Geschäftsleitung neue Aufträge von BMW an einen günstigeren Standort in Tschechien gekoppelt sein.
Rudi Gallenberger, Sekretär der IG Metall Geschäftsstelle Landshut zeigt sich empört über die Praktiken des Französischen Konzerns: „ Es ist schon dreist wie dieser Konzern mit Deutschen Arbeitnehmerrechten umgeht. Die Informations- und Beratungsrechte des örtlichen Betriebsrates wurden völlig missachtet. Es ist ein Unding, dass der Betriebsrat nicht rechtzeitig von den geplanten Maßnahmen erfahren hat und damit auch keine Alternativvorschläge einbringen konnte. Betriebsrat und Belegschaft wurden einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Nun sollen sie brav die Produktion bis zum Schluss aufrechterhalten und „gute Miene zum bösen Spiel machen.“
Da jedoch die Mehrheit der Belegschaft Mitglied bei der IG Metall ist, hat der Betriebsrat die IG Metall Geschäftsstelle um Unterstützung gebeten. Im Rahmen der nun anstehenden Interessensausgleich und Sozialplanverhandlungen ist es nun die Pflicht einen entsprechenden Ausgleich für den Arbeitsplatzverlust der Kolleginnen und Kollegen zu erreichen.
Nach Ansicht von Rudi Gallenberger besteht auch die Möglichkeit über einen Sozialtarifvertrag die Interessen der Belegschaft zu wahren. „Treves Bayern muss noch bis Ende 2018 den BMW Standort in Dingolfing beliefern. Eine Tarifliche Auseinandersetzung die womöglich noch durch Arbeitskampfmaßnahmen begleitet wird, ist sicher nicht nach dem Geschmack der Geschäfts- und Konzernleitung. Aber der Arbeitsplatzverlust unserer Kollegen ist auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.“